Du arbeitest gerne mit Menschen, bist ein Organisationstalent und interessierst dich für Medizin? Dann ist eine Ausbildung zum/zur Medizinischen Fachangestellten genau das Richtige für dich! Medizinische Fachangestellte assistieren dem Arzt bei verschiedensten Untersuchungen, kümmern sich um Patienten und Organisieren den Büroalltag. Sie vergeben Termine und nehmen Rezept-Bestellungen entgegen, informieren und klären Fragen der Patienten in der Praxis oder am Telefon und behalten auch bei einem vollen Wartezimmer den Überblick. Sie kennen sich mit den Instrumenten und Geräten im Behandlungsraum gut aus und führen Tätigkeiten wie Blut abnehmen oder Verbände anlegen eigenständig aus.
Voraussetzungen
Medizinischer/-e Fachangestellter/-e kannst du mit jedem Schulabschluss werden. Zwei Drittel der Ausbildungsplätze gehen dabei an Azubis mit Realschulabschluss.
Außerdem ist es wichtig, dass du höflich, zuverlässig und einfühlsam bist. Du solltest zusätzlich kein Problem mit dem Anblick von Blut oder Verletzungen haben und sorgfältig und präzise arbeiten. Für den Umgang mit Patienten und das Formulieren von Arztbriefen oder ähnlichem ist es auch wichtig, dass du dich sowohl mündlich als auch schriftlich gut ausdrücken kannst.
Ausbildungsinhalte
Während der Ausbildung lernst du wie man den Ärzten assistiert. Dazu gehört das kodieren der Diagnose in der einheitlichen Kodiersprache, das desinfizieren der Instrumente oder einfache Tätigkeiten wie z.B. Blut abnehmen. Außerdem lernst du wie man Patienten am Telefon sowie in der Praxis berät und betreut und Krankenakten und Termine mithilfe spezieller Computerprogramme verwaltet. Du lernst auch viel über die Organisation und Verwaltung einer Praxis, z.B. das Erstellen von Rezepten oder das Abrechnen von Leistungen mit der Krankenkasse.
Ausbildungsverlauf
Die Ausbildung zum Medizinischen/-er Fachangestellten/-er dauert in der Regal 3 Jahre. Falls du ein (Fach-)Abitur hast oder während der Ausbildung besonders gute Leistungen erbringst kann dies auf 2,5 oder sogar 2 Jahre verkürzt werden.
In der Berufsschule lernst du die theoretischen Grundlagen, die du für die Arbeit in der Praxis brauchst, z.B. wie man Praxisabläufe im Team organisiert, welche Hygienevorschriften es gibt, wie man sie einhält und wie man Waren oder Medikamente beschafft. Die wichtigsten Fächer in der Berufsschule sind Biologie (damit du medizinische Zusammenhänge verstehst), Chemie (du lernst Laborarbeit kennen), Mathe (damit du Quartalsabrechnungen erstellen kannst) und Deutsch (damit du den Schriftverkehr mit Patienten oder Versicherungen bearbeiten kannst). Der Unterricht in der Berufsschule findet entweder an ein bzw. zwei Tagen in der Woche oder in Blockform statt.
In der Praxis lernst du während dessen praktische Fähigkeiten, z.B. wie du Verbände richtig anlegst, wie du Wärme- oder Kälteanwendungen durchführst, wie das EKG-Gerät bedient wird und wie du im Röntgen ordnungsgemäß arbeitest. Wichtig ist außerdem, dass du weißt wie man die Hygienevorschriften einhält, Instrumente desinfiziert und wie man den Betrieb richtig Organisiert. Darüber hinaus erfährst du wie man Laborergebnisse auswertet und Patienten über Weiterbehandlungen, Kosten und vieles mehr informiert.
Am Ende deiner Ausbildung hast du eine Abschlussprüfung, die sowohl aus einem theoretischen als auch einem praktischen Teil besteht. Danach bist du dann ganz offiziell ein/-e Medizinischer/-e Fachangestellter/-e.
Arbeitszeiten und Vergütung
Die Arbeitszeit während der Ausbildung betragen durchschnittlich 38,5 Stunden in der Woche. Die genauen Zeiten orientieren sich dabei an den Öffnungszeiten der Praxis. Meist musst du eine Stunde vor Öffnung der Praxis anfangen und auch nach Praxisschluss noch aufräumen. Da einige Behandlungen oftmals länger dauern als gedacht oder unangemeldete Patienten dazwischen kommen hast du meist einen sehr langen Tag. Außerdem kann es sein, dass du am Wochenende noch Notdienst oder Bereitschaftsdienst hast.
Während des ersten Ausbildungsjahres bekommst du eine Vergütung von ca. 650 Euro brutto pro Monat, im zweiten Jahr von ca. 700 Euro brutto pro Monat und um letzten Ausbildungsjahr von ca. 750 Euro brutto pro Monat.
Nach deiner Ausbildung zum/zur Medizinischen Fachangestellten kannst du mit einem Einstiegsgehalt von ca. 1500 bis 2300 Euro brutto rechnen.
Abschluss und Karriereaussichten
Als ausgebildeter/-e medizinischer/-e Fachangestellter/-e kannst du in Arztpraxen aller Fachrichtungen, Krankenhäusern, Reha-Zentren, bei Betriebsärzten, ambulanten Pflegediensten oder Gesundheitsämtern arbeiten.
Um dich nach der Ausbildung weiterzubilden kannst verschiedenen Lehrgänge oder Seminare z.B. in den Bereichen Abrechnung und Buchführung oder Praxismanagement machen. Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit verschiedene Fort- und Weiterbildungen, z.B. zum “Geprüfter Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen” oder “Fachwirt für ambulante medizinische Versorgung”, zu machen. Falls du eine Hochschulzugangsberechtigung hast könntest du ein Studium, z.B. in dem Bereich Medizin, Pharmazie oder Gesundheitsmanagement, in Betracht ziehen.
Vorteile und Nachteile
Ein Vorteil dieser Ausbildung ist, dass du viel mit Menschen arbeitest und die Ausbildung dabei selten eintönig oder langweilig wird.
Ein großer Nachteil an der Ausbildung zum/zur Medizinischen Fachangestellten sind sicherlich die ziemlich langen Arbeitszeiten. Außerdem ist die Vergütung nicht besonders gut.
Fazit
Die dreijährige Ausbildung zum/zur medizinischen Fachangestellten wird mittelmäßig vergütet und du musst mit langen Arbeitszeiten rechnen. Dafür sehen die Zukunfts- und Weiterbildungschancen sehr gut aus und du findest im Praxisalltag täglich neue, spannende Herausforderungen!