Datenschutz bei Social Media

App-Symbole fliegen vor einem Laptop

Darum geht's

So schützt du deine privaten Daten bei Facebook & Co.

Facebook gab mit dem Bericht zum dritten Quartal 2015 an, dass eine Milliarde User mindestens einmal täglich auf sozialen Netzwerken aktiv sind. Die Datenmengen, die hier durch das Netz gejagt werden, sind unvorstellbar groß und vermutlich sind auch einige mehr oder weniger wichtige Bytes von dir dabei. Fotos von der letzten Party, eine Statusmeldung mit der Frage, wo am Abend gefeiert werden soll oder Grüße aus dem Urlaub sind nur ein kleiner Teil der Aktivitäten, die mit Freunden geteilt werden. Mit den falschen Profileinstellungen haben auch alle anderen Zugriff darauf. Auf den ersten Blick wirkt das vielleicht nicht bedrohlich, doch spätestens in Bezug auf die berufliche Laufbahn können deine Likes, Bilder und Kommentare zu einem Bumerang werden, der dir gute Chancen verbaut.

In Job, Ausbildung, Schule und Studium wirst du schnell entlarvt, wenn du dich krank meldest, aber Fotos von Aktivitäten einstellst oder Statusmeldungen unüberlegt formulierst. So gab es bereits mehrere Klagen vor Arbeitsgerichten, weil Mitarbeitern aufgrund von Facebookmeldungen oder der Uhrzeit von Posts (während der Arbeitszeit), gekündigt wurde. Zuletzt sorgte die Kündigung eines Mannes für Schlagzeilen, der mit Bandscheibenproblemen krankgeschrieben war, während der Arbeitsunfähigkeit heiratete und seine Frau über die Schwelle trug. Entsprechende Bilder auf Facebook sorgten beim Arbeitgeber für Unmut, weil der Mitarbeiter kontraproduktiv aktiv war, was seine Genesung anging.

Datenschutz in den sozialen Netzwerken schützen?

Nach dem Studium bewirbst du dich bei einem bekannten Unternehmen für eine Stelle mit einer großen Bewerberanzahl. Deine Bewerbung wirkt positiv, doch das ist bei anderen Interessenten auch  so und das Unternehmen möchte mehr über dich als Person erfahren. Dank Facebook, Instagram, Twitter und Co. sind sehr private Aussagen über dich frei verfügbar, ohne dass du dazu auch nur eine Frage beantworten musst. Durch das Speichern der GPS-Daten lässt sich erkennen wie oft und wie lange du abends ausgehst und welche Lokale oder Discos du gerne besuchst. Deine Likes verraten, welche Mode du gern trägst oder welche Fernsehsendungen du siehst. Deine Kommentare unter den Statusmeldungen geben Aufschluss über deine sozialen Kompetenzen und wenn du vor drei Jahren einmal geschrieben hast, dass Unternehmen XY nur Müll produziert, so lässt sich das ebenfalls mühelos nachlesen.

Weitere Infos und Denkanstöße zu diesem Thema findest du auch hier:

>> Wie das Internet unseren Alltag beeinflusst

Profilerstellung anhand von Social Media Daten

Wenn deine Einstellungen bei Facebook und in anderen sozialen Netzwerken jeden Zugriff von außen auf deine Aktivitäten zulassen, können Profis anhand deiner Likes und deiner geposteten Bilder zusammen mit deinen Kommentaren und den GPS-Ortsangaben Bewegungsprofile erstellen, die sehr viel über deine Vorlieben und deine Routinen verraten. Die gespeicherten GPS-Daten ergeben in Korrelation mit deinen Fotos von Partys mit Energiedrinks, Tiefkühlpizza und alkoholische Getränken ein Bild für Außenstehende, das dir sicherlich nicht nur in beruflicher Hinsicht missfallen würde. Einige deiner Bilder und Statements bleiben sogar  irgendwo gespeichert, wenn du sie bereits gelöscht hast und auf kleinen Umwegen finden Datendetektive sie auch nach mehreren Jahren wieder. Daher ist es umso wichtiger, sensible Daten auf den sozialen Netzwerken so zu schützen, dass Unbeteiligte keinen Zugriff darauf haben.

Harmlose Likes bieten viel Raum für Spekulationen

Du hast verschiedene politische Organisation gelikt und es gibt einige gesellschafts-kritische Seiten, die dir gefallen und daher lässt du dir ihre Neuigkeiten in deiner Timeline anzeigen? Aus ein paar harmlosen Likes, die eventuell nur zu deiner Information dienen und keinen echten Bezug zu deinen persönlichen Einstellungen haben, lesen Datendetektive deine politische Einstellung heraus und geben diese ihrem Auftraggeber weiter. So kann ein Unternehmen, bei dem du dich beworben hast, jede Menge über dich in Erfahrungen bringen, ohne dass du die Möglichkeit hast, das Ergebnis durch eigene Aussagen zu relativieren. Das mag abwegig klingen, doch Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts und immer mehr große Unternehmen nutzen die Freigiebigkeit der Social Media Nutzer, um sich ein Bild über ihre Bewerber zu machen.

Eine weitere Informationsquelle für Außenstehende ist die Markierfunktion. Wenn Freunde unvorteilhafte Bilder von dir machen und sie anschließend hochladen, können sie dich darin markieren. Du kannst in deinen Einstellungen aber die Markierungs-überprüfung aktivieren. Damit werden dir alle Inhalte, in denen du von anderen Nutzern markiert wurdest, erst zur Überprüfung vorgelegt, ehe sie online gehen.

