Was genau ist ein Wartesemester?

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Darum geht's

Wunsch-Studienplatz durch Wartesemester: Wenn du dein ersehntes Abitur endlich in der Tasche hast und ins Studium starten willst, kann es sein, dass du plötzlich mit dem Thema „Wartesemester“ konfrontiert wirst. Das bedeutet zunächst nichts anderes, als dass du Wartezeit überbrücken musst, bis du einen Studienplatz in deinem Wunschfach bekommst. Auf dieser Seite erklären wir erst einmal Grundsätzliches zum Wartesemester.

Definition: Wartesemester

Der Begriff „Wartesemester“ lässt sich so definieren: Wartesemester sind die Semester, in denen du nach dem Abitur (auch: allgemeine, berufsvorbereitende oder Fach-Hochschulreife) nicht an einer deutschen Hochschule eingeschrieben bist. In die Wertung kommt jedes halbe Jahr, also Semester, das nach deinem Abitur verstreicht.

Wichtig: Das Halbjahr, in dem du deine Hochschulreife erwirbst, wird dabei noch nicht angerechnet. Maximal 16 Wartesemester lassen sich anrechen. Damit deine Wartezeit auch als Wartesemester zählt, darfst du währenddessen nicht parallel an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sein.

Warum gibt es die Wartesemester-Regelung?

Wartesemester regulieren im Prinzip den „Strom“ der Studienbewerber auf Studiengänge mit eingeschränkter Studienplatzzahl. Sie sind ein Instrument der Zulassungsbeschränkung an den Unis in Deutschland. Diese Zulassungsbeschränkung findet im Wesentlichen auf zwei Ebenen statt:

Bundesweite Zulassungsbeschränkung

Auf Studienfächer wie zum Beispiel Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie und Tiermedizin kommen bundesweit mehr Bewerber als Studienplätze vorhanden sind. Weil die Zulassungsbeschränkung in diesen Fächern für alle Unis in Deutschland gilt, spricht man von einem bundesweiten Numerus Clausus (NC). Für die Vergabe der entsprechenden Studienplätze ist die Stiftung für Hochschulzulassung (hochschulstart.de, ehemals: ZVS) zuständig.

Örtliche Zulassungsbeschränkung

Nicht jede Hochschule kann für jeden angebotenen Studiengang auch genügend Studienplätze bereitstellen. Hochschulen, die für stark nachgefragte Studienfächer ständig mehr Bewerber als  konkrete Plätze haben, belegen diese Studiengänge ebenfalls mit einer Zulassungsbeschränkung.

In diesem Fall spricht man von einem örtlich zulassungsbeschränkten Studiengang. Das heißt: Derselbe Studiengang kann an einer anderen Hochschule möglicherweise frei zugänglich sein.

Wartesemester = verlorene Zeit?

Auch wenn dein(e) Wartesemester dir zunächst als unangenehmes Hindernis auf dem Weg zum Studienstart erscheinen: Du kannst die Zeit sinnvoll nutzen, indem du eben nicht einfach „wartest“ – für dich persönlich wie beruflich. Auf diesen Seiten findest du ausführliche Infos rund um den Studienstart und die zu überbrückenden Semester. Zum anderen zeigen wir Möglichkeiten auf, wie du die Zeit bis zum Studienstart wirklich gezielt nutzen und aufwerten kannst.

Wartesemester zum Startesemester machen

Wer im Wartesemester nicht nur auf der faulen Haut liegt, kann diese Zeit auch zum „Startsemester“ machen: Angehende Mediziner, zum Beispiel, machen häufig vorbereitende Praktika oder eine Ausbildung im medizinischen Bereich  (beispielsweise zum Rettungsassistenten) und diese ggf. sogar für das Studium anrechnen lassen. Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) nützt nicht nur der Gemeinschaft, sondern bringt auch einen hohen Lerneffekt mit sich.

Schließlich lohnt es sich unter Umständen auch im Wartesemester zu jobben und ein finanzielles Polster fürs Studium anzulegen. Da Nebenjobs im Studium erfahrungsgemäß die Studienzeit verlängern, kannst du somit schon vorbauen und unter Umständen die Uni in der Regelzeit beenden.

Entspann dich!

Du möchtest im Wartesemester erst einmal Abstand zu Schule und Uni bekommen und dich entspannen? Das ist natürlich auch okay! Möglichkeiten, zum Beispiel auf Reisen deinen Akku aufzuladen und andere Länder kennenzulernen, gibt es reichlich. Wie wäre es da zum Beispiel mit Work & Travel ? Es kann auch sein, dass dir dann erst wirklich klar wird, was du in Zukunft tun möchtest. Vielleicht änderst du deine Studienpläne daraufhin und beginnst etwas völlig Anderes. Selbst dafür ist ein Wartesemester sinnvoll.

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