Duale Ausbildung
Die betriebliche Ausbildung, auch duale Ausbildung genannt, ist die am meisten verbreitete Ausbildungsart in Deutschland. Sie hat sich über Jahrzehnte bewährt und bildet ein Fundament der Aus- und Fortbildung in Deutschland. Das duale System war und ist Vorbild für die Ausbildungspolitik in vielen Staaten der Erde. Wenn du handwerklich oder kaufmännisch interessiert bist, sprechen viele gute Gründe für diese klassische Form der Ausbildung. Aber mittlerweile kannst du dich für Berufsbilder in fast allen Branchen und Bereichen beruflich ausbilden lassen. Es gibt in Deutschland weit über 300 verschiedene staatlich anerkannte Ausbildungsgänge, die meisten davon auch im Rahmen einer beruflichen Ausbildung. Staatlich anerkannt sind nur solche Berufsausbildungen, die einer Ausbildungsordnung folgen und hinsichtlich ihrer Dauer sowie des Inhaltes bundesweit einheitlich geregelt sind.
Betriebliche Ausbildungen nach dem Abitur dauern üblicherweise zwei bis drei Jahre und vereinen Berufsschule (Theorie) und Betrieb (Praxis). Es gibt zahlreiche Berufe, in denen du ohne eine Fachausbildung nicht einsteigen kannst. Es gibt aber auch Berufe, da musst du nicht zwingend eine Ausbildung absolvieren, solltest dies aber tun, um danach beispielsweise zu studieren oder dich auf anderen Ebenen fortzubilden.
Wichtige Infos zur betrieblichen Ausbildung
Die genaue Berufsbezeichnung, die Dauer der betrieblichen Ausbildung, die Inhalte (Mindestanforderungen), die Struktur der Ausbildung sowie die Prüfungsordnungen sind bundesweit einheitlich auf Basis des Berufsbildungsgesetzes oder der Handwerksordnung beschrieben. Die Rahmenlehrpläne für den Unterricht an den Berufsschulen legen die Bundesländer fest, sie sind mit oben genannten Ordnungen koordiniert. Ausgebildet wird in den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern beziehungsweise in berufsspezifischen Kammern für den öffentlichen Dienst, die Landwirtschaft oder für Freiberufler.
Voraussetzungen
Die konkreten Voraussetzungen für eine betriebliche Ausbildung sind so unterschiedlich wie die über 300 Ausbildungsgänge, die es in Deutschland gibt. Informiere dich rechtzeitig, ob du die Voraussetzungen für deine Wunschausbildung erfüllen kannst. Ein Mindestalter von 18 Jahren ist in Deutschland üblich. Für die meisten Ausbildungen benötigst du zumindest einen Schulabschluss. Je nach Berufszweig kann dieser ein Hauptschulabschluss sein, aber auch das Abitur wird in immer mehr Ausbildungsgängen gefordert. Je nach Branche und Beruf musst du natürlich auch in ganz unterschiedlichen Schulfächern gute bis sehr gute Noten nachweisen. Daneben zählen aber auch schon bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle die sogenannten Softskills, die im späteren Berufsleben immer wichtiger werden.
Dauer und Verdienst
In Deutschland dauert die betriebliche Ausbildung normalerweise zwischen zwei und dreieinhalb Jahren – je nach Branche und Berufsbild. In manchen Fällen kann die Dauer von zwei Jahren nach Absprache mit dem Betrieb und der zuständigen Kammer noch verkürzt werden, etwa für Abiturienten oder Fachoberschulabsolventen oder bei besonders guten Leistungen während der Ausbildung. Der Verdienst heißt für Auszubildende Ausbildungsvergütung. Sie steigt mit zunehmender Dauer der Ausbildung. Wie viel du in deiner betrieblichen Ausbildung tatsächlich verdienst, ist sehr unterschiedlich. Die Spanne reicht von 200 Euro bis etwa 800 Euro im ersten Lehrjahr.
Die Theorie in der Berufsschule
Die Theorie deines Berufes lernst du bei der betrieblichen Ausbildung in der Berufsschule. Es gibt die – häufigere – Variante, dass du regelmäßig ein- bis zweimal wöchentlich nicht im Betrieb lernst, sondern die Schulbank drückst und es gibt die Variante, dass du Blockunterricht erhältst. Bei dieser Variante wirst du ein oder mehrere Wochen am Stück nicht im Betrieb sein, sondern nur in der Berufsschule.
Die Praxis im Betrieb
Die praktische Arbeit lernst du natürlich am besten dort, wo sie anfällt und erledigt wird: im Betrieb. Üblicherweise wirst du im Rahmen einer betrieblichen Ausbildung mehrere Stationen beziehungsweise Abteilungen in deinem Lehrbetreib durchlaufen, um möglichst vielfältige praktische Erfahrungen sammeln zu können. Ausbildungsbetriebe haben Ausbildungsleiter oder Meister, die erfahren im Umgang mit Auszubildenden sind. Auszubildende dürfen normalerweise keine Nacht- und Sonderschichten machen und sind an eine bestimmte Stunden-Arbeitszeit gebunden.
Dein Ausbildungsabschluss
In den Prüfungen am Ende deiner betrieblichen Ausbildung stehen theoretische und praktische Arbeiten an. Hast du diese erfolgreich bewältigt, erhältst du drei Zeugnisse: von der zuständigen Kammer, von der Berufsschule und von deinem Ausbildungsbetrieb.