10 häufige Fragen im Bewerbungsgespräch

Junge Frau im Bewerbungsgespräch

Darum geht's

Das Vorstellungsgespräch ist für jeden Bewerber eine große Herausforderung. Durch eine gute Vorbereitung kannst du den potentiellen Arbeitgeber besser von dir überzeugen. Es gibt Fragen, die in fast jedem Vorstellungsgespräch vorkommen. Nur selten gibt es Bewerbungsgespräche ohne diese Standardfragen. Diese dienen dem Zweck, dass dich der potentielle Arbeitgeber besser kennenlernen kann und prüfen kann, ob du auch wirklich zu diesem Unternehmen und zu dieser Stelle passt. Die 10 häufigsten Bewerbungsfragen, ihre Bedeutung und Tipps, wie du am Besten darauf antwortest, haben wir im Folgenden für dich zusammengestellt.

Erzählen Sie etwas über sich.

Auch wenn es keine Frage ist, wird sie trotzdem bei fast jedem Vorstellungsgespräch gestellt. Hier sollst du nicht deine komplette Lebensgeschichte erzählen, sondern die für den Job relevanten Fakten. Schreibe dir vorher wichtige Anhaltspunkte aus deinem Leben raus, die für den Arbeitgeber interessant wären. Die Antwort kannst du dann vor dem Spiegel oder mit einem Bekannten üben. Auf die Frage mit „Das steht doch alles in meinem Lebenslauf“ zu antworten solltest du vermeiden.

Warum haben Sie sich bei uns beworben?

Damit will der Arbeitgeber herausfinden, ob du dich über das Unternehmen informiert hast. Informationen kannst du dir auf der Unternehmerwebseite, in Imagebroschüren, Messen oder Pressemitteilungen einholen. Mit den Infos über die Firmengeschichte, Leitziele, Produkte oder die Firmenpolitik kannst du schauen, welche Gemeinsamkeiten diese mit deinen eigenen Qualifikationen haben. Schreibe also alle Daten, die du über das Unternehmen herausgefunden hast auf und setze sie mit deinen eigenen Daten in Verbindung. Diese Vorlage kann dir helfen die passenden Sätze zu formulieren und zu üben. Einleiten kannst du die Antwort mit „Ich habe mich natürlich im Vorfeld eingehend über ihr Unternehmen informiert und …“.

Was möchten Sie in fünf Jahren erreicht haben?

Wer klare Vorstellungen von seiner Zukunft hat wirkt zielstrebig und strukturiert. Der Arbeitgeber möchte von dir wissen, ob du dir über deine berufliche Zukunft Gedanken gemacht und welche Pläne du im Sinn hast. Überlege dir, welche Pläne du hast und inwieweit sie sich mit den Vorstellungen des Unternehmens decken. Mache eine Skizze über deine Pläne für die nächsten fünf Jahre und verbinde diese mit den Aufgabengebieten der ausgeschrieben Stelle. Du musst nicht die genaue Position benennen, die du anstrebst. Eine allgemeine Aussage darüber, dass du flexibel und offen für Neues bist, unterstreicht, dass du nicht festgefahren bist in deinen Vorhaben.

Warum sollten wir uns für Sie entscheiden?

Mit dieser „Stressfrage“ will der Arbeitgeber herausfinden, wie du mit Druck umgehst. Lass dich nicht aus der Ruhe bringen und bleibe freundlich. Zähle nochmal alle Qualifikationen aus deinem Lebenslauf auf und betone, dass du dich mit der Firmenphilosophie und dem Unternehmen identifizieren kannst. Als Berufseinsteiger kannst du dich auf dein Studium/ deine Ausbildung und auf bisherige Berufserfahrungen/Praktika beziehen. Auch Studienschwerpunkte und besondere Kenntnisse wie eine Fremdsprache, solltest du erwähnen, wenn es für die ausgeschriebene Stelle von Bedeutung ist.

Was sind ihre Stärken und Schwächen?

Hierbei möchte der Arbeitgeber etwas über deine Selbsteinschätzung erfahren. Bei den Stärken kommt ein übermäßiges Selbstbewusstsein weniger gut an. Mit Aussagen wie „Ich bin der Beste“ oder „Ich bin überall gut“ wirkt man eher arrogant. Deine Stärken solltest du am Besten mit Beispielen belegen. So kann man erwähnen, dass man gut mit Stress umgehen kann und gerne etwas Neues lernt. Bei den Schwächen ist es genauso wie mit den Stärken. Zu viel Ehrlichkeit schadet genauso wie ein übermäßiges Selbstbewusstsein. Wähle Schwächen, die du durch Fortbildungsmaßnahmen verbessern kannst. So kannst du sagen, dass du deine Fremdsprachenkenntnisse gerne verbessern würdest. Oder du trägst die Schwäche so vor, dass man sie als Stärke interpretieren kann. Die Aussage „Gelegentlich gehe ich zu viele Aufgaben auf einmal an“ könnte man so interpretieren, dass du sehr eifrig und motiviert bist. Allgemein solltest du Schwächen mit dem Satz „Ich bin gelegentlich…“ einleiten.

