Studieren in Wales

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Darum geht's

Trotz der mitunter recht hohen Studiengebühren ist und bleibt Großbritannien für die meisten Studenten aus Deutschland das Traumziel für ein Auslandsstudium. Gut ausgestattete Universitäten und ein hervorragendes Bildungssystem sorgen im Königreich für eine ausgezeichnete akademische Ausbildung – der Grundstein für den späteren beruflichen Erfolg. Das lassen sich die Auslandsstudenten gerne etwas kosten. Daher ist auch Wales (neben England und Schottland) ein äußerst beliebter Studienort. Die fantastische Landschaft und die Gastfreundlichkeit der Waliser entschädigen dabei für das mitunter recht hohe Lernpensum, das an britischen Universitäten herrscht.

Das Studium in Wales

Da auch Wales zum Vereinigten Königreich zählt, gestaltet sich das Studium hier nahezu identisch zu England. Das einheitliche Bachelor-Master-System ermöglicht auch an den hiesigen Universitäten ein Studium, das später europaweit und sogar weltweit anerkannt wird. Benötigt werden dafür drei Jahre für den Bachelor und für den Master sogar nur ein Jahr. Eine Unterscheidung zwischen Universitäten und Fachhochschulen, wie man sie aus Deutschland kennt, gibt es in Wales grundsätzlich nicht. Dafür gibt es eher theorielastige oder eben praxisorientierte Studiengänge, die alle unter einem Dach angeboten werden.

Der größte Vorteil bei einem Studium in Wales ist mit Sicherheit die Ausstattung der Universitäten. In der UK setzt man auf eine optimale Struktur und Organisation des Studienalltages. Der wird unter anderem durch eine Vielzahl an Mitarbeitern garantiert, die den Studenten als direkte Ansprechpartner zur Verfügung stehen und Probleme möglichst schnell klären – ein gravierender Unterschied zu deutschen Hochschulen, an denen Studenten häufig mehr oder weniger auf sich alleingestellt sind und die schlechte Planung beklagen. Viele Hochschulen in Wales gestalten das Studienjahr mittlerweile in Semestern. Andere hingegen halten am klassischen Trimester-System fest – das unterscheidet sich je nach Universität. Gleiches gilt für die Prüfungen, die pro Semester oder erst zum Ende des Studienjahres anstehen. Vorab wird in Vorlesungen und Seminaren gelernt. Hinzu kommen außerdem sogenannte Tutorials. Eine Möglichkeit, um in kleinen Gruppen Probleme und Fragestellungen zu klären.

Das Studium in Wales finanzieren

Die größten Bedenken haben Studenten mit dem Traumziel Großbritannien hinsichtlich der Studiengebühren. Die sind nämlich sowohl in England als auch in Wales fällig. Seit 2010 dürfen die Universitäten Gebühren von bis zu 9000 Pfund pro Jahr erheben. Hinzu kommen oftmals sogar noch weitere Zuschläge, die die Anmeldung, die Verwaltungs-arbeit oder bestimmte Nutzungsgebühren betreffen.

Da eine Vielzahl der Hochschulen in Wales autonom – also unabhängig vom Staat – agieren, legen sie ihre Studiengebühren selber fest. Daher unterscheidet sich die finanzielle Belastung für die Studenten im Land recht stark. Klar ist dabei allerdings, das ein Studium in Wales nur schwer ohne zusätzliche Unterstützung oder auch Fördergelder möglich ist. Das liegt sicherlich auch an den recht hohen Kosten, die in der UK auch im Alltag zu bedenken sind. Besonders in einer Großstadt ist das Studentenleben mitunter sehr kostspielig und der straffe Lernplan meist der Grund, warum viele von einem Nebenjob absehen. Bewerbungen auf ein Stipendium in Deutschland oder direkt bei einer Organisation oder Stiftung in Wales sind hier Alternativen. Unter bestimmten Voraussetzungen können die Studiengebühren sogar erlassen werden. Dies hängt unter anderem von der Einkommenssituation der Eltern ab und muss bei der zuständigen Local Education Authority in Wales beantragt werden.

Bewerbungsverfahren in Wales

Das deutsche Abitur berechtigt zum Studium an einer Hochschule in Wales und wird problemlos anerkannt. Wer beispielsweise ein Bachelor Studium anstrebt, wendet sich mit seiner Bewerbung normalerweise nicht direkt an die Hochschule selbst, sondern an den UCAS (Universities and Colleges Admissions Service). Hierbei handelt es sich um die zentrale Sammelstelle der britischen Universitäten, die die Bewerbung prüft und an die jeweiligen Hochschulen weiterreicht. In der Bewerbung müssen natürlich relevante Zeugnisse, das UCAS Antragsformular aber auch der Sprachnachweis, der über IELTS oder auch TOEFL erbracht werden kann, enthalten sein. Welche sprachlichen Anforderungen an die Bewerber gesetzt werden, liegt übrigens ganz allein in der Hand der Hochschule.

Bis zum Januar muss die Bewerbung abgeschickt werden. Gelegentlich gibt es sogar noch knappere Fristen, bei denen die Unterlagen ein Jahr vor Studienbeginn vorliegen müssen. Stehen die Chancen auf einen Studienplatz gut, laden die Hochschulen in Wales ganz traditionell zu einem ersten Vorstellungsgespräch ein. Die letztendliche Entscheidung wird den Studenten dann abermals über den UCAS mitgeteilt. Auch Absagen sind hier durchaus die Regel, allerdings gibt es über die sogenannte „Clearing“ Liste eine zweite Chance auf ein Auslandsstudium in Wales. Hier werden sämtliche britische Universitäten aufgeführt, die noch freie Plätze zu vergeben haben. Interessenten können sich dann direkt bei den Hochschulen bewerben und müssen das Traumstudium nicht zwangsläufig aufgeben.

Fazit

Das Studium in Wales ist eine sehr gute Wahl, warten hier doch perfekte Ausstattung und Lernbedingungen – vorausgesetzt, die Studiengebühren können aufgebracht werden. Abiturienten, für die die Kosten kein Problem sind oder die ein Stipendium ergattert haben, werden hier jedoch die perfekte Studienzeit verbringen. Dafür sorgt nicht nur die Uni, sondern auch das sehenswerte Land an sich.

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