Weltreisen liegen im Trend. War es vor 100 Jahren nur den richtig Reichen vorenthalten, die ganze Welt zu bereisen, ist der Trip um den Globus heute zum lukrativen Geschäftszweig von Reisebüros geworden. Wenn du ohnehin eine längere Zeit im Ausland verbringen wolltest, sind die vor dir liegenden Wartesemester wohl der ideale Zeitraum dazu. Obwohl es heute natürlich unmöglich ist, noch weiße Flecken auf der Landkarte zu entdecken, verspricht der Reise in dir bisher unbekannte Winkel der Welt eine Menge Abenteuer und Nervenkitzel. Vielleicht trägt dieser Trip auch ein Stück zu deiner Selbstfindung bei. In jedem Fall ist eine Weltreise die Gelegenheit, wohl einzigartige Erfahrungen für den Rest deines Leben zu machen.
Individuelle Weltreise im Wartesemester
Eine Weltreise gehört zu den größten Reise-Unternehmungen, die du dir vornehmen kannst. Wenn du in deinem Wartesemester wie bei Jules Verne auf eigene Faust losziehen willst: Plane unbedingt genügend Vorlauf ein. Die Möglichkeiten zur Gestaltung der Reise sind dabei nahezu endlos. Je nach Route und Land kannst du beispielsweise:
- mit dem Rad reisen
- als Backpacker reisen
- mit dem Zug reisen
Zwei Wartesemester Zeit? „Round the World Ticket“
Oder du fliegst um die Welt: Das „Round-the-World-Ticket“ (kurz: RWT) ist eine spezielle Karte für die Weltreise. Innerhalb eines Jahres (sprich: zwei Wartesemestern) kannst du damit fliegen, wohin du willst und wann du willst. Theoretisch zumindest. Praktisch beschränkst du dich auf bestimmte Flugnetze. Du musst beim Buchen bereits bestimmte Flüge angeben. Die einzelnen Verbindungen kannst du aber im Nachhinein ändern.
Der Preis dafür richtet sich unter anderem danach, wie oft du auf deiner Weltreise landest und wieviele Meilen du insgesamt dabei zurücklegst. Unabhängig vom Anbieter musst du beim Buchen gewährleisten, dass du sowohl den Atlantik als auch den Pazifik überquerst und am Ende wieder zuhause landest.
Weitere Infos zum Weltreise-Ticket „Round The World“ erhältst du unter anderem unter weltreise.info
Planungen für die Weltreise im Wartesemester
Zu den wichtigsten Faktoren, die dir in deine Reiseplanungen hineinspielen können, zählen z.B.
- Wetterbedingungen und Klima
- die Sicherheitslage in den Zielländern
- die möglichen Verkehrsverbindungen zwischen Regionen
Das kostet deine Weltreise
Vor allem aber bestimmt dein Budget, wohin es geht und wie lange du wegbleibst. Daher gilt (nicht nur) für die (finanzielle Seite der) Organisation: Je mehr Vorlauf du hast, desto gewissenhafter kannst du deine Weltreise planen. Mach dir so früh wie möglich klar, was während deines Wartesemester-Trips um die Welt an Kosten auf dich zukommt. Für die Übersicht empfiehlt sich folgende Einteilung:
- Feste Kosten
Dazu zählen einmalige, erwartbare Ausgaben wie Visagebühren, Literatur für die Reiseplanung oder Kosten für geplante Unternehmungen (Besichtigungen, Sprachkurs, Tauchlehrgang, Safari etc.), aber auch Einlagerung von Möbeln, Um- und Auszugskosten (Revovierung etc.).
- Laufende Kosten
In diese Kategorie fallen Gelder, die während deiner Weltreise immer wieder auftauchen bzw. auch in deiner Abwesenheit weiterlaufen: z.B. Impfungen, Körperpflege, Telefon / Internet, Vereinsbeiträge, Krankenversicherung, Kredite, Abhebe-Gebühren an internationalen Geldautomaten.
