Dein Auslandsaufenthalt in der Bewerbung – so verkaufst du ihn richtig
Die berüchtigte Lücke im Lebenslauf – sie ist der Ursprung vieler Unsicherheiten und Ängste. Wie ein Gespenst geistert sie in den Köpfen derer, die eine längere Zeit im Ausland verbringen möchten oder schon verbracht haben. Kommt dir bekannt vor? Keine Sorge, das ist alles halb so schlimm. Vorausgesetzt, du weißt, wie du deine Auslandszeit gegenüber potenziellen Arbeitgebern positiv darstellst. Schließlich ist ein Auslandsaufenthalt eine gute Sache, bei der man viel lernt und sich weiterentwickelt. Genau das musst du überzeugend rüberbringen.
Unsere 8 Tipps zeigen dir, wie:
- Tipp Nr. 1: Mache dir im Vorfeld Gedanken
- Tipp Nr. 2: Keine Panik
- Tipp Nr. 3: Sei ehrlich
- Tipp Nr. 4: Sprachkenntnisse
- Tipp Nr. 5: Weltoffenheit
- Tipp Nr. 6: Persönlichkeitsentwicklung
- Tipp Nr. 7: Nützliche Fähigkeiten
- Tipp Nr. 8: Soziale Kompetenzen
Tipp 1: Mache dir im Vorfeld Gedanken
Es kann nicht schaden, wenn du dir vor deiner Auslandszeit überlegst, ob und wie dir diese bei der Jobsuche helfen kann. Wenn du schon genau weißt, welche berufliche Richtung du einschlagen wirst, ist es durchaus sinnvoll, dein Auslandsprogramm darauf abzustimmen. Das gilt besonders, wenn es in deinem künftigen Beruf mehr Bewerber als Stellen gibt. Vielleicht kannst du ja ein Praktikum in deinem Berufsfeld absolvieren oder eine Auslandszeit wählen, die zu deinem zukünftigen Job passt. Ein Muss ist das natürlich nicht. Aber du solltest diesen Punkt zumindest in deine Überlegungen einbeziehen.
Tipp 2: Keine Panik
Sicher – deine Auslandsreise wird beim Bewerbungsgespräch zum Thema werden. Aber das muss kein Nachteil sein. Im Gegenteil: Auslandserfahrung ist ein großer Pluspunkt und bietet dir die Möglichkeit, dich von Mitbewerbern abzuheben. Allerdings gilt das nicht für jede Art Auslandszeit gleichermaßen. Ein Berufspraktikum verbessert deine Jobaussichten erheblich. Bei einer reinen Langzeitreise hingegen musst du ein wenig kreativer werden, um diese als Bereicherung für dich und das Unternehmen darzustellen. Insgesamt ist es aber so, dass Arbeitgeber diesbezüglich weitaus offener geworden sind. Zerbrich dir also nicht unnötig den Kopf, sondern berücksichtige die folgenden Ratschläge.
Tipp 3: Sei ehrlich
Versuche auf keinen Fall, deine Auslandszeit zu verheimlichen. Auch ist es keine gute Idee, die Lücke im Lebenslauf umkommentiert zu lassen. Beschreibe offen und ehrlich, was du in der Zeit gemacht hast. Dabei hebst du hervor, wie nützlich die gesammelten Erfahrungen für deinen zukünftigen Job sind. Ebenso solltest du nichts dazu dichten, was so nicht stattgefunden hat. Eine Lüge ist kein guter Beginn für ein Arbeitsverhältnis. Zumal du Gefahr läufst, erwischt zu werden. Denn auch Personaler sind im Internet und in sozialen Netzwerken unterwegs. Oder sie fragen genauer nach und möchten vielleicht die Firma oder Organisation kontaktieren, bei der du im Ausland tätig warst. Wenn dann auffliegt, dass du nicht die Wahrheit gesagt hast, war’s das mit der Stelle. Ehrlich währt immer noch am längsten.
Tipp 4: Sprachkenntnisse
Ein super Argument! Du hast bei deinem Auslandsaufenthalt eine neue Sprache gelernt oder vorhandene Kenntnisse erweitert? Das musst du in deiner Bewerbung unbedingt erwähnen. Sprachkenntnisse sind in vielen Bereichen der Arbeitswelt Gold wert. Ob Englisch, Spanisch oder Französisch – eine Fremdsprache ist fast immer von Nutzen. Das Sprechen einer anderen Sprache ist fester Bestandteil aller Auslandsprogramme. Mit einem Sprachkurs oder Aufenthalt in einer Gastfamilie punktest du natürlich besonders. Aber selbst eine Rucksackreise durch Südostasien kannst du geschickt verpacken. Schließlich hast du dich dort mit vielen Reisenden aus aller Welt, vermutlich auf Englisch, unterhalten. Dabei hast du von Muttersprachlern gelernt und dich im Sprechen geübt.
