Private Hochschulen

Frau sitzt in Bibliothek

Darum geht's

Abitur und dann an einer privaten Hochschule studieren? Das klingt erst mal ziemlich elitär, muss es aber gar nicht sein. Privat studieren heute nicht mehr nur die Super-Abiturienten mit Unternehmer-Gen. Mehr als 30 % der „Privatstudenten“ wollen praxisnah und zügig studieren, für sie gibt es die berufsorientierten Fachhochschulen. „Was die Potenz und die Qualität angeht“, so Thomas May vom Deutschen Wissenschaftsrat, „ist der Markt sehr heterogen. Es gibt sehr starke private Hochschulen, aber eben auch solche, von denen man sich nicht vorstellen kann, dass sie jemals fliegen werden.“ Mehr Informationen zum Thema auf dieser Seite.

Privaten Hochschulen in Deutschland: allgemeine Fakten

Gegenwärtig lernen rund 5% aller deutschen Studierenden an einer privaten Hochschule. Definition: Bei uns in Deutschland sind private Hochschulen Einrichtungen in privater Trägerschaft, die jedoch autorisiert sind akademische Grade zu verleihen. Dazu gehören sowohl Privatuniversitäten und Fachhochschulen als auch Kunst- und Musikhochschulen. Neben den künstlerisch bzw. medienorientierten „privaten“ gibt es solche mit wirtschaftlich orientierter Ausrichtung. Studienabschlüsse von privaten und staatlichen Universitäten sind aufgrund ihrer vollen staatlichen Anerkennung in der Regel formal gleichwertig. Die hohen Studiengebühren, die Studierende aufbringen müssen, sind sicherlich der größte Nachteil am Privathochschulstudium.   

„Spezialisten“ & Vielseitige

Einige der private Hochschulen kann man als „Spezialisten“ kategorisieren; Sie bieten den Studierenden eine hervorragende Ausbildung innerhalb einer Fachgruppe und haben sich häufig bereits einen Namen gemacht. Andere Privathochschulen hingegen sind in ihrem akademischen Angebot breiter aufgestellt. 

Privat-Unis für Visionäre & Fachleute

Zum einen richten sich private Hochschulen an die Studierenden, die später richtig Karriere machen, Unternehmen leiten oder auch gründen möchten. Andere private Einrichtungen sind stark berufsorientiert und kooperieren eng mit der lokalen Wirtschaft. Diese Hochschulen sind besonders attraktiv für Abiturienten, die ihren Studienabschluss zeitsparend und praxisnah erlangen wollen. Das sind immerhin ca. 35 % aller Privatstudenten.

„Aufwerter“ & private Fernunis

So genannte „Aufwerter-Hochschulen“ bieten Studierenden die Möglichkeit sich über ihre Ausbildung hinaus zu qualifizieren, also ihren klassischen Ausbildungsberufe akademisch aufzuwerten. Ein Beispiel ist die SRH Fachhochschule für Gesundheit Gera, die Pflegern, Logopäden oder Physiotherapeuten akademische Abschlüsse ermöglicht. Laut Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sind an solchen wachstumsstarken Hochschulen bereits rund 25 % aller Privatstudenten eingeschrieben. Eine wesentliche Rolle spielen die Privaten mittlerweile auch bei solchen Fernstudienanbietern, die berufsbegleitende Fortbildungen ermöglichen. Diese Fernfachhochschulen besuchen ungefähr 30 % aller privaten Studierenden

Privathochschule – Was spricht dafür?

Privathochschulen richten ihren Fokus in der Regel immer auf eine qualitativ hochwertige bis exzellente Lehre. Viele sind dazu international orientiert, fördern Auslandssemester oder halten Veranstaltungen in einer Fremdsprache. Standard sind außerdem kleine Lerngruppen sowie die individuelle, intensive Unterstützung und Förderung der Studierenden. Als Faustformel gilt: An den privaten Hochschulen in Deutschland kommt auf 30 Studierende ein Dozent. Neben den Studiengebühren ermöglicht zumeist die Förderung aus der Wirtschaft den Privathochschulen:

  • moderne Technik einzusetzen,
  • ihre Räumlichkeiten gut auszustatten,
  • aktuelle Lernmaterialien einzusetzen
  • und den Studierenden ein hohes Maß an Service zu bieten.

Effizienz & Jobsuche

Ein Studium an einer Privathochschule braucht schon Disziplin: Es ist komplett durchgeplant und in der Regel sehr straff organisiert. Der Vorteil ist offensichtlich: Mehr als 90 % der Studienanfänger verlassen die Privat-Uni mit einem Abschluss in der Tasche. An den staatlichen Universitäten hingegen bricht ungefähr jeder 4. Studierende sein Studium vorzeitig ab. Aufgrund der starken Durchstrukturierung beenden rund 90 % der „Privaten“ ihr Studium im Rahmen der Regelstudienzeit – im Vergleich zur staatlichen Hochschule sind das wesentlich mehr.

Die schnellen Absolventen der privaten Hochschulen finden in der Regel auch schneller einen ersten Job als ihre Mitbewerber mit staatlichem Hochschulabschluss. Das liegt aber auch daran, dass viele Privatuniversitäten enge Kontakte zu Unternehmen aus der Wirtschaft pflegen und ihre Absolventen häufig bei der Stellensuche unterstützen. Ein guter Studienabschluss von einer privaten Hochschule gilt insbesondere in den Wirtschaftswissenschaften als erste Sprosse der Karriereleiter. Letztlich ist das Renommee des Studienabschlusses aber oft auch abhängig von der persönlichen Einstellung der einzelnen Arbeitgeber. 

Auswahl (Habe ich auch ohne Traum-Abinote eine Chance?)

Für ein Studium an privaten Hochschulen gelten ebenfalls häufig Zulassungsvoraussetzungen. Hier zählt aber weniger der Abiturdurchschnitt. Die Mittel der (Bewerber-) Wahl sind hier umso häufiger Eignungstests, Assessment Center und Bewerbungsgespräche, um Motivation und Eignung der Bewerber zu prüfen. Auf diese Weise haben auch Bewerber, die an einer staatlichen Hochschule wahrscheinlich nicht zugelassen worden wären, Chancen auf einen Studienplatz. Die sorgfältigen Auswahlmechanismen der privaten Hochschulen sind sicherlich ebenfalls ein Grund für die niedrigen Abbrecher-Quoten.

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