Du arbeitest gerne mit Menschen und bist teamfähig? Dann ist eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann/-frau genau das Richtige für dich! Während der Ausbildung lernst du deine Kunden individuell und persönlich zu beraten, Kassiervorgänge und Reklamationen durchzuführen, Abrechnungen zu erstellen sowie Ware zu bestellen, zu lagern und ansprechend zu platzieren. Dabei kannst du in Betrieben aus den unterschiedlichsten Branchen arbeiten.
Voraussetzungen
Mit einem guten Hauptschulabschluss oder einem Realschulabschluss hast du sehr gute Chancen einen Ausbildungsplatz als Einzelhandelskaufmann/-frau zu bekommen. Rechtliche Voraussetzungen gibt es zwar keine, aber Industriebetriebe stellen größtenteils Azubis mit Realschulabschluss ein, während in Handwerksbetrieben auch Bewerber mit Hauptschulabschluss eine gute Chance haben einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Gerade für Kundengespräche ist es wichtig, dass du kommunikativ bist und kein Problem damit hast Leute anzusprechen. Darüber hinaus solltest du Interesse an kaufmännischen Tätigkeiten mitbringen, da du als Einzelhandelskaufmann/-frau auch für Tätigkeiten wie die Kassenabrechnungen oder die Sortimentsplanung verantwortlich bist.
Ausbildungsinhalte
Während der Ausbildung zum Einzelkaufmann lernst du sowohl wie du mit Kunden umgehst, aber auch, wie die Abläufe in deinem Betrieb funktionieren. Es sind also nicht nur das Führen von Verkaufs- und Beratungsgesprächen wichtig, sondern auch das Bearbeiten von Reklamationen, das Annehmen und Kontrollieren der Ware und das Erstellen von Abrechnungen und Zeitplänen.
Ausbildungsverlauf
Die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/-frau dauert 3 Jahre. Unter besonderen Umständen, wie z.B. besonders guten Leistungen währen der Ausbildung oder einem (Fach-)Abitur, kann sie auf 2,5 oder sogar 2 Jahre verkürzt werden. Dabei erfolgt ein Teil der Ausbildung in einem Betrieb deiner Wahl und begleitend dazu besuchst du eine Berufsschule. Im Betrieb erlernst du im 1. Lehrjahr den Umgang mit Kunden. Dabei spielen Verkaufsgespräche eine große Rolle, sowie der Umgang mit möglichen Konfliktsituationen, Reklamationen und Umtausch. Dazu gehört auch, dass du erfolgreich verschiedene Zahlungsmittel entgegennehmen und Kassenabrechnungen durchführen kannst. Im 2. Lehrjahr lernst du dann die Warenlagerung sowie verschiedene Bereiche der Werbung, Verkaufsförderung und Kundenbindung kennen. Im letzten Lehrjahr lernst du darüber hinaus noch den Umgang mit Umsatzstatistiken, der Leisten- und Kostenrechnung, dem Erstellen und Pflegen digitaler Datenbanken und der Mitarbeiterführung. In der Berufsschule lernst du die theoretischen Grundlagen passend dazu. Neben allgemeinbildendem Unterricht wie Deutsch, Politik oder Mathe gibt es außerdem die Fächer Englisch, Einzelhandelsprozesse, Kaufmännische Steuerung und Kontrolle sowie kundenorientiertes Verkaufen.
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Arbeitszeiten und Ausbildungsvergütung
In der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/-frau arbeitest du generell genauso lange wie Vollangestellte im Unternehmen, also 8 Stunden. Dabei hast du aber mindestens einen Tag in der Woche Berufsschule, nach an diesen Tagen hast du für gewöhnlich den Nachmittag frei. Gesetzlich ist es Azubis sogar verboten mehr als 8 Stunden am Tag bzw. 40 Stunden die Woche zu arbeiten. Die Arbeitszeiten orientieren sich dabei an den Öffnungszeiten des Betriebes oder des Geschäftes, in dem du deine Ausbildung absolvierst. Da mittlerweile immer mehr Geschäfte bis neun oder sogar zehn Uhr abends auf haben und dies auch an Samstagen, kann es durchaus sein, dass du etwas unübliche Arbeitszeiten hast. Die Vergütung während der Ausbildung hängt stark von deinem Ausbildungsbetrieb ab. Generell liegt sie aber im 1. Jahr zwischen 560 und 750 Euro brutto im Monat, im 2. Jahr zwischen 630 und 820 Euro und im 3. Jahr zwischen 720 und 950 Euro. Als ausgebildeter Einzelhandelskaufmann/-Frau kannst du in einem tarifgebundenem Betrieb dann später mit einem Einstiegsgehalt von ca. 1500 bis 2200 Euro brutto rechnen.
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Abschluss und Karriereaussichten
Als ausgebildeter Einzelkaufmann/-frau kannst du später in Einzelhandelsunternehmen aus allen Branchen arbeiten, etwa in Modehäusern, Baumärkten, Supermärkten oder Kaufhäusern. Und natürlich hält dieser Beruf auch viele Aufstiegsmöglichkeiten bereit: so kannst du, nach dem du ein wenig Berufserfahrung gesammelt hast z.B. zum Substitut/in aufsteigen, der verantwortlich ist für die Warenpflege und -lagerung, die Koordination von Verkaufspersonal und für Verwaltungstätigkeiten. Die nächste Stufe auf der Karriereleiter ist dann die Beförderung zum Abteilungs- oder auch Filialleiter. Er ist verantwortlich für die ihm unterstellten Mitarbeiter sowie Umsatz und das Sortiment seiner Abteilung oder seiner Filiale. Um noch weiter aufzusteigen, und z.B. in größeren Unternehmen als Zentraleinkäufer/-in zu arbeiten, solltest du eine Weiterbildung als Handelsbetriebswirt bzw. Handelsassistent oder ein Studium in Betracht ziehen. Für die Weiterbildung als Handelsbetriebswirt benötigst du deine abgeschlossene Ausbildung und ein Jahr Berufserfahrung und für ein Studium, z.B. in Betriebswirtschaftslehre, solltest du ein (Fach-)Abitur gemacht haben.
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Vor- und Nachteile
Die Vorteile einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/-frau sind die Arbeit mit Menschen und die Vielzahl der Branchen in denen man arbeiten kann. Außerdem gibt es nach der Ausbildung zahlreiche Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Ein großer Nachteil der Ausbildung sind hingegen die Arbeitszeiten, die zum Teil sehr spät und oft auch samstags sind. Außerdem bist du in eurem Markt oder eurer Filiale der Ansprechpartner bei Unzufriedenheit der Kunden. Du musst dir dann Beschwerden anhören für Dinge, für die du meist gar nicht verantwortlich bist und trotzdem musst du professionell und freundlich bleiben.
Fazit
Solltest du also einen Haupt- oder Realschulabschluss haben, sowie gerne mit Menschen arbeiten wollen und Interesse an den Abläufen in einem Geschäft haben, dann ist eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann oder Einzelhandelskauffrau genau das richtige für dich. Sie bietet viel Abwechslung sowie zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten.