Warten aufs Tiermedizin-Studium – Ob du später eine Tierarztpraxis führen möchtest, auf dem Land Hoftiere versorgst oder dich der Forschung verschreibst: Der Sprung ins 1. Semester des Veterinärmedizin-Studiums ist häufig die erste Hürde, die als Tiermediziner in spe nehmen müssen. Daher können viele Bewerber nach ihrem Abi nicht direkt durchstarten, sondern müssen einige Wartesemester überbrücken. Auf dieser Seite erfährst du Wissenswertes zum Thema „Veterinärmedizin-Studium und Wartesemester“.
Tiermedizin studieren – Wartesemester & Hochschulen
Seit Jahren erfreut sich Tiermedizin in Deutschland einer konstanten Beliebtheit – im Gegensatz zu anderen medizinischen Studiengängen, deren Bewerberzahlen im Laufe der Jahre stärker schwanken. Daher gehört Veterinärmedizin – oder auch Tiermedizin – auch zu den bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen. Einen Antrag auf Zulassung kannst du ausschließlich bei der Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) stellen. Das geht ganz bequem via Online-Verfahren unter www.hochschulstart.de, allerdings nur zum Wintersemester.
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Auswahlverfahren der Hochschulen
60 Prozent der freien Studienplätze werden nach dem Auswahlverfahren der einzelnen Hochschulen vergeben. Hier stehen Abidurchschnittsnote, gewichtete Einzelnoten, Grad der Qualifikation sowie Berufsausbildung / -tätigkeit auf dem Prüfstand. Weitere Auswahl-Instrumente sind fachspezifische Studierfähigkeitstests und das Auswahlgespräch. Diese Instrumente werden gerne auch miteinander kombiniert.
Tiermedizin in Deutschland kannst du derzeit an sechs Hochschulen (fünf davon Universitäten) studieren.
- RWTH Aachen (Laboratory Animal Science; Master)
- Freie Universität Berlin (u.a. Intern. Tiergesundheit; Master & Staatsexamen)
- Universität Leipzig (Staatsexamen)
- Tierärztliche Hochschule Hannover (Staatsexamen)
- Universität Gießen (Staatsexamen)
- LMU München (Staatsexamen)
Chance im Wartesemester: Bildung, Arbeit oder Auslandszeit
Zuweilen sind Wartesemester unumgänglich. Lass die Zeit bis zur Zulassung nicht einfach verstreichen, sondern nutz sie aktiv zur Vorbereitung darauf. Viele Interessenten absolvieren während der Wartezeit eine Ausbildung, beispielsweise in einer Tierarztpraxis oder als Tierpfleger im Zoo. Andere angehenden Veterinärmediziner packen die Koffer und studieren Tiermedizin im Ausland. Beliebte Länder dafür sind beispielsweise Österreich, die Niederlande, Belgien, aber auch Ungarn.
Studium im Wartesemester: Tiermedizin im Ausland
Je nach Uni studierst du dort sogar Tiermedizin auf Deutsch und im Gegensatz zu einem „Parkstudium“ in Deutschland beeinträchtigen Studiengänge im Ausland die Wartesemester-Regelung nicht. Das bedeutet: Wenn du den Bescheid von der Stiftung für Hochschulzulassung bekommst, kannst du als Tiermediziner nahtlos ins Inlands-Studium wechseln und startest mit einem Wissensvorsprung ins erste Semester in Deutschland. Im Idealfall kannst du dir sogar Kurse aus dem Ausland anrechnen lassen.
Allerdings ist Bildung in Deutschland Ländersache. Das heißt: Jedes Bundesland (sogar jede Hochschule) kann selbst bestimmen, ob und wie sich ein veterinärmedinischer Studiengang aus dem Ausland auf deine hiesigen Wartesemester auswirkt. Erkundige dich am besten also vorher bei deiner Ziel-Uni, ob sie ein Tiermedizin-Studium aus dem Ausland akzeptieren.
Praktische Alternative: Freiwilligenarbeit im Ausland
Die ideale Verbindung aus praktischer Erfahrung und Auslandsaufenthalt ist Freiwilligenarbeit bzw Farmarbeit im Ausland.
Im Rahmen von Freiwilligenarbeit unterstützt du internationale Hilfsorganisationen, bedrohte Tierarten und verletzte Tiere zu versorgen und anschließend wieder auszuwildern. Als Farmarbeiter verbringst du einige Zeit auf einem landwirtschaftlichen Betrieb und erledigst gemeinsam mit anderen die täglich notwendigen Dinge: Tiere versorgen, Wege bauen, Zäune reparieren usw. Je nach Schwerpunkt spricht man auch von Rancharbeit.
Dabei erfährst du nicht nur Dinge aus der tierärztlichen Praxis, sondern musst zuweilen improvisieren, übst dich in Teamwork und schulst deine Fremdsprachenkenntnisse. So erwirbst du während deines Wartesemesters wertvolle Qualifikationen, die sich im Hinblick auf deinen späteren Job als Tiermediziner gut auf dem Lebenslauf machen. Freiwilligenarbeit und Ranch- bzw. Farmarbeit sind überall auf der Welt möglich.