Das Abitur ist in Deutschland die höchste zu erreichende Schulabschlussprüfung. Hiermit wird die Hochschulreife erlangt. Diese berechtigt somit den direkten Zugang zum Studium an Hochschulen / Universitäten. Das Abi macht also aus dem Schüler den Studenten, wenn der Schüler dies anstrebt. Grundsätzlich wird die schriftliche Abiturprüfung von den einzelnen Bundesländern geregelt. Die Abläufe sind bundesweit inzwischen sehr ähnlich, weil in den letzten Jahren immer mehr Anpassungen stattgefunden haben.
Wie ist der Ablauf?
Eine Gemeinsamkeit ist beisielsweise, dass überall das Zentralabitur durchgeführt wird. Dies heißt, dass die Prüfungsaufgaben von einer zentralen Behörde – normalerweise dem Kultusministerium – zusammengestellt werden. Die schriftliche Prüfung erfolgt in der Regel in 3 bzw. 4 Fächer. Je nach belegten Grund- und Leistungskursen.
Wie viel Zeit habe ich für die schriftliche Abiturprüfung?
Dies ist abhängig von dem zu prüfenden Fach, dem Leistungsniveau und ist von Bundesland zu Bundesland, manchmal sogar von Schule zu Schule unterschiedlich. Zwischen durchschnittlich 3 und 6 Stunden ist alles möglich. Die schriftlichen Prüfungen aller Prüfungsfächer erstrecken sich etwa über einen Zeitraum von bis zu 2 Wochen. Du erfährst natürlich vorher wie lang welche Prüfung dauert.
Die richtige Vorbereitung auf die schriftliche Abiturprüfung
Allgemein ist es so, dass sich die Vorbereitungen auf das Abitur über die letzten beiden Schuljahre erstreckt. Also beim G8 – Zug über Klasse 11 und 12 und beim G9 – Zug entsprechend über Klasse 12 und 13. Die erreichte Punktzahl (Noten) fließen in die Gesamtnote des Abiturs mit ein. Thematisch und inhaltlich orientieren sich die Prüfungsaufgaben ebenfalls hauptsächlich an den letzten beiden Jahren, weil in Klasse 10 ja die Prüfungen für den mittleren Schulabschluss sind. Dafür hast du bereits gelernt und das Wissen sollte noch präsent sein. Allerdings bauen die neuen Inhalte natürlich auf den vorhandenen Stoff auf und die Themen werden komplexer. Die Lehrer weisen in der Regel darauf hin, wo die Prüfungsschwerpunkte liegen und so erhältst du bereits eine erste Übersicht über die Themen, die wahrscheinlich abgefragt werden. Liste dir die Themen auf und erstelle zu den Oberthemen Gliederungen. Denn Struktur und Organisation sind alles. Hilfreich sind auch Mindmaps. Diese verbildlichen alles auf einfachem Wege und lassen sich auf fast alle Fächer und Themen anwenden. Erstelle dir dabei deinen persönlichen Zeitplan. So behältst du den Überblick und gerätst nicht in den letzten Tagen außer Puste. Schließe dich Lerngruppen an. In der Gruppe lässt es sich leichter lernen. Vielleicht ist auch ein Mitschüler dabei, der dir ein nicht verstandenes Thema besser als ein Lehrer erklären kann. Lege auch immer wieder Pausen ein, in denen du dich bewusst ablenkst. Trinke etwas, treibe Sport, mache Musik usw. Hole dir die Aufgaben der Abiturprüfungen aus den letzten Jahren. Versuche diese zu lösen. So machst du dich mit der Art an Fragestellung und möglichen Fragen vertraut. Du erhältst auch automatisch Rückmeldung – je nachdem, ob du richtig oder falsch gelöst hast – ob du noch Bedarf zum Vertiefen hast, oder ob nur nochmaliges Wiederholen reicht.
Unsere Tipps für die schriftliche Abiturprüfung
- Beginne rechtzeitig mit dem Lernen. So gerätst du nicht unter Zeitdruck. Es gilt einige Fächer zu lernen, Wissen aufzufrischen und zu wiederholen. Eine Grippe kann deinen Zeitplan da gehörig durcheinander wirbeln. Daher gilt: Je früher, desto besser.
- Lege ausreichend Pausen ein. Nur wer einen freien Kopf hat, ist in der Lage Wissen aufzunehmen. Pausen sollen aber dazu dienen, dass du dich erholst. Das Lernen für eine 8 Stunden Gamesession zu unterbrechen ist nicht als Pause zu verstehen.
- Schau, dass du ausreichend schläfst! Die Prüfungsvorbereitung und vor allem die Prüfung selbst erfordert jede Menge an Konzentration, die bei Müdigkeit nicht erreicht werden kann.
- Frühstück, der Energielieferant. Stärke dich am Morgen gut. Du wirst die Energie brauchen. Solltest du dennoch in ein Energietief fallen, kannst du dennoch ein Traubenzucker zu dir nehmen. In die Prüfung selbst solltest du ausreichend zu trinken mitnehmen und leichte Snacks. Ideal ist eine Banane, die gibt schnelle Energie und hat positiven Einfluss auf den Blutdruck.
- Herrscht in dem Raum Ordnung, in dem du lernst, hast du somit Ordnung im Kopf. Achte darauf, für die Zeit in der du lernst, Ordnung zu haben. Unordnung lenkt ab und sorgt für Unordnung im Kopf. Zudem wirst du in aufgeräumten Zimmern deine gewünschten Unterlagen schneller finden.
- Packe dir deine Tasche am Abend vorher. Achte auf Ersatzstifte und Utensilien. Auch ein zweiter Taschenrechner in der Matheprüfung ist ratsam oder wenigstens Ersatzbatterien.
- Versuche Risiken auf dem Weg zu meiden. Nimm einen Zug oder Bus früher. Fährst du selbst plane mögliche Staus und Parkplatzsuche mit ein.
Was tun, wenn du zum Prüfungstermin krank bist?
Wichtig ist, die Schule so früh wie möglich zu informieren und ein ärztliches Attest vorzulegen. Es wird üblicherweise von der Schule ein Termin zum Nachschreiben festgelegt. Dauert deine Krankheit länger an (z.B. nach Verkehrsunfall), kann die Schule im Einzelfall entscheiden wie verfahren wird.
Fazit
Lass dich keinesfalls verunsichern. Du hast dich super vorbereitet. Letztendlich unterscheidet sich die Abiturprüfung in nichts von einer großen Klassenarbeit. In einigen Jahren kannst du vielleicht über diese Zeit schmunzeln. Melde dich wirklich nur krank, wenn du krank bist. Ein wenig Kopfschmerzen können von der Aufregung kommen und vergehen vielleicht schnell, wenn du erst in der Prüfung sitzt. Vielleicht hilft dir das Motto: Je eher daran, desto eher davon!