Studieren in Schweden

Pärchen mit Schwedenflagge

Darum geht's

Wer an Schweden denkt, der verbindet das Land im Norden automatisch mit Kindergeschichten, Elchen oder auch dem international erfolgreichen Möbelhaus IKEA. Dass das Land jedoch mit einem hervorragenden Bildungssystem und modernen, gut situierten Hochschulen aufwarten kann, wissen die wenigsten. Aufgrund der vielen Vorteile im akademischen Segment gilt die Heimat von Pipi Langstrumpf daher als beliebter Studienort für Studenten aus ganz Europa und dem Rest der Welt.

Das Studium in Schweden

Das Hochschulsystem unterteilt sich in Schweden in drei unterschiedliche Schulformen. Da wären die klassischen Universitäten, die hinsichtlich der Struktur und des Fächerangebots vergleichbar mit deutschen Hochschulen sind. Außerdem gibt es die Fackhögskolor. Das klingt im ersten Moment zwar schwer nach Fachhochschule, hierbei handelt es sich allerdings lediglich um eine Universität, die sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert hat. Also Einrichtungen, die beispielsweise ausschließlich medizinische oder technische Studiengänge unterrichten. Auf den Hökskolor trifft man hingegen auf ein reduziertes Angebot an Studiengängen. Diese Hochschulen führen außerdem keine Forschungsarbeiten durch, weshalb Studenten hier keinen Doktor-Titel erwerben können.

Die akademischen Grade sind in natürlich auf das europäische Abkommen abgestimmt worden. Somit werden Bachelor, Master oder Dokter-Titel in sämtlichen EU-Mitglieds-staaten voll anerkannt. Auch die Studiendauer entspricht dem Zeitrahmen, der auch in Deutschland üblich ist. Anders sieht es da hingegen bei der Organisationen des Studienjahres aus. Zwar wird auch in Schweden in zwei Semestern pro Jahr gelernt, diese beginnen allerdings wesentlich früher. Das Herbstsemester wird daher bereits im August eingeläutet, wobei das Frühjahressemester im Januar beginnt und im Juni endet. Lange Semesterferien im Sommer gibt es in Schweden somit nicht, da den Studenten lediglich ein knapper Monat für die Vorbereitung auf das nächste Herbstsemester zur Verfügung steht. Große Pluspunkte sammeln die Universitäten übrigens angesichts der guten Ausstattung und durch das sehr persönliche Verhältnis zwischen Dozenten und Schülern. Die Lehrkräfte sind für Fragen jederzeit offen und legen großen Wert auf den direkten Kontakt zu den Seminarteilnehmern. Dafür wird von den Studenten jedoch absolute Pünktlichkeit verlangt.

Finanzierung des Studiums in Schweden

Auf die Erhebung von Studiengebühren wird in Schweden verzichtet. Dafür müssen Studierende allerdings einer studentischen Organisation – einer Art Studentengewerkschaft – beitreten, für den ein kleiner Beitrag pro Semester fällig ist. Dafür erhält der Student im Austausch besondere Vergünstigungen oder auch einen Versicherungsschutz. Der Lebensunterhalt in Schweden ist hingegen erschwinglich, aufgrund der Kosten für Konsumgüter allerdings mitunter teurer als in Deutschland. Man sollte grundsätzlich von einer finanziellen Belastung in Höhe von rund 700 bis 1000 Euro ausgehen. Die Summe hängt natürlich stark vom eigenen Konsumverhalten ab. Um das zu finanzieren, bieten sich Studentenjobs an – auch, weil als EU-Bürger keine zusätzliche Arbeitserlaubnis nötig ist. Beliebt ist allerdings auch die Bewerbung für Stipendien, entweder in Deutschland oder direkt vor Ort.

Die meisten Auslandsstudenten finanzieren sich ihr Studium im Land tatsächlich über solche Fördermittel. Erste Anlaufstelle für ein Stipendium ist hier das DAAD, aber auch schwedische Stiftungen, die ausländische Studenten unterstützen. Die Förderung ist allerdings sehr begehrt, sodass man sich frühzeitig um ein solches Stipendium bewerben muss. Wer kein Glück hat, kann letztendlich auch noch die Alternative Auslands-BAföG in Erwägung ziehen. Die Bildungsförderung wird ausschließlich (wie der Name schon andeutet) bei einem Auslandsstudium gewährt und kann eine enorme finanzielle Entlastung darstellen.

Studienplätze in Schweden – Bewerbungsverfahren

In Schweden hat jeder die Chance auf einen Studienplatz, der das Abitur vorweisen kann. Auch die Fachhochschulreife berechtig zur Einschreibung an bestimmten Universitäten im Land. Allerdings begrenzt der NC – ebenso wie in Deutschland – die völlig freie Auswahl der Studienfächer. Hier entscheiden am Ende die Leistungen im Abitur über die Chance auf einen der begehrten Plätze. Außerdem sind Sprachtests entweder in Englisch oder Schwedisch erforderlich. In welcher Sprache Prüfungen abgelegt werden müssen, entscheidet die Hochschule im Vorfeld und weist Auslands-studenten darauf hin. An schwedischen Universitäten wird sowohl auf Schwedisch als auch auf Englisch unterrichtet.

Die Bewerbung inklusive der angeforderten Unterlagen und Nachweise richtet der Studienbewerber direkt an die Universität selbst. Die bietet Bewerbungsformulare auf ihrer Homepage an, die ausgefüllt und im Rahmen der Frist eingereicht werden müssen. Wann die Bewerbungsfristen enden, fällt von Uni zu Uni sehr unterschiedlich aus. Studenten aus dem Ausland müssen sich also rechtzeitig informieren, um beispielsweise auch noch die geforderten Sprachtests erfüllen zu können. Wer jedoch alle Anforderungen erfüllen und im Idealfall auch gleich die finanziellen mitbringt, wird das Studium in Schweden sicher in guter Erinnerung behalten.

Erfahrungsberichte vom Auslandsstudium/-semester

>> Anika’s Auslandssemester in Schweden

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