- Direkte Reisekosten
Und dann gibt es noch die Dinge, die du nicht minutiös planen kannst, weil sie auf deiner Weltreise einfach „passieren“. Dazu zählen zum Beispiel Tickets für Flüge, Züge und Schiffe und Taxifahrten vor Ort.
Spartipps für das Wartesemester
Die Kosten für deine Wartesemester-Abenteuer kannst du also schon einmal überschlagen. Du weißt noch nicht, wie du diese Summe auftreiben sollst? Die Anwort ist relativ einfach: Nicht mehr verdienen, sondern weniger ausgeben. Daher haben wir hier ein paar Spartipps für dich:
Schaff dir eine Spardose an
Wir geben jeden Tag so viel Geld für Kleinigkeiten, die das Leben im Augenblick zwar angenehmer machen, aber langfristig unnötig sind. Auch, wenn sie nicht viel kosten: Spar dir dieses Kleingeld für deine Weltereise. Besonders Genussmittel bieten ein großes Potenzial. Angefangen beim Kaffee zum Mitnehmen bis zu den Zigaretten am Automaten.
Was du dort nicht ausgibst, tust du in die gute alte Spardose. Am Ende des Monats kommt so schon mal ein hübsches Sümmchen zusammen.
Räum auf
Während deiner Weltreise benötigst du deine Alltagsgegenstände sowieso nicht. Daher: Miste mal wieder deine Bude aus und verkauf, was du nicht mehr brauchst. Gelegenheiten zum Veräußern nicht mehr benutzter Dinge gibt es viele, z.B. Flohmärkte, Second-Hand-Läden, Online-Auktionen.
Geburtstage und Weihnachten
Auch typische „Schenkfeste“ sind gute Gelegenheiten, dein Budget aufzustocken. Statt materieller Dinge wünscht du dir Geld für deine Weltreise. Deine Verwandten werden es verstehen. Alternative: Wünsch dir Dinge, die du unbedingt für deine Weltreise brauchst (Spezialkleidung, Werkzeug etc.). Was du schon hast, musst du im Wartesemester nicht mehr kaufen.
Eröffne ein Reisekonto
Die Erträge aus allen Sparaktionen wandern auf ein spezielles Reisekonto. Wichtig: Kostenlos sollte es sein. Schließlich soll sich dein Budget nicht dezimieren, während du im Wartesemester um die Welt reist.
Überprüf laufende Verträge
Sieh deine Kontoauszüge durch. Gibt es vielleicht günstigere Mobilfunkverträge? Zahlst du für die Muckibude, obwohl du gar nicht mehr hingehst? Alles, was du dabei einsparst, landet als Dauerauftrag auf deinem Reisekonto.
Mit einer organisierten Weltreise durchs Wartesemester
In den meisten Fällen bestimmt allerdings der Ablehnungsbescheid von der Stiftung für Hochschulzulassung, wann du ein bis zwei Wartesemester einlegen musst und somit, wann die Zeit für eine Weltreise gekommen ist.
Wenn du also relativ spontan in die große, weite Welt aufbrechen möchtest: Wende dich an einen professionellen Veranstalter. Welche Länder du bereist, was du dabei siehst und wie du von einem Ort zum anderen kommst, ist bereits vorgegeben. In der Regel verbringst du deine Wartesemester mit einer Reisegruppe und besuchst hauptsächlich typische Touristen-Ziele in aller Welt (z.B. Taj Mahal, Ayers Rock, Niagara-Fälle, Serengeti).
Das ist erfahrungsgemäß teurer als eine Weltreise auf eigene Faust. Doch vorausgesetzt, du hast das entsprechende Kleingeld und magst Pauschalreisen, bieten Reiseveranstalter angehenden Studenten eine gute Gelegenheit im Wartesemester die Welt zu sehen.