Unter den Top 10 der Studiengänge mit Zukunftspotenzial wirst du immer wieder Informatik finden. Durch die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft hat die Informatik eine zentrale Rolle im Geschäftsleben erhalten, weshalb Informatiker so gefragt sind wie nie zuvor. Finde mehr heraus über dieses spannende Fach.
Studieninhalt
Die Informatik befasst sich mit dem Verarbeiten, Übertragen und Speichern von Daten. Im Studium lernst du, wie Informationen mit Hilfe von Computern automatisch verarbeitet werden und beschäftigst dich mit der Softwareentwicklung und dem Aufbau und der Optimierung von IT-Systemen und Netzwerken. In den ersten Semestern in das Informatik-Studium, je nach Hochschule, einem Mathematik-Studium sehr ähnlich. Weitere Grundlagenfächer sind:
Mathematik
- Analysis
- Stochastik
- lineare Algebra
Grundlagen der Informatik
- Algorithmen
- Datenstrukturen
- formale Sprachen
- Objektorientierung
Technische Informatik
Im weiteren Studienverlauf wird auf einen oder mehrere Themenbereiche der Informatik spezialisiert. Dabei bietet jede Hochschule unterschiedliche Spezialisierungen an. So gehören zu den klassischen Schwerpunkten:
- Wirtschaftsinformatik
- Angewandte Informatik
- Medizininformatik
- Bioinformatik
- Medieninformatik
- Technische Informatik
- Navigation und Umweltrobotik
Die meisten Informatik-Studiengänge werden als 2-fach-Bachelor angeboten, das heißt, es wird noch ein Nebenfach studiert. Dieses kann aus dem gesamten Spektrum der Natur- Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften ausgewählt werden. In manchen Studienordnungen ist auch ein Praxissemester vorgesehen, in dem man in Praktika erste praktische Erfahrungen sammeln und Kontakte zu potenziellen Arbeitsgebern knüpfen kann.
Neben dem klassischen Informatik-Studium gibt es spezialisierte Studiengänge, die den Schwerpunkt direkt im Fokus haben wie z.B. bei Automobilinformatik, Sozialinformatik oder Geoinformatik.
Im typischen Uni-Alltag besuchst du Vorlesungen, Seminare und Übungen. Jede Woche müssen anspruchsvolle Übungsblätter in Teams bearbeitet werden. Das man in den Vorlesungen nicht immer alles sofort versteht, ist normal. Es ist ein anspruchsvolles Studium mit einem hohen Mathe-Anteil. Viele Studenten unterschätzen die Anforderungen und brechen frühzeitig ab. Deswegen ist es wichtig, dass du dich schon vor dem Studium über die Anforderungen informierst. So bietet fast jede Uni Vorkurse in Informatik und Mathe an, in denen du dir vor Studienbeginn fundierte Kenntnisse aneignen kannst.
Grundlegende Infos
Ein Informatik-Studium kannst du an einer Uni oder einer FH studieren. Dabei ist das Studium an einer Uni eher forschungsorientiert, während an einer FH der Praxisbezug im Vordergrund steht. Der Bachelor dauert in der Regel 6-8 Semester. Abgeschlossen wird das Studium mit der Bachelorarbeit, die in Kooperation mit einem Unternehmen geschrieben werden kann. In einigen Fällen kann das Studium auch mit einer praktischen Prüfung abgeschlossen werden. Nach dem Bachelor kannst du einen Master machen oder direkt ins Berufsleben starten. Welche Anforderungen das Informatik-Studium genau hat, hängt von der jeweiligen Universität ab. Nutze am besten die Schnupperangebote der Hochschulen.
>> Bei uns findest du auch alles Infos über die verschiedenen Hochschul-Arten.
Mehr als 70% der Informatik-Studenten sind männlich, da sich Frauen diesen Studiengang oft nicht zutrauen. In zahlreichen Projekten wird Frauen das Informatik-Studium näher gebracht. So gibt es seit einigen Jahren Informatik-Studiengänge, wie an der Hochschule Bremen, die speziell an Frauen gerichtet sind.
Voraussetzungen
Um Informatik studieren zu können brauchst du das Abitur oder das Fach-Abitur. An manchen Hochschulen ist die Zulassung auch mit einem Meister-Titel oder einer ähnlichen Qualifikation möglich. Nur in den wenigstens Fällen gibt es einen NC. Einige Hochschulen verlangen jedoch einen Eignungstest oder ein Motivationsschreiben. Du kannst dich vorab in der Studienberatung darüber informieren, was die jeweilige Uni verlangt.
Neben den bürokratischen Anforderungen solltest du ein Freund von Mathe sein. Du solltest Spaß daran haben, mathematische Aufgaben zu lösen und die Fähigkeit haben, logisch und abstrakt zu denken. Kommunikationsstärke und Teamfähigkeit solltest du ebenfalls mitbringen. Es wird viel in Gruppen gearbeitet, in denen technische Sachverläufe erläutern werden müssen. Auch gute Englisch-Kenntnisse sind vom Vorteil, da meist mit englischer Literatur gearbeitet wird und an manchen Unis die Abschlussarbeit auf Englisch verfasst werden muss.
>> Was gehört alles zu einer Studienplatzbewerbung?
Beruf
Schon mit deinem Bachelor hast du sehr gute Berufs- und Karriereaussichten. Kaum ein größeres Unternehmen kommt ohne IT-Spezialisten aus, denn fast alle sind auf funktionierende IT-Systeme angewiesen. Deswegen ist die Nachfrage an Informatikern ziemlich groß. Meist steigt man über ein Trainee-Programm oder über eine Stelle als Young-Professional ein. Wenn du dich entschließt, erstmal einen Master zu machen, so qualifiziert er dich für verantwortungsvollere Aufgaben in der Unternehmungsführung sowie in der Forschung oder Lehre.
In der Regel entscheidet die Wahl deines Schwerpunktes wie spätere Tätigkeitsfelder aussehen können. So ist das Berufsbild bei Wirtschaftsinformatikern ganz anders als bei Bioinformatikern oder Medieninformatikern. Die Spezialisierung kann festlegen welchen Beruf du einschlägst.
Nach deinem Studium bist du vielfältig und branchenunabhängig einsetzbar. Unter anderem kannst du in diesen Branchen arbeiten:
- Automobilindustrie
- IT-Consulting
- Öffentliche Behörden
- Maschinenbau
- Raumfahrt
- Finanzwesen
- Medizintechnik
- Energiewirtschaft
- Militär- und Geheimdienst
- IT-Dienstleistungsanbieter
Je nach Branche können sich die Aufgabenfelder unterscheiden:
- Systemanalyse
- Projektplanung
- Prozessautomatisierung
- Software-Engineering
- IT-Management
- Qualitätsmanagement
- IT-Vertrieb
Gehalt
Das Gehalt hängt, wie bei jedem anderen Beruf auch, von der Branche, der Position, dem Abschluss, der Berufserfahrung und dem Geschlecht ab. Das Gehalt eines Informatikers ist im Vergleich zu anderen Fächern, überdurchschnittlich gut. Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung aller Wirtschafts- und Lebensbereiche ist die Nachfrage ziemlich groß. In der Automobilbranche oder im IT-Consulting wird besonders gut verdient. So ist mit bis zu 10.000€ im Monat zu rechnen.
Hochschulranking für das Fach Informatik
Zu den besten Hochschulen, die das Fach Informatik anbieten gehören:
RWTH Aachen
Informatik (Ba. o. Science)
Studieninhalte:
- Praktische Informatik
- Technische Informatik
- Theoretische Informatik
- Mathematik
Ab 2. Semester Nebenfach wählen (Betriebswirtschaftslehre, Mathematik, Elektrotechnik, Biologie, Maschinenbau, Medizin, Philosophie, Physik, Chemie). Ab 4. Semester Schwerpunkt setzten: Theoretische Informatik, Software und Kommunikation, Daten- und Informationsmanagement sowie Angewandte Informatik
Uni München
Informatik (Ba. o. Science) + Nebenfach (Betriebswirtschaftslehre, Biologie, Experimentalphysik, Geographie, Pädagogik/ Bildungswissenschaft, Philosophie, Soziologie, Theoretische Physik, Volkswirtschaftslehre)
Studieninhalte:
- Theoretische Informatik
- Praktische Informatik
- Technische Informatik
Uni Mainz
Informatik (Ba. o.Sc.)
Studieninhalte:
- Praktische Informatik
- Angewandte Informatik
- Theoretische Informatik
- Technische Informatik
Im 4. Semester wird ein Schwerpunkt gewählt:
- Computergrafik
- Internettechnologie
- Modellbildung und Visualisierung
- Soft-Computing
- Informationssysteme
- Bioinformatik
- Theoretische Informatik
- Softwaretechnik
- Datenanalyse
- High Performance Computing
Fazit
Überall da, wo Prozesse digital gesteuert oder simuliert, wo große Datenbanken verarbeitet und Informationen gesteuert werden, werden Informatiker gebraucht. Da die Nachfrage so groß ist, hast du ausgezeichnete Berufsaussichten. Ein Informatik-Studium ist, wenn du die nötigen Kenntnisse mitbringst, eine ideale Wahl.