>> Tipp: Fremd- und Selbsteinschätzung können dir dabei helfen, mehr über deine Stärken und Schwächen zu erfahren.

Was stört Sie am meisten an anderen Menschen und wie gehen Sie damit um?

Mit der Frage will der Arbeitgeber herausfinden, wie du mit schwierigen zwischenmenschlichen Situationen umgehst. Du sollst dich nicht darstellen, als ob du alle Menschen magst und nie was auszusetzten hast. Auch solltest du die Frage nicht auf dich selber beziehen (z.B. „Ich mag es nicht, wenn man mir ins Wort fällt“). Auch politische und sozialkritische Themen sowie unangenehme Eigenschaften von Menschen wie Schwitzen oder Riechen solltest du weglassen. Überlege dir zwei oder drei Eigenschaften wie Neid oder Unpünktlichkeit und begründe diese. Auch diese Antwort kannst du einleiten mit „Ich habe gelegentlich Schwierigkeiten mit Intoleranz auszukommen“.

Wie sehen Ihre Gehaltsvorstellungen aus?

Jeder Mitarbeiter kostet Geld und das Unternehmen möchte wissen, ob er sich dich leisten kann. Eine zu hohe Gehaltsvorstellung kann abschrecken, während eine zu niedrige für dich nicht zum Vorteil wäre. Wenn du bereits Berufserfahrung hast, solltest du dich an deinem letzten Gehalt orientieren. Bei Berufseinsteigern könnten branchenübliche Gehaltstabellen helfen. Außerdem solltest du eine Einkommensspanne (z.B. 30.00 – 35.000) nennen. Das zeigt dem Arbeitgeber, dass du verhandlungsbereit bist. Ein kleines Einstiegsgehalt kann nach Ende der Probezeit größer werden. Auch sollte man schauen, ob es sich bei dem Unternehmen um eine kleine Firma handelt oder um einen großen Konzern.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Mit der Information über deine Freizeitaktivitäten können Arbeitgeber Rückschlüsse ziehen. Wenn du z.B. einen Mannschaftssport betreibst, dann könnten sie darauf schließen, dass du ein Teamplayer bist. Auch ehrenamtliche Tätigkeiten kommen sehr gut an. Schreibe dir also zwei bis drei Hobbies auf und überlege was man damit assoziieren könnte.

Wieso haben Sie sich für diesen Beruf/ für diese Branche entschieden?

Der Arbeitgeber will erfahren, welche Motivation du bei der Berufswahl hattest. Bestand schon früh Interesse an diesem Beruf? War es eine Vernunftsentscheidung oder war es eine Notlösung? Kennst du die Vor – und Nachteile dieses Berufs und dieser Branche? Vermeide Aussagen wie „Ich habe nichts anderes gefunden“ oder „Mein Vater hat es auch schon gemacht“. Begründe, dass die Wahl durch deine Interessen und Erfahrungen bestärkt wurde. Versuche eine Verbindung zwischen deinen Interessen und deinem Beruf herzustellen.

Haben Sie noch Fragen?

Die Frage mit „Nein“ zu beantworten zeugt von mangelndem Interesse und schlechter Vorbereitung. Der Arbeitgeber möchte herausfinden, wie gut du im Vorstellungsgespräch aufgepasst hast und wie viel du über das Unternehmen weist. Du solltest keine Fragen stellen, deren Antwort du eigentlich schon weist. Auch solltest du nicht nach Urlaubstagen oder Arbeitszeiten fragen, denn das schließt darauf, dass dein Interesse den Feiertagen und Ferien gilt. Du kannst Fragen stellen, die mehr Details über die Stellenausschreibung verraten. So kannst du Fragen stellen über die Position oder ob Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen. Überlege dir also fünf Fragen und wähle dann zwei bis drei aus, die im Gespräch noch nicht geklärt wurden.

Wie du siehst ist es wichtig, dass du dich gut vorbereitest, gut zuhörst und auch ein paar Rückfragen stellst. Neben der Vorbereitung auf die Fragen ist es vor allem wichtig, selbstbewusst, freundlich und ehrlich zu bleibe. Denn schließlich willst du, dass du den Job aufgrund deiner Qualifikationen und Persönlichkeit bekommst.

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren