So funktioniert der Numerus clausus (NC)
Nach dem Abitur steht für viele Abiturienten ein Studium an, das den Weg für eine erfolgreiche Karriere in der gewählten Branche ebnet. Wenn das auch dein Plan ist, solltest du dich jedoch frühzeitig darüber informieren, ob dein Fach an der Uni oder FH, an der du studieren möchtest, einem Numerus clausus, kurz „NC“ unterliegt. Der kann dir nämlich ganz schnell einen Strich durch die Rechnung machen. Wie genau der NC funktioniert und was das für deine Studienwahl bedeutet, erklären wir dir jetzt.
Was genau bedeutet der NC für Abiturienten?
Immer dann, wenn ein Studiengang mit einem NC belegt ist, bedeutet, dass das nicht alle Studienanwärter einen Platz bekommen, denn: es gibt einfach zu viele Bewerber. Du und die anderen Abiturienten werden nun über den Abi-Schnitt zugelassen oder abgelehnt. Je besser dein Durchschnitt ist, desto größer ist die Chance, dass du einen Platz bekommst. Dabei gilt:
- Nicht alle Studiengänge haben automatisch einen NC (einfach, weil die Nachfrage nicht so groß ist).
- Nicht überall ist der der NC derselbe – das bedeutet für dich: Wenn du bereit bist, für dein Studium in eine andere Stadt zu ziehen, deren Uni weniger Bewerber hat, so ist die Chance auch bei einem weniger guten Durchschnitt einen Platz zu bekommen, sehr hoch. Während in den Großstädten, wie beispielsweise Hamburg, München oder Berlin viele Bewerber auf wenige Plätze stoßen, kann das in ländlichen Gegenden genau umgekehrt sein.
- Der NC wird jedes Semester neu festgelegt. Dabei gilt wie so oft das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Je mehr Bewerber, desto strenger der NC.
So bewirbst du dich für dein Traumstudium mit NC
Im Normalfall bewirbst du dich direkt bei der Hochschule. Bedenke dabei, dass du deine Chancen auf den Studienstart vergrößern kannst, wenn du dich gleich bei mehreren Unis bewirbst. Absagen kannst du später immer noch, falls du gleich mehrere Zusagen erhältst.
Solltest du eine Absage erhalten, bedeutet das noch nicht, dass du komplett raus bist. Nachrückerverfahren sind gang und gäbe, da du nun mal nicht der einzige Bewerber bist, der sich bei mehreren Universitäten eingeschrieben hat – springt nun einer ab, kannst du in der zweiten oder sogar dritten Runde eventuell doch noch an deinen Platz kommen.
Mein Abi-Schnitt reicht nicht aus – platzen jetzt meine Studienträume?
Jetzt stehst du da, mit einem Abitur-Durchschnitt der nicht gut genug ist, um den Zuschlag für das Traumstudium zu bekommen. Das zerstört im ersten Moment natürlich erst einmal alles. Allerdings musst du nicht direkt den Kopf in den Sand stecken und dich für ein Studium entscheiden, dass nur zweite oder dritte Wahl war, denn: Du hast ein paar Möglichkeiten, um doch noch das Fach studieren zu können, auf das du so gehofft hast.
Über Wartesemester an einen Studienplatz gelangen
Der wohl am häufigsten genutzte Schritt hin zum Traumstudium geht über die Wartesemester. Ausgehend von deinem Abiturdatum erhältst du jedes halbe Jahr ein Wartesemester angerechnet. Das Schöne dabei: Universitäten müssen einen bestimmten Teil der freien Studienplätze an Abiturienten mit Wartesemestern auf der Uhr vergeben – je mehr Wartesemester dir bereits angerechnet wurden, desto besser stehen deine Chancen einen Platz zu ergattern.
Allerdings gibt es dabei ein Problem: So kann es zum jetzigen Zeitpunkt so sein, dass all diejenigen einen Studienplatz bekommen, die beispielsweise vier Wartesemester mitbringen. Im nächsten Jahr kann jedoch wieder anders aussehen und so weißt du nie genau, wann du wirklich an der Reihe bist. Von neu nachgerückten Studienanwärtern mit einem besseren Abi-Schnitt kann dir dein (möglicher) Platz jedoch nicht streitig gemacht werden.
Einfach mal Glück haben – und einen Studienplatz zugelost bekommen
Für den zweiten Weg brauchst du nur eines: pures Glück. Kurz vor Semesterbeginn sind meist immer noch einige wenige Plätze frei, weil einige Abiturienten ihr Studium nun doch nicht beginnen möchten. Diese Plätze werden per Zufall verteilt – wie bei einer Art Tombola werden Lose gezogen. Und wenn du Glück hast, bist du einer der Gewinner.
Wenn dein Traumstudiengang einen NC hat, bedeutet das noch lange nicht, dass du einen Durchschnitt von 1,0 haben musst, um zu den Auserwählten zu gehören. In Medizin oder Psychologie mag das der Fall sein – meist reicht aber ein guter 2er-Durchschnitt um direkt im ersten Durchgang einen Studienplatz zu ergattern. Informiere dich am besten vorab über die Zulassungskriterien aus dem letzten Jahr, um ungefähr zu erahnen, wie deine Chancen sind. Und falls es eng werden könnte, bewerbe dich in jedem Fall an mehreren Unis, um nicht ein Wartesemester nach dem anderen zu sammeln.