Du hattest schon immer eine Schwäche für Mathe und bist ein Freund vom logischen und abstrakten Denken? Dann wäre ein Mathe-Studium genau das Richtige für dich! Ein Mathe-Studium eröffnet dir ein vielfältiges Spektrum an interessanten und zukunftsweisenden Berufsperspektiven. Nahezu alle Errungenschaften des modernen Lebens wären ohne Mathe undenkbar. Smartphones, Ultraschallgeräte oder Roboter – alles Erfindungen die durch Mathe ermöglicht wurden. Es gibt immer noch so viele ungelöste Fragestellungen, die durch Mathematik gelöst werden können. Im Mathestudium lernst du, Probleme zu analysieren, zu mathematisieren, zu vereinfachen, zu abstrahieren und in einen größeren Zusammenhang zu bringen.
Grundlegende Infos
Das Bachelorstudium Mathematik kann an einer Universität oder einer Fachhochschule, seltener an einer Privat-Uni, absolviert werden. Mathe als Lehramt kann nur an einer Universität studiert werden. Du kannst den Studiengang in Vollzeit oder, wie an der Uni Bayreuth, in Teilzeit studieren. Die Regelstudienzeit beträgt 6 Semester, als Teilzeitstudium brauchst du doppelt so lange. Nach erfolgreichem Abschluss erlangst du einen Bachelor of Science, seltener einen Bachelor of Arts. Mit diesem Abschluss hast du die Möglichkeit ins Berufsleben zu starten oder ein Master-Studium dranzuhängen. Der Master dauert in der Regel 4 Semester und wird mit einem Master of Science abgeschlossen. Anschließend hast du die Möglichkeit zu promovieren. Das Vorurteil, dass man in dem Studiengang nur Männer findet, hat sich in den letzten Jahren aufgelöst. Fast jeder zweite Mathestudent ist weiblich.
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Inhalte
Im Mathe-Studium geht es darum, mathematische Inhalte zu verstehen, herzuleiten und zu beweisen. Dabei geht es weniger ums Rechnen, sondern eher um strukturiertes Denken und um das Finden von Lösungen für komplexe Probleme. Du arbeitest mit Definitionen und Beweisen sowie einer Formelsprache aus Variablen, Konstanten und Funktionen. Dadurch lernst du Alltagsprobleme in die Sprache der Mathematik umzuwandeln. Im typischen Uni-Alltag besuchst du Vorlesungen, Seminare und Übungen und erledigst jede Woche Aufgabenblätter. Hinzu kommen Praxisprojekte, die in Teams absolviert werden.
Im Studium befasst du dich mit Fragestellungen wie:
- Was unterscheidet endlich- und unendlichdimensionale Vektorräume?
- Wie berechnet man möglichst effizient die Eigenwerte von Matrizen?
- Wie lässt sich ein Text so verschlüsseln, dass er nicht so schnell geknackt werden kann?
Die zwei grundlegende Ausrichtungen im Mathe-Studium
Reine Mathematik
- Lineare Algebra
- Geometrie
- Analysis
- Logik
- Wahrscheinlichkeitsrechnung
>> Ziel: Forschung und Entwicklung z.B. Unternehmensberatung
Angewandte Mathematik
- Algorithmische Mathematik
- Differentialrechnung
- Finanzmathematik
- Stochastik
>> Ziel: Hightechindustrie, Wirtschaftsunternehmen, Bank- und Versicherungswesen
Weitere Studienausrichtungen wären Wirtschaftsmathematik, Technomathematik, Biomathematik und Statistik. Bevor du dich für ein Mathe-Studium entscheidest, solltest du herausfinden, welche Ausrichtung das Studium hat. Neben Mathe musst du in der Regel auch ein Nebenfach wählen. Die Auswahl ist von Uni zu Uni unterschiedlich. So kann du Physik, Informatik, Wirtschaft, Philosophie oder Psychologie nebenbei studieren.
Voraussetzung
Um für ein Mathematik-Studium zugelassen zu werden brauchst du die Allgemeine Hochschulreife oder die Fachgebundene Hochschulreife. Ansonsten bestehen in der Regel keine weiteren Zulassungsbeschränkungen. Nur selten gibt es einen NC. Einige Unis, wie die RWTH Aachen, bietet ein Online-Self-Assessment an, dass für die Zulassung bestanden werden muss.
Ansonsten solltest du Interesse am Fach und Spaß am Lösen von mathematischen Problemen haben. Außerdem benötigst du für ein Mathe-Studium viel Disziplin und eine hohe Frustrationstoleranz, da es ein sehr anspruchsvolles Fach ist. Vier von fünf Mathe-Studenten brechen ihr Studium ab, da sie den Anforderungen nicht gewachsen sind. Deswegen bieten viele Unis Vorkurse an, in denen Wissenslücken geschlossen werden können und alle auf einen Wissensstand gebracht werden. Dort kannst du auch erste Kontakte schließen und herausfinden, ob das Fach etwas für dich ist. Du musst nicht zwingend Mathe-LK gehabt haben, doch dieses erleichtert das Studium zu Beginn. Wichtig ist, die Fähigkeit zum abstrakten Denken und die Bereitschaft, Neues zu erfahren und neue Sichtweisen einzunehmen.
>> Starte gut vorbereitet ins Studium, mit der Checkliste für Neu-Studenten
Berufsaussichten
Als Mathematiker hast du eine Vielzahl an Berufsmöglichkeiten nach deinem Studium. Zwar gibt es kein eindeutiges Berufsbild, doch Absolventen sind sehr begehrt. Die zentrale Bedeutung der Mathematik für Wissenschaft und Wirtschaft sorgt dafür, dass Mathematiker auf den Arbeitsmarkt vielfältige Einsatzmöglichkeiten erwarten. Du kannst überall arbeiten, wo analytisches Denken und der Umgang mit komplexen Problemen erforderlich sind. Unternehmen schätzen logisches und abstraktes Denken, eine gute Auffassungsgabe, Kreativität und Flexibilität. Wichtig ist, dass du schon während deines Studiums Berufserfahrung sammelst. Durch Praktika und Nebenjobs kannst du herausfinden, welche Richtung du einschlagen sollst. Wenn du eine Führungsposition anstrebst, dann wäre es eine gute Idee, einen Master-Abschluss zu machen.
In diesen Bereichen werden Mathematiker gebraucht
- Banken
- Versicherungen
- Unternehmensberatungen
- Handel und Transport
- Energiewirtschaft
- Chemische Industrie
- Telekommunikation
- Medizin
- Automobilindustrie
- Wissenschaft
- Bildungssektor
Gehalt
Wie viel du verdienst, hängt vom Bundesland, der Unternehmergröße und dem Geschlecht ab. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt liegt, je nach Position und Bereich, bei 3.350€ brutto/ Monat. Controller verdienen meistens etwas weniger, in der Versicherungsbranche verdient man besonders gut. Mit Berufserfahrung kann das Gehalt auf bis zu 60.000€ im Jahr steigen. In großen Unternehmen kann ein Jahresverdienst bis zu 90.000€ erwartet werden. Auch die Art des Abschlusses entscheidet über das Gehalt: so verdienen Master-Absolventen mehr als Bachelor-Absolventen.
Hochschulranking für das Fach Mathematik
Zu den besten Hochschulen, die das Fach Mathematik anbieten gehören:
Uni Bonn
Mathematik (Ba.o.Sc.) + Nebenfach (Physik, Informatik, Ökonomie o.ä.)
Studieninhalte:
- Algebra, Zahlentheorie und Logik
- Analysis und Differentialgleichungen
- Diskrete Mathematik
- Geometrie und Topologie
- Numerik und Wissenschaftliches Rechnen
- Stochastik
Uni Göttingen
Mathematik (Ba.o.Sc. und Ba.o.A.) + Nebenfach
Studieninhalte:
- Analysis-Geometrie-Topologie
- Algebra-Geometrie-Zahlentheorie
- Numerische und Angewandte Mathematik
- Mathematische Stochastik
Uni Magdeburg
Mathematik (Ba.o.Sc.) + Vertiefungsrichtung ab 4. Semester
Studienfächer:
- Analysis
- Algebra
- Numerik
- Stochastik
- Algorithmische Mathematik
Wenn du dich für ein Mathematikstudium entscheidest, erwarten dich spannende Fachgebiete und exzellente Zukunftsaussichten. Es ist ein sehr lehrintensives und lehrreiches Studium. Doch wenn du das nötige Durchhaltevermögen mitbringst, erwarten dich hervorragende Zukunftsaussichten.
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