Vielleicht überlegst du dir ja sogar, einen Job im Ausland zu suchen. Dann kommst du nicht darum herum, deine Bewerbung in einer Fremdsprache zu schreiben. Wir haben dir hier Tipps zusammengestellt, die dir zeigen, was du bei einer Bewerbung auf Englisch oder Spanisch beachten solltest.
Tipp 5: Weltoffenheit
Dass du dich für einen längeren Auslandsaufenthalt entschieden hast, spricht für dich. Du hast ein anderes Land und eine fremde Kultur kennengelernt. Das zeigt, was für ein weltoffener und interessierter junger Mensch du bist. Du blickst über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus und erweiterst deinen Horizont. All dies sind wertvolle Eigenschaften, die auch im Beruf gefragt sind. Präsentiere dich als wissbegierig und aufgeschlossen gegenüber neuen Ideen. Außerdem gehören Geschäftsreisen ins Ausland bei einigen Berufen dazu. Ausgeprägte Reisebereitschaft ist da gerne gesehen.
Tipp 6: Persönlichkeitsentwicklung
Deine Auslandszeit wird ohne Zweifel einen großen Einfluss auf dich haben. Und zwar im positiven Sinne. Ein längerer Auslandsaufenthalt, welcher Art auch immer, bereichert ungemein. Wahrscheinlich bist du in dieser Zeit reifer, selbstbewusster und eigenständiger geworden. So geht es jedenfalls den Meisten, die sich eine Weile in einem anderen Land aufhalten. Plötzlich woanders leben, wo alles neu und fremd ist, stellt eine Herausforderung dar. Eine Herausforderung, die du angenommen hast. Bei der Jobsuche solltest du deinem Gegenüber aufzeigen, inwiefern dich diese Erfahrung positiv beeinflusst hat. Das kann auf ganz unterschiedliche Weise sein, je nachdem, was du im Ausland gemacht hast. Wenn du verantwortungsvolle Aufgaben übernommen hast, erzähle davon. Falls du etwas gelernt hast, das du vorher nicht konntest, dann berichte darüber. Erläutere aus voller Überzeugung, wie wichtig diese Auslandszeit für deine persönliche Entwicklung war.
Tipp 7: Nützliche Fähigkeiten
Vieles, was im Beruf von dir erwartet wird, eignest du dir bei einem Auslandaufenthalt automatisch an. Zum Beispiel Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Ob auf einer Langzeitreise, beim Volunteering oder als Au-pair – du musst dich auf jede Menge Neues einstellen. Auf viele Situationen kannst du dich nicht vorbereiten. Und vielleicht wird nicht immer alles nach Plan verlaufen. Das kann manchmal schwierig sein, aber am Ende profitierst du gerade von solchen Erlebnissen. Genauso zeugt es von Flexibilität, wenn du in verschiedenen Work-and-Travel-Jobs gearbeitet hast. Nicht jeder ist wirklich in der Lage, sich auf verschiedene Umstände einzulassen. Ein klarer Vorteil für dich. Ebenso gefragt ist Organisationstalent. Sicher hast du im Ausland das eine oder andere selbst organisiert, vielleicht sogar die gesamte Reise. Das wird bei Arbeitgebern gut ankommen. Erkläre in diesem Zusammenhang, dass du besonders gut im Planen und Koordinieren bist.
Tipp 8: Soziale Kompetenzen
Wenn du dich im Ausland sozial engagiert hast, etwa in Form von Freiwilligenarbeit, stehst du natürlich von vornherein gut da. Du brauchst dich nicht rechtfertigen oder erklären, denn du hast die Zeit mit etwas Sinnvollem verbracht. Für alle sozialen Berufe gilt das ganz besonders. Aber auch in anderen Branchen sind soziale Kompetenzen von Bedeutung. Teamfähigkeit ist für die Arbeit mit Kollegen enorm wichtig. Das gilt für die meisten Berufe und Unternehmen jeglicher Größe. Wenn du während deiner Auslandszeit viel mit Menschen zu tun hattest, stelle diesen Punkt in den Vordergrund. Überzeuge den Arbeitgeber davon, dass dein Auslandsaufenthalt dich zum guten Teamplayer macht. Darüber hinaus zeigst du mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit, dass du bereit bist, dich bedingungslos für Menschen oder eine gute Sache einzusetzen. Mit so viel Begeisterung und Engagement hast du beste Aussichten auf deinen Traumjob.
Wie du siehst, ist so eine Lücke im Lebenslauf kein Grund zur Sorge. Es kommt eben darauf an, wie du sie verkaufst. Vielleicht hilft es dir, eine Liste zu machen mit allem, was dir dein Auslandsaufenthalt gebracht hat. Was hast du gelernt, welchen Herausforderungen hast du dich gestellt und wie hast du dich verändert? Eine Auslandszeit ist eine echte Bereicherung für dich persönlich und für deinen zukünftigen Job – etwas, auf das du stolz sein kannst.
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