Staatliche Hochschulen

Voll besetzter Hörsaal

Darum geht's

Wer sich nach dem Abitur für einen Studiengang entschieden hat, muss sich in einem zweiten Schritt für eine Hochschule beziehungsweise auch für eine Hochschulform entscheiden. Das ist in der Regel nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine Typ-Frage – Beispiel: Wie will ich lernen? Bevor du deine Entscheidung triffst, solltest du unter anderem auch die Unterschiede zwischen staatlichen und nicht staatlichen Hochschulen kennen. Um dir einen ersten Überblick zu geben, enthält diese Seite Basisinformationen zum Thema „staatliche Hochschulen“ in Deutschland.

Staatliche Hochschulen in der Mehrheit

Die meisten Hochschulen in Deutschland – das sind rund 240 – finanziert Vater Staat. Diese Einrichtungen befinden sich daher auch in staatlicher Trägerschaft. Wenn du ein Studium an einer stattlichen Hochschule aufnimmst, zahlst du in der Regel gar keine oder lediglich geringe Studiengebühren. Zum Teil werden Gebühren von Langzeitstudierenden erhoben. Allein deshalb ist das Studium an einer staatlichen Uni insgesamt zumeist kostengünstiger als an privaten Unis. Bei uns in Deutschland ist die Mehrzahl der Studierenden an den staatlichen Hochschulen eingeschrieben.

Weitere Hochschultypen

Das Pendant zu den staatlichen sind die privaten Hochschulen, die ebenfalls akademische Grade vergeben dürfen. Dazu zählen: Privatuniversitäten, Fachhochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen. Die Lehre an den „privaten“ ist qualitativ hochwertig und häufig international ausgerichtet. Einige der privaten Hochschulen sind außerdem staatlich anerkannt. Als weitere Hochschulform gibt es bei uns noch die Universitäten der protestantischen und katholischen Kirchen. 

Staatliche Hochschule heute

Staatliche Hochschulen werden bei uns größtenteils auch aus staatlichen Geldern finanziert. Daher stehen ihnen verhältnismäßig mehr Mittel zur Verfügung als den privaten. Zurzeit haben die Hochschulen dennoch mit Problemen wie übervollen Hörsälen und teils chaotischen Zuständen aufgrund der Umstellung auf das Bachelor/Master-System zu kämpfen. Die staatlichen Unis ruhen sich aber keines falls auf ihrem Status aus, können sich dies auch gar nicht leisten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, werben sie heute um Studierende mit generell immer höherem Anspruch, um renommierte Wissenschaftler und Gelder aus der Exzellenzinitiative. Zwecks Abgrenzung von den privaten Hochschulen verlagern staatliche Universitäten ihren Schwerpunkt zunehmend in die Forschung.

Pro staatliche Uni

Die staatlichen Universitäten haben in der Vergangenheit bezüglich Service und Angebote für ihre Studierenden und die Betreuung von Studierenden einiges dazugelernt. Die so genannte „Massenuniversität“ wird persönlicher:

  • Staatliche Hochschulen haben es sich zur Aufgabe gemacht ihre Studierenden immer besser zu betreuen.
  • Der Einstieg in die Arbeitswelt soll durch unterschiedliche Angebote erleichtert werden. Kontaktpflege zur Wirtschaft, Career Services sowie die Ermöglichung von Auslandsaufenthalten im Rahmen des Studiums, beispielsweise, zählen heute bereits zum Standard.
  • Zur Finanzierung ihres Studiums an einer staatlichen Universität können Studierende BAföG beantragen. 
  • Die Zahl der staatlichen Hochschulen übersteigt die der privaten bei weitem.
  • In Puncto Fächerauswahl / Studienmöglichkeiten können die privaten Hochschulen den staatlichen Universitäten nicht das Wasser reichen. 
  • Studierende an staatlichen Einrichtungen haben allgemein mehr Freiheiten und eine höhere Flexibilität bei ihrer persönlichen Studiengestaltung.
  • Die Allgemeinen Studiengebühren sind weitestgehend abgeschafft. Niedersachsen will spätestens zum Wintersemester 2014/15 folgen.

Contra staatliche Uni

Die oft beachtliche Größe einer staatlichen Universität bringt aber auch Nachteile mit sich:

  • Die Anonymität unter den Studierenden ist größer als an kleineren Privatunis.
  • Veranstaltungen haben in der Regel (sehr) hohe Teilnehmerzahlen und sind teils überfüllt. 
  • Die Ausstattung (z. B. mit Lehrmitteln) ist häufig nicht so gut wie an privaten Hochschulen. 
  • Viele Studiengänge sind mit einem NC (numerus clausus) belegt, der den Andrang bei bestimmten Fächern regelt. Diese Zugangsregelung spielt an einer privaten Hochschule hingegen keine Rolle.
  • Studierende an einer staatlichen Einrichtung brauchen in der Regel länger fürs Studium als „privat“ Studierende.

Diese Infos sollen dir als Anregung dienen, dich weiter schlau zu machen. Ein Tipp zum Schluss: Wenn dir eine staatliche Hochschule gefällt, informiere dich über ihren Ruf. Quellen können beispielsweise Hochschulrankings oder studentische Foren im web sein.

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