Vorpraktikum

Zwei Frauen unterhalten sich geschäftlich

Darum geht's

Was genau ist das und für wen kommt es in Frage?

Nach dem Abitur so richtig einen draufmachen oder einfach ein wenig faulenzen – der Plan klingt gut. Wenn dein nächster Schritt jedoch in Richtung Studium geht, solltest du vorher noch einmal nachschauen, welche Voraus-setzungen du für die Immatrikulation mitbringen musst, denn: Immer häufiger verlangen Fachhochschule und Universitäten (insbesondere bei besonders fachbezogenen Einrichtungen) ein sogenanntes Vorpraktikum. Und das absolvierst du natürlich in deiner Freizeit zwischen Abiturabschluss und Studienbeginn. Ärgern musst du dich dennoch nicht, denn das Vorpraktikum macht durchaus Sinn.

Noch bevor du den ersten Schritt in die Uni gesetzt hast, macht man dir schon erste Auflagen – eine davon ist das Vorpraktikum. Immer mehr Bildungseinrichtungen verlangen diese (kurze) Praxiseinheit, um sicherzustellen, dass du wirklich weißt, worauf du dich einlässt. Und wenn man ehrlich ist, ist das nicht verkehrt, denn die Abbrecherzahlen sind heutzutage und insbesondere seit der Einführung der Bachelorabschlüsse hoch. Ein Vorpraktikum zeigt dir gleich, ob der gewählte Studiengang der richtige ist.

Was ist ein Vorpraktikum?

Ein Vorpraktikum ist in erster Linie irgendwie nervig – da sollst du doch tatsächlich ein Praktikum absolvieren, um dich überhaupt für deinen ausgewählten Studiengang einschreiben zu können. Betrachten wir das Ganze aber ein wenig genauer, so wird schnell klar: Das macht durchaus Sinn. Ein Vorpraktikum ist nichts anderes als ein „ganz normales“ Praktikum. Und das bedeutet, dass du direkt in den Geschäftsbereich eintauchen und erste Erfahrungen sammeln kannst. Mit diesen Erfahrungen kannst du vor allem eines beurteilen: Ist der Studiengang und das spätere Beschäftigungsfeld tatsächlich das richtige für mich?

Kurzum: Du kannst schon vor Studienbeginn bewerten, ob du die richtige Wahl getroffen hast, ohne dafür zahlreiche Semester ins Land gehen zu lassen. Übrigens: Die Pflicht ein Vorpraktikum vorzuweisen entfällt, wenn du bereits eine fachspezifische Ausbildung absolviert hast. Diese Ausbildung ist mindestens genauso gut – und wenn du nach der Ausbildung immer noch nicht weißt, was dich erwartet, hast du definitiv etwas falsch gemacht.

In der Regel dauert ein Vorpraktikum maximal drei Monate, aber auch kürzere Zeiträume sind möglich. Den „Beweis“, dass du ein Vorpraktikum absolviert hast, musst du erst bei der Immatrikulation vorlegen – informiere dich also früh genug, denn anmelden kannst du dich auch ohne Vorpraktikum. Beim tatsächlichen Einschreiben kann es dann jedoch Probleme geben. In Ausnahmefällen, erlauben manche Unis und FHs auch, dass das Vorpraktikum in den ersten vier Semestern nachgeholt wird. Aber wozu zusätzlichen Stress produzieren?

So kommst du an ein Vorpraktikum heran

Wenn du für deinen Studiengang ein Vorpraktikum benötigst, musst du dich selbst darum kümmern. Schau dir dazu einfach die Betriebe in deiner Umgebung an. Schwarze Bretter in Unis und Internet-Börsen helfen ebenfalls bei der Suche. Schön ist, dass viele Unternehmen wissen, das solch ein Vorpraktikum für einige Studiengänge benötigt wird – die Vorpraktika werden deshalb häufig gesondert ausgeschrieben.

Ein wenig Zeit und Recherche ist für die Suche nach einem Vorpraktikum in jedem Fall notwendig. Solltest du nichts finden, kannst du auch einfach ein paar Initiativbewerbungen losschicken. Oder noch besser: Ruf einfach mal in den Career Centern der Unternehmen an und erkundige dich über die Möglichkeiten, ein Vorpraktikum bei ihnen zu absolvieren.

Wann ist ein Vorpraktikum eine gute Wahl?

Ein Vorpraktikum ist immer dann gut für dich, wenn du noch keine richtigen Vorstellungen darüber hast, was dich in deinem späteren Beruf nach erfolgreichem Abschluss erwartet. Oder, wenn du gar nicht genau weißt, ob der gewählte Studiengang der richtige ist. Denn sind wir doch mal ehrlich: Häufig klingen die Namen der Studiengänge vielversprechend – letztendlich stellt sich häufig doch heraus, dass das Ganze langweilig und nicht das Richtige ist.

Das Vorpraktikum setzt genau hier an: Es zeigt dir, was dich in der Branche erwartet. Neben der beruflichen Erfahrung, sammelst du wichtige Einblicke in dein zukünftiges Arbeitsfeld, lernst entsprechende Techniken kennen und fängst beim Studium nicht mehr von Null an. Das spart dir eine Menge Zeit und Ärger. Fast noch viel wichtiger ist jedoch: Du knüpfst erste Kontakte in der Branche. Ein eigenes Netzwerk ist sehr wichtig, wenn es später (nach dem Abschluss) auf Jobsuche geht. Auch, wenn du bei dem Unternehmen, bei dem du dein Vorpraktikum absolviert hast, nicht unterkommst, so kann es dennoch sein, dass du einen Kontakt vermittelt bekommst. Dazu musst du dich natürlich möglichst gut anstellen – dann wirst du auch gerne weiterempfohlen. Und wie du weißt, ist eine persönliche Empfehlung Gold wert.

Das Vorpraktikum ist schon heute in vielen Studiengängen ein Muss. Auch, wenn es im ersten Moment, wie eine Hürde klingt, so ist das Vorpraktikum eine gute Sache, die viele Vorteile mitbringt. Wichtig ist, dass du dich rechtzeitig um einen Praktikumsplatz kümmerst, um dein Studium rechtzeitig beginnen zu können und nicht vor verschlossenen Immatrikulationstüren stehst, wenn es endlich losgehen soll. Ob deine Uni oder FH beziehungsweise der Studiengang, den du dir ausgesucht hast, solch ein Vorpraktikum verlangt, kannst du direkt in den Zulassungsbedingungen sehen. Lies sie dir also genau durch, dann steht deinem Studienwunsch nichts mehr im Weg.

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