Azubi sein – was bedeutet das?

Ausbildungsvertrag

Darum geht's

Rechte, Pflichten und Co.

Wenn du dich dazu entschlossen hast, eine berufliche Ausbildung anzugehen, wird sich einiges in deinem Leben ändern. Als Schüler warst du es gewohnt, rund 30 Stunden wöchentlich die Schulbank zu drücken, zu lernen und Hausaufgaben zu machen. Du hattest regelmäßig Schulferien und du hast üblicherweise kein regelmäßiges, festes eigenes Einkommen erhalten. Als Auszubildender ändert sich das schlagartig. Du musst täglich bis zu acht Stunden arbeiten beziehungsweise in der Berufsschule lernen. Du wirst nicht mehr so viel Freizeit wie als Schüler haben und die Anzahl deiner freien Tage wird sich reduzieren. Andererseits verdienst du als Azubi regelmäßig Geld. Nachfolgend stellen wir die wichtigsten Fakten zu deinem Status als Azubi vor.

Ausbildung in Deutschland

Rechtliche Grundlagen und Reglungen für Lehrlinge stehen in Deutschland im Berufsbildungsgesetz festgeschrieben. In der dualen Berufsausbildung kümmern sich dein Ausbildungsbetrieb und die Berufsschule um die Umsetzung der dort beschriebenen Regelungen. Für anerkannte Ausbildungsberufe, in Deutschland sind dies rund 300, gelten die jeweiligen Ausbildungsverordnungen, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit beziehungsweise ein anderes Fachministerium erlässt. Um eine anerkannte Ausbildung zu absolvieren, musst du 16 Jahre alt sein. Deine Ausbildung dauert zwischen zwei und dreieinhalb Jahren, sie kann bei guten Leistungen verkürzt werden.

Deine Rechte als Azubi

Zunächst schließt du als Lehrling einen schriftlichen Ausbildungsvertrag mit dem Betrieb, in dem du lernst. Zudem wird dein Betrieb ein Formular ausfüllen, in das deine Vorbildung eingetragen wird. Auch wird ein für dich zuständiger Ausbilder benannt. In deinem Ausbildungsvertrag sind folgende Punkte aufgeführt:

  • fachliche und zeitliche Gliederung deiner Ausbildung
  • Beginn und Dauer der Ausbildung
  • Ort der Ausbildung und Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der eigentlichen Ausbildungsstätte
  • Dauer der regelmäßigen täglichen Arbeitszeit
  • Dauer des Urlaubs
  • Dauer der Probezeit
  • Höhe der Ausbildungsvergütung
  • Voraussetzungen für eine Kündigung
  • Hinweis auf geltende Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen

Im Übrigen hast du als Azubi beziehungsweise Azubine die gleichen Rechte, die für alle anderen Arbeitnehmer ebenfalls gelten.

Deine Pflichten als Azubi

Im Paragraph 13 des Berufsbildungsgesetzes sind die Pflichten von Auszubildenden dargestellt. Besonders wichtig ist diese Pflicht: „Auszubildende haben sich zu bemühen, die berufliche Handlungsfähigkeit zu erwerben, die zum Erreichen des Ausbildungsziels erforderlich ist.“ Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass du dich mit dem Ausbildungsvertrag verpflichtest, den Beruf zu lernen. Natürlich gibt es eine ganze Reihe von speziellen Pflichten für Azubis. Dazu gehören u. a., dass du Folgendes beachten und befolgen musst:

  • die dir aufgetragenen Arbeiten sorgfältig ausführen
  • Anweisungen befolgen
  • die Regeln in deinem Ausbildungsbetrieb beachten und befolgen
  • Gegenstände und Arbeitsmaterialien sorgfältig behandeln

In einer dualen Ausbildung bist du zudem verpflichtet, die Berufsschule sowie eventuell vereinbarte Lehrgänge zu besuchen. Wenn du krank bist, auch an Tagen, an denen du zur Berufsschule müsstest, musst du dich beim Arbeitgeber krankmelden. Außerdem musst du an Zwischen- und Abschlussprüfungen teilnehmen. Jeder Lehrling muss ein Berichtsheft führen, in das er seine Tätigkeiten einträgt.

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