Medientechnologie/Medientechnik

Darum geht's

In den Studiengängen Medientechnologie und Medientechnik geht es vor allem um die technischen Bereiche der Medien. Im Grunde lässt sich sagen, dass Medientechniker für die Produktion, die Veröffentlichung und die Anwendung der medialen Inhalte verantwortlich sind. Sie sorgen jedoch nicht für die Gestaltung des Produktes bzw. des Beitrages.

Studieninhalt Medientechnologie / Medientechnik

Der Studieninhalt besteht insbesondere aus ingenieurwissenschaftlichen Fächern. Dazu zählen Mathe, Physik, Informatik und Technik. Diese vier Fächer machen mehr als 50 % des gesamten Studiums aus. Deshalb ist es wichtig, falls du das Studium machen möchtest, dass du dich für diese Fächer interessierst. Jedoch wird es im Studium auch Seminare und Kurse über andere Themen geben. So kommt ebenso die Betriebswirtschaft vor. Auch Recht bzw. Medienrecht wird oftmals gelehrt. Neben der theoretischen Informatik wird es auch die praktische geben. Dabei versteht man unter praktischer Informatik Computergrafik und Computeranimation. Ein geringer Anteil des oftmals sieben Semester langen Studiums besteht häufig auch aus  der Medienproduktion.

Hier ein Überblick über die Studieninhalte:

Studieninhalte

Ingenieurwissenschaftliche Fächer (Mathe, Physik, Informatik und Technik)

Betriebswirtschaftslehre (BWL)

Recht und Medienrecht

Computergrafik und Computeranimation

Medienproduktion

Praktikum

Bachelor-Arbeit

Voraussetzungen

Allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife

ggf. NC

Interesse an Technik und Elektronik

sehr gutes mathematisches Verständnis

Mögliche Einsatzfelder

TV- und Radiosender

Tonstudios

Marketingbereich

Forschung und Entwicklung

Vertrieb

Weiterbildungsoptionen

Master-Studium (zwei bis vier Semester)

Lehrgangsseminare

Berufliche Chancen

Sehr gut

Voraussetzungen

Entscheidest du dich für das Studium Medientechnologie bzw. Medientechnik, solltest du entweder Abitur, Fachabitur oder die Fachhochschulreife gemacht haben. Wenn du Fachabitur gemacht hast, solltest du die Fachrichtung Wirtschaft und Technik vorweisen können.

Neben der schulischen Ausbildung wird manchmal auch ein NC vorausgesetzt. Viele Universitäten verlangen dies jedoch nicht. Stattdessen solltest du insbesondere zwei Eigenschaften mitbringen: Du solltest dich einerseits für Technik und Elektronik interessieren und andererseits auch ein gutes bis sehr gutes mathematisches Verständnis aufbringen können. Kreativität wird hingegen nicht vorausgesetzt, obwohl Mediengestaltung sogar ein kleiner Bestandteil des Studiums ist. (Dennoch kann es natürlich auch nicht schaden.)

Spezialisierung

Auf ein Fachgebiet spezialisieren kannst du dich meistens in den letzten Semestern. Hier hast du oft die Wahl zwischen mehreren Fächern, die dir deine Uni zur Verfügung stellt. Insgesamt gibt es dafür vier Bereiche:

Der Tontechniker

Die Aufgabe eines Tontechnikers ist vor allem die Übertragung von Bild und/oder Ton. So muss dieser dafür sorgen, dass die Sendung beispielsweise beim privaten Fernseher deutlich zu sehen und klar zu hören ist. Oder er sorgt dafür, dass in einem Tonstudio die Songs klar und deutlich aufgenommen werden. Bei TV- und Radiosendern sowie in Tonstudios werden übrigens die meisten Stellen für Tontechniker angeboten. Andere Stellen könntest du als Tontechniker beispielsweise in der Veranstaltungs- oder Konzertbranche erhalten. Hier wärst du dafür verantwortlich, dass die Technik einwandfrei läuft. Bei Herstellern von Fahrzeugen würdest du hingegen dafür sorgen, dass die Motorgeräusche, die Klänge beim Zuschlagen der Türen, o.Ä. so erzeugt werden, dass die Kunden damit etwas Positives in Verbindung bringen. Tontechniker arbeiten jedoch auch in der Akustikindustrie, in der Abteilung Forschung. Dort versuchen sie, die Lärmbelästigung der Städte auf ein Minimum zu reduzieren.