Tipps zum Einstellen der Privatsphäre

Die Grundeinstellungen bei der Account-Konfiguration sind in der Regel bei allen Netzwerken so voreingestellt, dass die Daten öffentlich zu sehen sind. Es liegt an dir, die richtigen Einstellungen zu finden, mit denen du deine Aktivitäten nur ausgesuchten Personenkreisen zeigst. Wir haben hier die wichtigsten Einstellungen zusammengestellt und mit ein paar Klicks sind deine Kommentare, Bilder und Likes nicht mehr für Personen außerhalb deiner Kreise einsehbar.

Bei Facebook kannst du dein Profil so einstellen, dass es weder bei der Facebook- noch bei der Googlesuche erscheint. Zusätzlich lässt sich der Zugriff auf deine Bilder und Kommentare auch so verändern, dass nur Personen aus deiner Freundesliste sie sehen können. Den Zugriff auf deine Bilder kannst du sogar individuell einstellen und beispielsweise die Urlaubsbilder nur für Freunde einsehbar machen, während Geschäftspartner nur das Album mit deinen Haustieren einsehen können. Diese Einstellungen sind allerdings nur möglich, wenn du deine Kontakte vorher in verschiedene Gruppen einteilst. Deine Neuigkeiten und deine Pinnwand bieten ebenfalls verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, damit deine Interessen oder dein Beziehungsstatus nicht für jedermann einzusehen sind. Auf den Hilfeseiten von Facebook erfährst du mehr über die Möglichkeit deine privaten Daten zu schützen.Auch bei den anderen sozialen Netzwerken gibt es Einstellungen, mit denen du dafür sorgen kannst, dass ein potenzieller Arbeitgeber oder andere Personen keinen Einblick in deine Privatsphäre erhalten.

Einstellungen für Twitter, Instagram und YouTube-Channel

Bei Twitter lässt sich in den Einstellungen der Menüpunkt „Meine Tweets schützen“ anwählen, damit nur deine Follower deine Tweets einsehen können. Bei Instagram lässt sich im eigenen Profil ebenfalls eine Einstellung vornehmen, die deine Bilder auf privat setzt. Hierzu muss dein Account einfach auf „Private Account“ gesetzt werden und schon dürfen nur noch Personen, denen du es erlaubt hast, deine Bilder einsehen. In deinem Youtube-Channel wird die Einstellung „Privat“ über den Menüpunkt „Video-manager“ erreicht. Anschließend kannst du die Personen hinzufügen, die deinen privaten Bereich einsehen können. Alle anderen haben nun keinen Zugriff mehr auf deine Videos.

Tipp für das Annehmen von Freundschaftsanfragen

Vor allem in Netzwerken, die auch viele Spiele zur Verfügung stellen, werden Freundschaftsanfragen schnell angenommen, um bei den Spielen mehr Goodies zu erhalten. Allerdings könntest du so auch unabsichtlich Personaler oder andere Fremde in deine Freundesliste eintragen und ihnen den Zugriff auf deine Angaben gewähren. Hier hilft die Möglichkeit, deine Kontakte in verschiedene Gruppen einzuteilen. So kannst du sicher sein, dass deine Bilder und Kommentare nur von Personen gesehen werden, denen du das auch ausdrücklich erlauben willst.

Egosurfen für deinen steilen Aufstieg

Google hat zweifellos den Hauptmarktanteil unter den Suchmaschinen und ist Datensammler Nummer Eins. Wir raten dir, dass du deinen Namen mal eingibst und schaust, was unter Websuche, Bilder und Videos so über dich zu finden ist. Denn nicht nur das, was du so einstellst, kann dir zum Verhängnis werden. Sind Freunde nicht weitsichtig genug und betreiben einen Partyblog, auf denen Fotos oder Videos erscheinen, die mit Echtnamen beschrieben sind, wirft das kein gutes Licht auf dich. Besonders Schüler machen sich da nicht so viele Gedanken und vielleicht liegt betreffender Blog ja auch schon Jahre wieder brach und ist komplett in Vergessenheit geraten. Google vergisst nicht!

Bist du in Tageszeitungen erwähnt, werden diese Artikel in den Suchergebnissen erscheinen. Wird dein Name also aufgrund guter sportlicher Leistungen in einem Artikel im regionalen Tagesblatt genannt, macht das einen ganz anderen Eindruck, als wenn ein unangemessener Leserbrief von dir zu finden ist. Findest du unschöne Informationen über dich, kannst du dagegen vorgehen und versuchen zumindest für die Zukunft den Schaden für die Karriere abzuwenden. Interessant ist es auch zu sehen, wie viele Personen wie du heißen und was über diese so zu finden ist. Sind hier peinliche Dinge dabei, solltest du checken inwieweit Verwechslungsgefahr besteht.

Und was passiert, wenn du von Cyber-Mobbing betroffen bist? Auf jeden Fall erst einmal die Ruhe bewahren. Hier findes du wichtige Tipps, was du tun kannst und wie du dich vor Cyber-Mobbing schützen kannst!

Fazit

Unternehmen nutzen die Freigiebigkeit ihrer Bewerber und Mitarbeiter in den sozialen Netzwerken, um private Informationen zu erhalten. Mit ein paar Klicks kannst du aber deine Profile, Bilder, Videos und Kommentare in sozialen Netzwerken so schützen, dass kein unerwünschter Zugriff von außen möglich ist.

Linktipps rund ums Internet

>> Weitere Informationen zum Thema Datenschutz

>> Vorstellungespräch via Skype

>> Jobsuche über die Selfiejob-App

>> Das perfekte XING-Profil

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren