Medizinertest

Arzt macht sich Notizen

Darum geht's

Was ist der Medizinertest und wie bereite ich mich darauf vor? Der TMS (Test für medizinische Studiengänge) oder auch Medizinertest genannt, ist ein Eignungstest für das Medizinstudium. Nach einer Pause wurde dieser Test 2007 wieder eingeführt und er soll zusätzlich zum Abiturzeugnis ein verlässliches Zulassungskriterium im Rahmen des NC (Numerus Clausus) liefern. Durchführung und Auswertung liegen in der Hand der ITB Consulting GmbH. Sie fungiert als Nachfolgeeinrichtung des Instituts für Test- und Begabungsforschung und eine Anmeldung zum Medizinstudium-Test erfolgt über die Universität Heidelberg.

Wer darf am TMS teilnehmen?

Wenn du über eine allgemeine, besondere oder fachgebundene Hochschul-Zugangsberechtigung verfügst (Alt-Abiturient) oder diese im laufenden oder nächsten Schuljahr erwirbst und den Medizinertest noch nicht absolviert hast, kannst du am TMS teilnehmen und dich über die Koordinationsstelle TMS an der Universität Heideberg anmelden. Für den Test wird eine Gebühr von ca. 70,00 € erhoben und eine Anmeldung gilt erst nach Bezahlung als verbindlich. Der Test findet bundesweit zeitgleich in verschiedenen Mehrzweckhallen statt.

Vorbereitung auf den Medizinertest

Die Vorbereitung ist sehr wichtig – denn der Medizinertest kann in Deutschland nicht wiederholt werden!

Das gilt auch bei einem Abbruch des Tests, der immerhin mehr als 5 Stunden reine Prüfungszeit enthält. Daher ist eine fundierte Vorbereitung sehr wichtig, wenn du deinen Traum vom Medizinstudium wahr werden lassen möchtest. Für den TMS planen die Veranstalter von der Anmeldung bis zur Abgabe insgesamt neun Stunden ein und schon das allein verdeutlicht, dass auf die Bewerber eine große Herausforderung wartet. Am Vormittag müssen die Teilnehmer 96 Aufgaben innerhalb von dreieinhalb Stunden lösen und nach einer kleinen Pause folgen am Nachmittag verschiedene Merkfähigkeits- und Verständnistests. Die Ziele des TMS verdeutlichen, in welchen Bereichen eine Vorbereitung möglich und sinnvoll ist.

Die Ziele des TMS

Die Ergebnisse aus dem Medizinertest sollen zeigen, wie gut ein Teilnehmer mit komplexen Informationen umgehen kann, ob er Zusammenhänge erkennt und Fakten richtig interpretieren kann. Außerdem wird getestet wie ein Teilnehmer mit Größen, Formeln und Einheiten umgeht und die Merkfähigkeit wird ebenfalls überprüft. Visuelle Wahrnehmung, räumliches Vorstellungsvermögen, Konzentrationsfähigkeit und eine saubere, konzentrierte Arbeitsweise spielen im Medizinertest auch eine Rolle.

Fachspezifische Kenntnisse oder Kenntnisse, die bereits Gegenstand der Abiturprüfung waren, werden hingegen in der Regel nicht geprüft. Allerdings können zu deren Erprobung Aufgaben in den Test aufgenommen werden, die nicht zur Wertung kommen.

Fragen & Beispielaufgaben für den Medizinertest

Um dir einen Eindruck von den möglichen Prüfungsaufgaben zu vermitteln, haben wir hier ein paar Beispielaufgaben zusammengetragen. Sie stammen aus dem Originaltest und sollen verdeutlichen, welche Art von Aufgaben auf dich zukommt, wenn du dich zum Medizinertest anmeldest.

Fakten einprägen und merken

Um die Merkfähigkeit zu überprüfen, werden den Teilnehmern 15 Patienten vorgestellt. Die Grundinformationen dazu wie Name, Alter, Beruf und Krankheit oder Symptom (bsp. Maier, ca. 35 Jahre,  Mechatroniker, Blinddarmdurchbruch) sollen sich die Teilnehmer nun einprägen. Anschließend folgt ein anderer Aufgabenblock und erst danach werden Fragen zur dieser Aufgabe gestellt. Beispielsweise wird dann gefragt, wie alt der Patient mit dem Blinddarmdurchbruch ist.

Räumliches Vorstellungsvermögen

Anhand von Glaswürfeln, die gewundene Kabel enthalten, wird das räumliche Vorstellungsvermögen überprüft. Die Teilnehmer sehen dazu zwei Bilder. Eines zeigt den Würfel beispielsweise von vorn. Für das zweite Bild soll nun zugeordnet werden, aus welcher Perspektive der Würfel zu sehen ist.

Das Textverständnis

Bei der Prüfung zur Fähigkeit komplexe Texte zu bearbeiten, werden den Teilnehmern Texte vorgelegt, die mehrere Informationen enthalten. Beispielsweise können die Aufgaben der Schilddrüse das Thema des Textes sein und damit Begriffe wie Hormonbildung, Epithelzellen, Jodpumpe und Hirnanhangdrüse eine Rolle spielen. Die Informationen werden in einzelne Blöcke unterteilt und jeder Teilnehmer kann sich im Anschluss an jeden Abschnitt Notizen und Skizzen machen. Der Text ist in etwa so lang wie dieser Artikel bisher und die Teilnehmer sollen im Anschluss an das Lesen verschiedene Fragen beantworten. Insgesamt müssen 24 Fragen zum Text innerhalb eines festen Zeitraums beantwortet werden.

Muster zuordnen

In diesem Testabschnitt geht es um das Zuordnen von Ausschnitten aus einem komplexen Bild. Die Teilnehmer sehen ein Muster und daneben verschiedene Ausschnitte eines ähnlichen oder des gleichen Musters. Sie müssen zuordnen, welcher Bildausschnitt zum Muster passt. In 22 Minuten sollen 24 Aufgaben erledigt werden.

Medizinertest online vs. TMS

Der Online-Medizinertest kann nicht mit dem Original-TMS gleichgesetzt werden!

Er dient aber dazu, den eigenen Stand der Fähigkeiten zu erkennen und kann als gute Übungsmöglichkeit genutzt werden. Die ITB selbst stellt einen Medizinertest online zur Verfügung mit dem Hinweis, dass die Antworten nicht fachlich trainiert werden können.

Der große Vorteil der Onlineversion des TMS liegt im Kennenlernen der Testbereiche.

Du kannst dich vorab bereits mit den Abläufen vertraut machen, die am Prüfungstag auf dich warten.

Es gibt neben dem Angebot der ITB noch andere Webseiten, die dir dabei helfen können, dich auf den Medizinertest online vorzubereiten.

Sinnvoll sind Versionen, die nicht nur Lösungen, sondern auch Tipps und Lösungswege enthalten und Angebote mit Testsimulationen. Sie sorgen dafür, dass du ähnlich wie am Testtag bestimmte Zeiten einhalten musst und damit das Arbeiten unter Zeitdruck üben kannst.

Lehrvideos und persönliche Lernstatistiken sind ebenfalls hilfreich.

Allerdings sollte dir bewusst sein, dass der Medizinertest online nicht auswendig gelernt werden kann und auch die ITB weist darauf hin, dass extrem viel Training nicht zwingend bessere Ergebnisse bringt.

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