Alle wichtigen Infos zum Thema Studienabbruch

Darum geht's

Es gibt viele Gründe, ein begonnenes Studium nicht zu Ende zu führen

  • Du hast erst nach ein paar Semestern gemerkt, dass dieser Studienzweig doch nicht der Richtige für dich ist.
  • Du hast das Fach von vornherein nur aus „Verlegenheit“ gewählt, weil du eigentlich noch keine richtige Vorstellung von deinem beruflichen Ziel hattest.
  • Freunde von dir haben das gleiche Studium begonnen, aber eigentlich gefiel es dir von Anfang an nicht so gut.
  • Deine Eltern meinten, dass du etwas „Sicheres“ studieren solltest, wie zum Beispiel BWL. Deine Interessen liegen aber ganz woanders.
  • Du hattest falsche Vorstellungen von dem Studiengang und merkst nun, dass die Themen dich gar nicht so sehr interessieren.
  • Du wurdest exmatrikuliert, weil du eine Prüfung nicht bestanden hast.

Das waren ein paar Beispiele, die zu einem Studienabbruch führen können. Sicherlich gibt es noch wesentlich mehr Gründe für diesen entscheidenden Schritt. Wenn du klare Vorstellungen davon hast, was für einen Beruf du stattdessen wählen möchtest und welcher Studiengang dich dahin führt, ist ja alles im grünen Bereich. Dann musst du dich nur noch über die entsprechenden Details informieren. Du hast jetzt ja schon Erfahrung darin, wie du dich für das neue Fach bewerben musst.

Anders sieht es natürlich aus, wenn du keine konkreten neuen Ziele hast, sondern einfach nur das begonnene Studium abbrechen möchtest. Auch eine Exmatrikulation wegen einer nicht bestandenen Prüfung kann dich vor erhebliche Herausforderungen stellen. In beiden Fällen kannst du dich ausführlich beim ASTA beraten lassen. Die Leute, die dort arbeiten, haben sehr viel Erfahrung und können dir hilfreiche Tipps geben. Das Wichtigste ist nur, dass du den Mut nicht verlierst und offen für alternative Möglichkeiten bist.

Der folgende Text informiert dich ausführlich über alles, was beim Thema Studienabbruch zu beachten ist. Es werden dir verschiedene Möglichkeiten genannt, die dir bei deiner Ideenfindung und der konkreten Umsetzung helfen können. Ein Studienabbruch ist keine Katastrophe, auch wenn du vielleicht schon mehrere Semester studiert hast. Das Gelernte bleibt dir auf jeden Fall erhalten. Entweder baust du dein neues Studium auf diesen Kenntnissen auf oder du addierst dieses Wissen einfach zu deiner Allgemeinbildung dazu.

Wie sagst du es deinen Eltern?

Die meisten Studenten werden von ihren Eltern finanziell unterstützt. Natürlich ist es nicht so einfach, seinen Eltern von dem geplanten Studienabbruch zu erzählen. Viele Studis haben Angst davor, ihrem Vater und ihrer Mutter diese Entscheidung mitzuteilen. Sie fürchten sich vor den Vorhaltungen, wie viel Geld ihr Studium schon gekostet hat und das ja nicht alles umsonst gewesen sein kann. Und natürlich folgt die Frage, was du jetzt machen möchtest. Ob du dir diesen Schritt auch wirklich gut überlegt hast. Und ob die Exmatrikulation deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt nicht schmälert. Auf die letzte Frage kannst du aber ganz einfach kontern, indem du auf Bill Gates verweist, der trotz seines Studienabbruchs bekanntermaßen ja sehr erfolgreich geworden ist. Die meisten Eltern reagieren aber wohl ziemlich gelassen auf so eine Entscheidung und werden bemüht sein zu helfen.

Welche Möglichkeiten hast du?

Am besten ist natürlich, wenn du dir bereits im Klaren darüber bist, was du nun machen möchtest. Du hast ja mehrere Perspektiven:

Du kannst ein anderes Fach studieren, dass deinen Fähigkeiten mehr entspricht

Natürlich ist es nicht einfach, sich einzugestehen, dass man mit seiner Studienwahl danebenlag. Aber manchmal stellt sich erst im Laufe der Zeit heraus, dass die Wahl eine Fehlentscheidung war. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Vielleicht wusstest du am Ende deiner Schulzeit noch gar nicht wirklich, was du studieren möchtest und hast dir einfach irgendein Fach ausgesucht. Mach dir deshalb jetzt keinen Kopf, sondern sieh dich einfach nach einem Studiengang um, der deinen realen Möglichkeiten und Interessen entspricht. Natürlich kannst du dich auch beraten lassen – etwa beim ASTA.

Wenn du zum Beispiel im naturwissenschaftlichen Bereich angesiedelt bist, kannst du dich statt für das extrem schwierige Fach Chemie für den Studien-Zweig Biologie entscheiden

Wenn dir in der Schule zum Beispiel Chemie gut gefallen hat, war logischerweise für dich klar, dieses Fach auch zu studieren. Aber gerade in diesem Studienzweig gibt es besonders viele Abbrecher. Die extreme Belastung und der hohe Schwierigkeitsgrad des Chemie-Studiums waren dir vorher nicht bewusst – nun ist voraussehbar, dass du dem Stress nicht mehr gewachsen bist. Als Alternative für dieses Studium kommt vielleicht Biologie für dich infrage. Bio ist interessant und abwechslungsreich und bietet eine Menge Möglichkeiten für deine berufliche Zukunft.