Der Bildtechniker

Bildtechniker hingegen übernehmen die Planung und Überwachung der Prozesse bei einer Ausstrahlung. Manchmal übernehmen sie dabei auch die Aufgaben der Tontechniker. Insbesondere bei kleinen Drehs ist dies der Fall. Um diese Planung und Überwachung gelingen zu lassen, sind viele kleine Aufgaben nötig. So muss ein Bildtechniker zunächst entscheiden, welche Technik er zur Durchführung des Drehs nutzen soll. Danach überwacht er den Aufbau und sorgt dafür, dass die Technik die ganze Zeit über funktioniert. Zwischendurch teilt er auch die Mitarbeiter in Übertragungsteams ein und koordiniert die Aufgaben dieser Teams. Die Einsatzfelder erstrecken sich dabei von TV-Sendern über Hersteller von Fahrzeugen bis hin zur Medizin- und Schnitt-Technik. Dabei sieht die Arbeit natürlich nicht immer so aus, wie oben beschrieben. In der Automobilindustrie muss der Bildtechniker zum Beispiel keinen Dreh überwachen, sondern Systeme wie Rückfahrkameras konstruieren. In der Medizintechnik muss er hingegen Bildwiedergabegeräte, Aufnahmetechniken oder Übertragungswege entwickeln und in der Schnitt-Technik muss er Filme zurecht schneiden.

Der Filmtechniker

Während sich die Ton- und Bildtechniker vor allem mit den Übertragungen von Tönen und Bildern beschäftigen, beschäftigen sich die Filmtechniker vor allem mit der Erstellung von App-Konzepts. Sie machen die Apps benutzerfreundlich und stellen zusätzlich die Bilder und den Ton hinein. Arbeiten kannst du als Filmtechniker beispielsweise im Bereich Animation oder VFX.

Der Drucktechniker

Die Drucktechniker müssen hingegen entscheiden, welche Technik und welche Medien beim Druckprozess zum Einsatz kommen sollen. Sie überwachen den gesamten Druckprozess und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Qualität beim Druck nicht schwindet. Jobs finden sie vor allem in Druckereien oder Verlagen, können aber auch bei Herstellern von Druckwalzen in der Abteilung Forschung und Entwicklung mitarbeiten. Hier sind ihre täglichen Aufgaben, Schwachstellen zu erkennen, Probleme zu lösen und die Technik zu optimieren.

Universitäten für Medientechnologie / Medientechnik

Genau wie bei anderen Studiengängen gibt es auch beim Studium Medientechnologie/ Medientechnik viele Universitäten mit verschiedenen Schwerpunkten. So gibt es die Technische Hochschule Deggendorf, die ihren Schwerpunkt insbesondere in Mediendesign und Medieninformatik legt. Die Hochschule Emden/Leer bietet hingegen vor allem für angehende Tontechniker ein gutes Studium im Bereich Medientechnologie/Medientechnik an. Die Studenten der Technischen Hochschule Köln können währenddessen von mehreren Studienfächern ihren Schwerpunkt auswählen. Zur Auswahl stehen dabei:

  • Kameratechnik
  • Bildverarbeitung
  • Gestaltung von Medien
  • Webengineering
  • Interaktive Computergrafik
  • Produktionstechnik audiovisueller Medien
  • Mediendistribution und -wiedergabe

Jobaussichten nach dem Studium

Nachdem du dein Studium abgeschlossen hast, wirst du sicherlich schon eine vage Vorstellung von deinem zukünftigen Beruf haben. Dabei hast du sogar sehr gute Jobaussichten. Der Grund dafür liegt darin, dass der Bereich Medientechnik immer weiter geht. Es soll immer weiter geforscht und entwickelt werden. Ebenso werden Medientechniker vor allem in Sendern, Studios oder auf Veranstaltungen ständig gebraucht. Arbeiten kannst du daher beispielsweise in Tonstudios, bei TV- oder Radiosendern, im Marketingbereich, in den Branchen Forschung oder Entwicklung sowie in Unternehmen in der Abteilung Vertrieb.

Weiterbildung/Fortbildung

Falls du nach deinem Bachelor-Studium noch Lust auf eine Weiterbildung hättest oder ein führende Position anstrebst, kannst du ein Master-Studium in Angriff nehmen. Dies ist insbesondere für die Branchen Wirtschaft, Marketing und Forschung sehr vorteilhaft und kann dir helfen, den Sprung zu schaffen. Jedoch kannst du ebenso gut verschiedene Weiterbildungslehrgänge mitmachen. Dadurch erweiterst du dein Wissen und dein Themengebiet, sodass du bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hast. Mögliche Weiterbildungsseminare sind zum Beispiel Elektrotechnik oder Gebäudesystemtechnik. Doch auch in den Bereichen Ton, Bild oder Kamera ist eine Fortbildung möglich.

Fazit

Benötigt werden Medientechniker wohl noch für eine lange Zeit. Daher sind die Zukunftsperspektiven für diesen Bereich sehr gut. Wenn du dich zudem für Mathe, Technik und Informatik interessierst, wirst du mithilfe des Bachelor-Abschlusses sehr gute Chancen in der Arbeitswelt vorfinden können. Informiere dich allerdings sorgfältig über die verschiedenen Unis. Schließlich haben sie alle verschiedene Schwerpunkte, die zu unterschiedlichen Berufen führen, anzubieten.

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