Wie wichtig ist „Vitamin B“ bei der Jobsuche?
Wer auf der Suche nach einem Job ist, hat viele verschiedene Möglichkeiten, eine passende Stelle zu finden. Ob du aktiv im Internet oder in der Zeitung suchst, liegt bei dir und ist zum Teil auch abhängig von der Branche, in der du tätig sein willst. Neben diesen klassischen Such-Wegen darfst du aber auch nie das sogenannte „Vitamin B“ unterschätzen. Dabei handelt es sich nicht etwa um einen besonders gesunden Nährstoff, sondern um eine Umschreibung für persönliche Kontakte. Diese können dir nämlich ausgezeichnet bei deiner Jobsuche helfen.
Was heißt denn überhaupt Vitamin B?
Für alle, die noch im Dunkeln tappen: Das „B“ steht für Beziehung. Damit ist jedoch nicht die potenzielle Beziehung zu deinem Schwarm, sondern Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten gemeint, die dir durch ihre berufliche Stellung dabei helfen können, deine Karriere voranzubringen. Verschiedene Studien, die sich mit der Vermittlung von Arbeitsplätzen beschäftigen, bestätigen immer wieder: „Vitamin B“, neudeutsch auch gern „Connections“ genannt, sind das A und O bei der Jobsuche. Vor allem persönliche Empfehlungen und das Einlegen eines „guten Wortes“ beim Chef können wahre Wunder wirken und dir den nötigen Karriere-Schub verschaffen. Bedenke dabei aber immer: Dieses spezielle Vitamin B kannst du nicht durch Obst und Gemüse aufnehmen. Hier musst du aktiv werden.
Die (Job-)Welt ist ein Dorf
Jeder hat sie: Diese Bekannten, bei denen man sich einmal im Jahr meldet – nämlich um ihnen zum Geburtstag zu gratulieren. Dass das nicht für die Bezeichnung „Vitamin B“ ausreicht, dürfte den meisten bewusst sein. Vielmehr kommt es darauf an, seine bestehenden Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Was vielen im realen Leben eher schwerfällt, ist in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Xing ein leichtes. Einfach mal wieder ein paar Bekannte anschreiben, sich über das Befinden erkundigen und ins Gespräch kommen. Oftmals bringt es dich auch weiter, jemanden zu kennen, der jemanden kennt, der… Du weißt schon. Die (Job-)Welt ist ein Dorf und diesen Fakt solltest du auch bei deiner Jobsuche berücksichtigen.
Du hast eine Einladung zu einem Stammtisch erhalten, den dein Kumpel regelmäßig besucht? Perfekt! Neue Kontakte sind genauso Gold wert wie bereits bestehende. Wer weiß, wem du bei einem Bier und einem lockeren Gespräch kennenlernen kannst? Wer ein großes Netzwerk aufbauen und von der Hilfe des „Vitamins Bs“ profitieren will, darf sich nicht verstecken, sondern muss sich präsentieren und mit Menschen ins Gespräch kommen.
Wie wird aus Smalltalk Businesstalk?
„Ins Gespräch kommen“ ist jedoch so eine Sache. Nur selten reden Leute hierzulande in ihrer Freizeit gern über Beruf und Karriere (abgesehen von der unverfänglichen Frage: „Und als was arbeitest du?“). Das kann durchaus ein Problem darstellen, schließlich hast du ja nicht auf der Stirn stehen: „Suche coolen Job, wer kann mir helfen?“ Es gilt also, geschickt vorzugehen und sich langsam an das Thema Beruf heranzutasten, wenn man sein Netzwerk über Möglichkeiten und Chancen befragen will. Oft ist die oben genannte Frage nach der beruflichen Position ein guter Einstieg in die Thematik. Wichtig ist, dass du nicht nur von deinen eigenen Vorstellungen sprichst, sondern auch Interesse an deinen Gesprächspartnern zeigst. Auf diese Weise entwickelt sich ein gleichberechtigtes Gespräch, das wichtige Infos für dich hervorbringen kann.
Leichter verhält es sich da im Kreise der Familie und guten Freunde. Hier kann man das Thema Karriere meist unverfänglicher ansprechen und auf konkrete Reaktionen hoffen. Gut ist, wenn du jemanden kennst, der in der Branche arbeitet, in die du auch gehen willst. Perfekt ist, wenn dieser Jemand das auch weiß. Ein wesentlicher Vorteil von „Vitamin B“ ist nämlich nicht nur, dass dich die Leute empfehlen können, sondern dass du von ihnen auch von freien Stellen erfährst, noch bevor diese inseriert werden. Wenn du dich rechtzeitig mit Verweis auf deine Connection bewirbst, kann das durchaus einen Vorteil gegenüber den Mitbewerbern bedeuten.
No Go’s zum Thema „Vitamin B“
Beziehungen, die dir bei der Suche nach einem Job helfen können, sind unbezahlbar. Doch sei vorsichtig. Fettnäpfchen warten (wie so oft im Leben) an jeder Ecke. Ein Problem ergibt sich beispielsweise durch die Definition des Begriffs „Vitamin B“ – wo fängt er an? Wo hört er auf? Sich auf flüchtige Facebook-Bekanntschaften zu berufen, um an einen neuen Job zu kommen, ist ein eindeutiges No Go. Stell dir nur einmal vor, dein potenzieller Arbeitgeber spricht dein „Vitamin B“ auf die Bewerbung von dir an und dieser weiß von nichts oder – noch schlimmer – kann sich nicht einmal wirklich an dich erinnern. In einem solchen Fall dürften deine Jobchancen stark gegen null gehen.
Auch ein sehr einseitiges Verhältnis kann im Laufe der Zeit eher schädigend für deine Karriere sein. Statt immer nur zu nehmen, solltest du auch ab und zu geben. Damit ist nicht nur ein guter Beziehungsrat oder ein spendiertes Getränk gemeint. Denk immer daran: Auch du kannst für den einen oder anderen „Vitamin B“ sein. Setze deine neu geknüpften Business-Kontakte ein, um einem Freund oder Bekannten zu helfen, einen Job zu finden. So macht man das als Netzwerker und Teamplayer.
Jobsuche ohne „Vitamin B“? Nicht unmöglich, aber unnötig anstrengend. Soziale Kontakte können dir auf dem Weg zum Traumjob sehr nützlich sein. Nutze die Vorteile deines persönlichen Netzwerks, tausche dich aus und entdecke somit neue Perspektiven. Empfehlungen und Hinweise auf offene Stellen können diese eine Zutat sein, die dir noch für dein Erfolgsrezept gefehlt haben. Vergiss dabei aber nie: Eine Beziehung verlangt immer eine Wechselwirkung. Soll heißen: Nicht immer nur nehmen, sondern auch ruhig mal geben.