Auch persönliche Gründe können dich zu einem Studienabbruch bewegt haben. Vielleicht lässt sich diese Entscheidung aber irgendwann revidieren

Oftmals spielen auch persönliche Gründe eine Rolle für einen Studienabbruch. Vielleicht bist du schwanger und möchtest dich lieber der Kindererziehung widmen, als weiter zu studieren. Oder deine Eltern haben den Geldhahn zugedreht und du hast nicht genügend Zeit, während des Studiums auch noch zu jobben. Diese Gründe stellen aber keinen endgültigen Hinderungsgrund dar, dein Studium komplett zu vergessen. Du kannst ja trotzdem am Ball bleiben, etwa durch den Kontakt zu ehemaligen  Kommilitonen. Irgendwann bietet sich auch für dich wieder die Möglichkeit zu studieren.

Du hast gemerkt, dass dir das Leben auf dem Campus einfach nicht liegt und suchst deshalb nach einer Alternative

Am Anfang des Studiums warst du noch voller Elan. Irgendwann hast du aber gemerkt, dass dir das Studentenleben doch nicht so liegt. Das System mit den vielen Möglichkeiten überfordert dich und du suchst lieber nach einer klaren Struktur. Du magst es lieber, wenn alles nach Stundenplan geregelt ist, so wie in der Schule? Dann ist vielleicht eine Fachhochschule die geeignete Alternative für dich? Oder doch lieber eine Ausbildung? Informiere dich über die verschiedenen Möglichkeiten und hol dir ruhig Rat bei deinen Eltern.

Das Studium dauert dir viel zu lange und du möchtest stattdessen lieber eine eher praktische Tätigkeit ausüben

Die meisten Studiengänge basieren doch eher auf der reinen theoretischen Wissensvermittlung, abgesehen von ein paar Praktika. Wenn dir das auf lange Sicht zu trocken ist, hast du mehrere Möglichkeiten. Entweder suchst du dir ein mehr praktisch orientiertes Studienfach aus, besuchst eine Berufsfachschule oder beginnst eine Ausbildung.

Du hast genug davon, in einer anderen Stadt zu studieren und möchtest gerne wieder zurück in die alte Heimat

Es ist gar nicht so einfach, sich alleine in einer anderen Stadt zurechtzufinden. Besonders, wenn man niemanden kennt, ist der Start an einer fremden Uni etwas schwierig. Du musst dich um alles alleine kümmern und hast anfangs auch niemanden, an den du dich vertrauensvoll wenden kannst. Meistens knüpft man zwar nach relativ kurzer Zeit Kontakte zu Mitstudenten, doch das ist auch abhängig von deiner Persönlichkeitsstruktur. Wenn du mit diesem Zustand überfordert bist, ist es besser, dich an der Uni deiner Geburtsstadt zu immatrikulieren. Vielleicht kannst du dort nicht deinen Traumstudiengang belegen, bist aber glücklicher.

Du willst endlich Geld verdienen und hast auch schon eine super Geschäftsidee

Wenn du es wie der berühmte Studienabbrecher Bill Gates machen möchtest, dann nur zu. Allerdings sollte deine Geschäftsidee auch wirklich fundiert sein, sonst stehst du womöglich mit einem abgebrochenen Studium und vielen Schulden da. Wenn du aber einfach nur mehr Kohle als jetzt haben möchtest, kannst du deine Idee ja vielleicht auch nebenbei realisieren. Etwa durch einen Vertrieb via Internet. So kannst du auch testen, ob die Idee ankommt und es sich lohnen würde, mehr Zeit und Aufwand zu investieren. Vielleicht merkst du aber auch, dass ein beendetes Studium langfristig eine bessere Perspektive bietet, um an das große Geld zu kommen.

Du hast gemerkt, dass sich dein Wunschberuf genauso gut mit einer Ausbildung realisieren lässt

Für viele ist klar, dass sie nach dem Abi studieren. Doch ein Studium ist nicht jedermanns Sache. Möglicherweise hast du auch nur angefangen zu studieren, weil deine Eltern dich dazu gedrängt haben oder weil deine Freunde auch den Hochschulzweig gewählt haben. Wenn du jetzt gemerkt hast, dass dir ein Studium einfach nicht liegt, ist immer noch genügend Zeit zur Umkehr. Wahrscheinlich hast du schon eine Vorstellung, was du stattdessen machen möchtest. Wenn nicht, lass dich beraten oder sieh in der Zeitung oder im Netz nach, welche Ausbildungsberufe angeboten werden.

Eine weitere Möglichkeit zu studieren bieten die Fernuniversitäten

Ein Studium an einer Fernuniversität bietet sich zum Beispiel an, wenn du exmatrikuliert wurdest oder dein Studium etwas dehnen möchtest, etwa wenn du nebenbei noch arbeiten willst. Wenn du dich selber motivieren kannst, in Eigenregie von zuhause aus zu lernen, ist so ein Fern-Studium eine gute Alternative. So ein Studium ist natürlich mit Extra-Kosten verbunden.

Wie du oben erfahren hast, ist ein Studienabbruch kein Weltuntergang. 25% aller Studenten beenden vorzeitig das begonnene Studium und suchen nach einer anderen Perspektive. Natürlich kann nicht jeder so erfolgreich sein wie Bill Gates oder andere berühmte Studienabbrecher. Es gibt aber auf jeden Fall viele Möglichkeiten, den ersehnten Traumberuf entweder alternativ zu studieren oder in einer Ausbildung zu erlernen.

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