Vorstellung: der Studiengang „Soziale Arbeit“
Wer nach dem Abitur studieren möchte, stellt schnell fest: Das Studien-Angebot ist riesig. Besonders beliebt sind heute Studiengänge im pädagogischen Bereich. Hierzu gehört auch der Studiengang „Soziale Arbeit“, an manchen Universitäten und Hochschulen auch „Sozialarbeit“ genannt. Im Nachfolgenden findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zu dem Studiengang und natürlich auch, was du damit anfangen kannst.
Was genau bedeutet der Begriff Soziale Arbeit?
Der Begriff „Soziale Arbeit“ ist seit ein paar Jahren eine geläufige Bezeichnung für eine anwendungsorientierte Wissenschaft. Als Soziale Arbeit werden verschiedene Studiengänge aus den Bereichen Sozialpädagogik und Sozialarbeit bezeichnet. Außerdem werden auch die verschiedenen Berufe, die du mit einem Studium aus diesem Bereich ergreifen kannst, unter dem Begriff „Soziale Arbeit“ zusammengefasst.Da es sich um eine anwendungsorientierte Wissenschaft handelt, sollen dir vor allem Wissen und Methoden vermittelt werden, die du in deinem Arbeitsalltag außerhalb der Hochschule auch anwenden kannst.
Weil „Soziale Arbeit“ ein Oberbegriff ist, können sich einzelne Studiengänge mit diesem Namen stark voneinander unterscheiden. Während an einer Hochschule der Fokus vielleicht eher auf Fächern der Sozialpädagogik liegt, geht es in einem anderen Studiengang eher darum, die Management-Aspekte des Fachs in den Mittelpunkt zu stellen. Du solltest dich ausführlich über den Inhalt der einzelnen Studiengänge informieren, um die richtige Entscheidung für deine Studienwahl treffen zu können.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Da der Studiengang Soziale Arbeit sehr beliebt ist, ist er an den meisten Hochschulen und Universitäten zulassungsbeschränkt. Das heißt, Studieninteressierte müssen einen gewissen Numerus clausus (NC), also eine bestimmte Abitur-Note, vorweisen, um zum Studium zugelassen zu werden. Der NC ist an allen Bildungseinrichtungen unterschiedlich und schwankt meist zwischen 2,0 und 2,5. An manchen Hochschulen und Universitäten ist er jedoch auch noch strenger.
Des Weiteren ist es immer gern gesehen, wenn du als Studienbewerber ein entsprechendes Praktikum, soziales oder kirchliches Engagement oder sogar Berufserfahrung aufweisen kannst. An einigen Einrichtungen ist sogar ein Vorpraktikum Pflicht. Über die jeweiligen Voraussetzungen kannst du dich auf den Internetseiten der einzelnen Hochschulen und Universitäten schnell informieren.
Eine letzte überaus wichtige Voraussetzung zum Studium der Sozialen Arbeit ist die persönliche Eignung für das spätere Berufsfeld. Allgemein gesagt: Sozialarbeiter müssen mit Menschen umgehen und arbeiten können. Eine Akzeptanz der Menschen, auch wenn diese eine andere Meinung, Weltanschauungen, Kultur oder Religion haben, ist unabdingbar. Auch die Balance zwischen Nähe und Distanz ist eine wichtige persönliche Voraussetzung für die Arbeit im sozialen Bereich. Natürlich ist es wichtig, den Menschen die nötige Empathie entgegenzubringen. Genauso wichtig ist es jedoch auch, sich emotional von ihnen distanzieren zu können. Wer Mitleid mit jemandem hat, kann ihm nicht helfen. Außerdem dient die Distanz auch dem Selbstschutz und verhindert, dass man die Arbeit sprichwörtlich mit nach Hause nimmt.
Einige Universitäten und Hochschulen bieten den Studieninteressenten Eignungstests an, die auch hier wieder teilweise Pflicht sind. Mithilfe dieser Tests können sich zukünftige Sozialarbeiter bewerten lassen, ob sie für den Beruf geeignet sind.
Was sind die Inhalte des Studiengangs Soziale Arbeit?
In deinem Studium der Sozialen Arbeit geht es darum, dass du soziale Probleme, die innerhalb einer Gesellschaft auftreten können, verstehen und tiefer ergründen kannst. Darauf aufbauend lernst du, diese Probleme zu erkennen und Lösungen dafür zu entwickeln. Das klingt zunächst sehr theoretisch. Diese wissenschaftlichen Grundlagen brauchst du aber, um dein Wissen dann auch in der Praxis anwenden zu können.
Soziale Fragen in einer Gesellschaft, mit denen du dich vielleicht beschäftigst, lauten:
- Wie können Asylbewerber schnell in die Gesellschaft integriert werden?
- Welche Hilfsangebote brauchen schwangere Schülerinnen, um den Schulabschluss doch noch schaffen zu können?
- Wie können Kinder mit arbeitslosen Eltern optimal gefördert werden?
Du siehst also, dass es eine große Bandbreite an Themen gibt, mit denen du dich beschäftigen kannst. Im Studium der Sozialen Arbeit wirst du in Kontakt mit verschiedenen Disziplinen kommen. Dazu gehören zum Beispiel Pädagogik und Psychologie, aber auch die Sozialwissenschaften oder die Rechtswissenschaften.
Ganz konkret lernst du Grundlagen aus verschiedenen Bereichen kennen. Sehr wichtig sind natürlich die Fächer Psychologie und Pädagogik, um soziale Probleme auf einer individuellen Ebene verstehen zu können. Weiterhin lernst du durch Kurse aus den Bereichen Politikwissenschaft und Soziologie, wie Probleme durch das Zusammenleben von Menschen entstehen und gelöst werden können. Durch wirtschaftswissenschaftliche Fächer lernst du, Probleme und deren Lösungen auch aus einer ökonomischen Sicht zu betrachten. Das ist gerade dann wichtig, wenn du in deinem späteren Job die Verantwortung für größere Projekte übernimmst.Ein weiterer wichtiger Punkt im Studium sind Soft Skills. Wenn du das Fach Soziale Arbeit studierst, wirst du in vielen Berufsfeldern direkt mit Menschen zu tun haben, die größere Probleme haben. Hier ist es natürlich sehr wichtig, dass du auf diese Menschen eingehen kannst. Dafür benötigst du die die richtigen Rhetorik-Kenntnisse und eine hohe Stress-Resistenz.
Gerade in einem Fach wie diesem ist es außerdem wichtig, dass du schon in deinem Studium Praxiserfahrung sammelst. Dafür eignen sich zum Beispiel Praktika.
Wo kann ich Soziale Arbeit studieren?
Wer Soziale Arbeit studieren möchte, kann dies in ganz Deutschland tun. Vor allem viele Fachhochschule, aber auch einige Universitäten bieten den Studiengang an. Wenn du viel Wert auf eine praktische Ausbildung legst, solltest du dich für ein Studium an einer Hochschule entscheiden. Universitäten übermitteln hingegen mehr theoretisches, dafür jedoch sehr fundiertes und wissenschaftliches Wissen. Welche Form der Ausbildung die richtige ist, muss jeder Student für sich selbst entscheiden. Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt vor der Bewerbung die jeweiligen Studienberatungen der Universitäten und Hochschulen in Anspruch und informiert sich über das Profil der Einrichtungen und des angebotenen Studiengangs.
Was ist der Unterschied zwischen sozialer Arbeit und Sozialpädagogik?
Häufig gehen Studieninteressierte davon aus, dass es sich bei „Sozialer Arbeit“ und „Sozialpädagogik“ lediglich um begriffliche Unterschiede handelt. Tatsächlich unterscheiden sich die Studiengänge stark voneinander. Während Studenten der Sozialpädagogik im Bereich der außerschulischen Bildung sowie auf dem Gebiet der Erziehungswissenschaften ausgebildet werden, bekommen zukünftige Sozialarbeiter viele verwaltungstechnische Inhalte beigebracht.
Jeder Studieninteressierte sollte sich dessen bewusst sein, denn nicht selten kommt es vor, dass das Studium der Sozialen Arbeit abgebrochen wird, weil der Student nicht mit einem so großen Pensum in den Feldern Wirtschaft und Recht gerechnet hat. Übrigens: Es gibt auch die Möglichkeit, Soziale Arbeit und Sozialpädagogik miteinander zu verbinden – der Studiengang Sozialwesen verknüpft Aspekte beider Studienrichtungen.
Welchen Abschluss habe ich nach dem Studium?
In erster Linie können sich Absolventen der Sozialen Arbeit „Bachelor of Arts“ nennen. Darüber hinaus erhalten sie eine Urkunde, die sie als staatlich anerkannte Sozialarbeiter zertifiziert. Das Arbeitsfeld von Sozialarbeitern ist riesig. Viele Absolventen finden eine Anstellung in öffentlichen Einrichtungen von Städten und Gemeinden, Beratungsstellen, Jugendverbänden oder auch religiösen Einrichtungen.
Arbeitsfelder für Sozialarbeiter auf einem Blick:
- Kinder- und Jugendhilfe
- Behindertenpädagogik
- Krankenhilfe
- Obdachlosenhilfe
- Drogen- und Suchthilfe
- Familienhilfe
- Migrationshilfe
- Sozialpsychiatrie
- Sozialpolitik
- Rechtsberatung
- Gesundheitsberatung
Lohnt sich das Studium der Sozialen Arbeit?
Betrachtet man das überaus breite Berufsfeld des Sozialarbeiters, kann diese Frage eindeutig mit „Ja“ beantwortet werden. Die Arbeit ist abwechslungsreich, anspruchsvoll und hilfreich für andere Menschen. Nach dem Bachelor-Studium, das in der Regel drei Jahre dauert, bist du im Besitz einer fundierten Berufsausbildung, mit der du dich in den verschiedensten Einrichtungen und Beratungsstellen bewerben kannst. Wer sich darüber hinaus noch weiterbilden möchte oder eine wissenschaftliche Spezialisierung anstrebt, kann nach dem Grundstudium noch ein Masterstudium absolvieren.
Fazit zum Studium Soziale Arbeit
Wenn du dich dafür interessierst, soziale Probleme zu verstehen und auch bei ihrer Lösung helfen möchtest, dann könnte ein Studium der Sozialen Arbeit die richtige Wahl für dich sein. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Studiengängen sind dabei recht groß. Hier werden je nach Hochschule unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Je nachdem, welcher Tätigkeit du später genau nachgehen willst, kannst du hier den optimalen Studiengang aus dem Bereich der Sozialen Arbeit für dich wählen.
Studiengang „Soziale Arbeit“ – Informationen im Netz
Wer sich tiefergehend zum Studiengang bzw. Studienfach „Soziale Arbeit“ informieren möchte, dem empfehlen wir folgende externe Infoquellen: