Angst vor dem Abi

Schülerin blick sorgenvoll auf Stapel Bücher

Darum geht's

Die Zeit vor und während des Abiturs ist eine der wichtigsten im Leben eines jungen Menschen. Gerade weil vom Prüfungserfolg so vieles abhängt, kann die Versagensangst richtig unangenehm werden. Wenn auch du beim Gedanken an das Abi unter Stresssymptomen und Angstzuständen leidest, sei getrost: Das ist völlig normal und kommt sehr häufig vor. Weil Trost alleine aber nicht ausreicht, möchten wir dir im Folgenden einen kleinen Fundus an praktischen Tipps mitgeben, welche dir die Zeit vor und während der Prüfung erleichtern sollen. Zuerst werfen wir aber noch einen eingehenden Blick auf die Prüfungsangst selbst und ihren Ursprung.

Arten von Prüfungsängsten

Eigentlich gibt es nicht nur die eine Prüfungsangst. Je nach Art deiner Situation, sorgen unterschiedliche Faktoren dafür, dass du dich beim Gedanken an die Prüfung nicht wohl fühlst. Oft sind es negative Erlebnisse aus der Vergangenheit, die uns nicht mehr loslassen wollen und sich in Form von Angst auf das Gemüt niederschlagen. Auch akuter Stress und Überforderung können zu Ängsten führen. Zum Beispiel, wenn du dir zu lange mit dem Lernen Zeit gelassen hast und nun innerhalb kürzester Zeit eine Menge Stoff nachholen solltest. In diesen Momenten kann man sich von der Aussichtslosigkeit geradezu erschlagen fühlen.

All diese Umstände können zu Ängsten führen. Dabei kann es sein, dass du Angst vor dem Lernen selbst hast, weil es dir aussichtslos erscheint. Oder die Prüfungssituation selbst wirkt furchteinflößend auf dich. Zum Beispiel, weil du mit dem Prüfer nicht gut kannst oder er in der Vergangenheit viele Prüflinge hat durchfallen lassen. Manche Abiturienten fürchten sich auch vor den vermeintlich verheerenden Folgen nichtbestandener Prüfungen. Dabei steigern sie sich in dramatische Gedanken hinein und können irgendwann nicht mehr mit dem Grübeln aufhören. Dann fällt es schwer, sich auf das Lernen zu konzentrieren.

Das kannst du gegen Prüfungsangst tun

Prüfungsangst hat ganz ähnliche Züge wie Lampenfieber oder Angst vor einem Vorstellungsgespräch. Alle drei dieser Angstzustände sind übrigens sehr weit verbreitet und durchaus normal. Damit dich dieser unangenehme Zustand nicht zu sehr einschränkt, solltest du aber trotzdem etwas dagegen tun.

Es nicht so weit kommen lassen

Am besten ist es natürlich, so früh wie möglich zu handeln. Die Prüfungsangst kann ein Anlass sein, beim nächsten Mal früher zu lernen und einen Lernplan aufzustellen. Wenn möglich, solltest du es erst gar nicht so weit kommen lassen, dass wieder Prüfungsangst aufkommt. Dabei ist es auch hilfreich, Lerngruppen zu bilden und sich immer wieder gegenseitig abzufragen. Achte darauf, dass dein Lernplan möglichst realistisch ist. Wichtig ist außerdem, dass du deinen Plan schriftlich festhältst. Das wirkt motivierend, weil du so jeden Tag ein Häkchen machen und den übrigen Aufwand besser einschätzen kannst. Du solltest nicht davon ausgehen, dass du plötzlich zu Meisterleistungen fähig bist. Gerade unmotivierten Schülern fällt das disziplinierte Lernen leichter, wenn sie sich jeden Tag nur einen kleinen Happen des Stoffs vornehmen. Fängst du früh genug damit an, musst du nie mehr als ein paar Stunden am Stück lernen. So kommt keine Frustration auf und du hast jeden Tag genügend Zeit für deine Hobbys (oder einfach nur zum Entspannen).

Sich selbst testen

Was deine Lerntechnik betrifft, achte auf stetige Wiederholung. Bevor du dich einem neuen Kapitel des Lernstoffs widmest, wiederhole das, was du am Vortag gelernt hast. Damit gibst du deinem Gehirn die Chance, das Wissen gut abzuspeichern, sodass es auch in der Stress auslösenden Prüfungssituation abrufbar ist. Die Wiederholung bereits erlernter Stoffgebiete ist am effizientesten, wenn du dich selbst prüfst. Verwende dazu ein handelsübliches Karteikastensystem oder ein Programm wie Anki. Diesen digitalen Karteikasten gibt es übrigens auch für Tablets und Handys.

Vor der Prüfung Ruhe bewahren

Viele Prüflinge sind in den Stunden und Minuten vor der mündlichen Prüfung besonders nervös. Das lässt sich vermeiden, wenn man den Tag ohne Stress beginnt. Iss ein gutes Frühstück und mache dich bereits frühzeitig auf den Weg in die Schule. Am Prüfungstag solltest du nicht mehr lernen. Triffst du in der Schule auf nervöse, lernende Kollegen, so schotte dich lieber ab. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Spaziergang am Schulhof? Schul-Bibliotheken und Gänge sind ebenfalls gute Orte, um sich nicht von den anderen verrückt machen zu lassen. Vielleicht hast du ja sogar Gleichgesinnte, mit denen du dich über andere Dinge unterhalten kannst.

SOS! Im Notfall: Durchatmen

Solltest du trotz allem in Panik geraten, dann probier’s mit der folgenden Atemtechnik: Atme langsam ein, halte dann die Luft für ein paar Sekunden an und atme länger aus, als du eingeatmet hast. Du kannst dabei die Augen schließen und an etwas Positives denken. Diese Technik sorgt für einen wacheren Geist und lässt dich etwas entspannen. Kündigt sich ein Blackout an, dann können auch leichte Beruhigungsmittel helfen. Im Gespräch mit Arzt oder Apotheker lässt sich bestimmt ein pflanzliches Mittel finden, das du verträgst und das dir hilft. Aber Achtung! Direkt vor der Prüfung solltest du nur im absoluten Notfall zu pflanzlichen Beruhigungsmitteln greifen und diese jedenfalls nach ärztlicher Empfehlung dosieren. Andernfalls kann es sein, dass du dich etwas schlapp fühlst und bei der Prüfung nicht die richtigen Worte findest.

Unsere Linktipps rund ums Lernen

>> Welcher Prüfungstyp bist du?

>> Welcher Lerntyp bist du?

>> 5 Wege, wie du Abistress vermeidest

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren