Medienwissenschaften/Kommunikationswissenschaften

Mann vor Computerbildschirm

Darum geht's

Medienwissenschaften und Kommunikationswissenschaften sind zwei sehr vielfältige Studiengänge, die beide im Nachhinein viele Optionen in der Medien-branche bereithalten. Im Allgemeinen geht es dabei, um die Bewertung, Analyse und Weiterentwicklung der Medien. Alle Informationen zu den Studienfächern, Voraussetzungen, möglichen Universitäten und vieles mehr findest du hier!

Studieninfos im Überblick

Studieninhalte

Medienwissenschaften: Medienanalyse, Mediengeschichte, Medientheorie, Medienforschung, Mediensystem, Medienkultur, Medienethik und Medienpädagogik

Ergänzende Fachgebiete, z.B. Recht, Ökonomie, Psychologie, Informatik oder Soziologie

Schlüsselqualifikationen, z.B. Fremdsprachenkurse oder Rhetoriktrainings

Praktikum und Bachelor-Arbeit

Voraussetzungen

Allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife

ggf. NC

Teamfähigkeit

sehr gutes Sprach- und Leseverständnis

Disziplin

Verantwortungsvermögen

Fit in Rechtschreibung und Grammatik

logisches Verständnis

offen gegenüber unterschiedlichen Medien und Meinungen

kommunikativ

Mögliche Einsatzfelder

Forschung (Medienforschung, Marktforschung, Meinungsforschung, Sozialforschung)

TV- und Radiosender

Printmedienbereich

Werbeagenturen

Marketing- oder PR-Agenturen

Medienpolitik

Medienproduktion oder -distribution

Medienpädagogik

Kommunikationberatung

Event- oder Kulturmanagement

Hochschulen

Weiterbildungsoptionen

Master-Studium (meistens vier Semester)

Lehrgangsseminare

Berufliche ChancenSehr gut

Studienfächer: Medien-/Kommunikationswissenschaften?

Ursprünglich wurden drei Studienfächer im Medienwissenschaften/ Kommunikationswissenschaften Studium unterrichtet:

  • Medienanalyse
  • Mediengeschichte
  • Medientheorie

In diesen Fächern werden dir Fragen wie „Welchen Einfluss haben Medien auf unsere Gesellschaft?“ oder „Wie sind die Medien entstanden und wie haben sie sich verbreitet?“ begegnen. Heutzutage sind jedoch noch weitere Studienfächer vorhanden. So wird neben der Medienanalyse, der Mediengeschichte und der Medientheorie auch Medienpädagogik, Medienphilosophie, Medientechnik und vieles weitere gelehrt.

Insgesamt wirst du dir in dem Studium die kulturellen, politischen und auch die sozialhistorischen Funktionen der Medien anschauen. Doch auch die verschiedenen Arten der gesellschaftlichen Implementationen von Kommunikation und Technik spielen eine Rolle. Dabei wird alles mit Geschichte, Theorie und Analyse verbunden. Die Studieninhalte lassen sich insgesamt in vier Bereiche einteilen.

  1. Medienwissenschaften: Die Medienwissenschaften nehmen selbstverständlich den größten Teil des Studiums ein. Sie sind der Hauptteil des Lerninhaltes. Dazu gehören die drei ursprünglichen Hauptstudienfächer Medienanalyse, Mediengeschichte und Medientheorie. Daneben werden jedoch auch weitere Studienfächer angeboten, und zwar: Medienforschung, Mediensystem, Medienkultur, Medienethik und Medienpädagogik.
  2. Ergänzende Fachgebiete: Die Medienwissenschaften-Fächern sind teilweise schon mit den ergänzenden Fachgebieten verbunden. Dies liegt immer an der jeweiligen Hochschule. Die Studienfächer, die einem hier begegnen, können beispielsweise Recht, Ökonomie, Psychologie, Informatik oder Soziologie sein.
  3. Schlüsselqualifikationen: Schlüsselqualifikationen, auch Soft Skills genannt, werden von vielen Hochschulen angeboten. Diese können jedoch ganz verschieden sein. So kann die eine Hochschule Fremdsprachenkurse anbieten, während die andere ein Rhetoriktraining anbietet. In jedem Fall wird hier Wissen vermittelt, dass du im Berufsleben teilweise sehr gut gebrauchen kannst.
  4. Praktikum und Abschlussarbeit: Oftmals ist ein Studium mit einem Praktikum verbunden. Dieses findest meist zum Schluss statt. Danach erfolgt die Bachelor-Arbeit, die den wissenschaftlichen Abschluss darstellt.

Jedoch muss zu den vier Bereichen auch gesagt werden, dass diese bei jeder Universität anders sein können.

Voraussetzungen für Medienwissenschaften

Neben der Allgemeinen Hochschulreife, der fachgebundene Hochschulreife oder der Fachhochschulreife, solltest du noch ein paar weitere Voraussetzungen mitbringen:

  • Es ist sehr wichtig, dass du teamfähig bist, da du als Medienwissenschaftler häufig an Projekten mit weiteren Kollegen arbeitest.
  • Daneben ist auch ein sehr gutes Sprach- und Leseverständnis sowie Disziplin und Verantwortungsvermögen von Vorteil.
  • Die Rechtschreibung und Grammatik solltest du auch sehr gut beherrschen.
  • Genauso solltest du logisch schlussfolgern können, offen gegenüber unterschiedliche Medien und Meinungen sein und gerne mit Menschen in Kontakt treten.

Da viele Abiturienten den Studiengang Medien- bzw.  Kommunikationswissenschaften wählen, hat fast jede Uni einen NC und ein Auswahlverfahren. Teilweise werden auch mehrere Praktika verlangt.

Wenn du jedoch ein eher schlechtes Abitur hast und dennoch gerne Medien- bzw. Kommunikationswissenschaften studieren möchtest, solltest du dich am besten an so vielen Universitäten wie möglich bewerben. Dabei solltest du gleichzeitig das ein oder andere Praktikum machen, sodass die Unis sehen, du hast Interesse und schon erste Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt. Durch diese Vorgehensweise steht die Zusagequote ein klein wenig höher.

Universitäten für Medien- und Kommunikationswissenschaften

Die Medienwissenschaften sind sehr vielseitig und werden daher auch von vielen Universitäten mit einem stets individuellen Schwerpunkt angeboten. Das heißt, der Studiengang ist von Hochschule zu Hochschule anders, die Inhalte können variieren und auch die Berufe, auf denen vorbereitet wird, sind demnach ganz verschieden.

Aus diesem Grund solltest du dich beim Studiengang Medienwissenschaften/ Kommunikationswissenschaften ganz besonders gut über die verschiedenen Unis und ihre Schwerpunkte informieren. Um dies zu verdeutlichen, sind hier einmal drei gute Universitäten aufgelistet:

  • Bauhaus-Universität Weimar: Diese Uni bietet den Studiengang Medien-/ Kommunikationswissenschaften für sechs Semester an. Dabei haben sie einen Eignungstest, durch den bestimmt wird, wer zum Studium zugelassen wird und wer nicht. Die Schwerpunkte liegen auf der Theorie und Geschichte von Medien und Kultur, Filmwissenschaft und Bildtheorie, BWL und Management, Soziologie, Medienrecht, Künstliche Welten und Kulturtechniken.
  • Universität Erfurt: Die Universität Erfurt ist ein gutes Beispiel für die Möglichkeit, Medien-/ Kommunikationswissenschaften auch ohne ein gutes Abitur studieren zu können. Denn hier ist beispielsweise kein NC erforderlich. Die Schwerpunkte liegen auf Mediennutzung, Medienwirkung, politische und internationale Kommunikation, transkulturelle Kommunikation und Mediensystemvergleich.
  • Hochschule für Bildende Künste Braunschweig: Diese Hochschule in Braunschweig benötigt jedoch einen NC. Dabei liegen die Schwerpunkte im sechs Semester langen Studium auf Medienkultur, Medientechnik und Medienkontexte.

Wie du siehst, sind die Schwerpunkte ganz unterschiedlich und können sehr variieren. Während in der Uni Erfurt offenbar mehr über die Kommunikation und die Wirkung sowie über die Nutzung von Medien gelehrt wird, sieht es an der Hochschule in Braunschweig sowie an der Uni in Weimar ganz anders aus. Denn hier wird mehr Wert auf Technik oder Informatik bzw. auf Kultur, Geschichte und Management gelegt.

Berufsperspektiven

Arbeit findest du durch die Vielfältigkeit der Medienwissenschaften bzw. Kommunikationswissenschaften in sehr vielen Bereichen. So kannst du als Medien- oder Kommunikationswissenschaftler im Bereich Forschung tätig werden. Dabei gibt es sogar gleich vier Einsatzfelder:

  • Medienforschung
  • Marktforschung
  • Meinungsforschung
  • Sozialforschung

Weitere Bereiche sind TV-Sender, Radiosender, Zeitschriften, Zeitungen, Verlage, Internetunternehmen und Werbe-, Marketing- sowie PR-Agenturen. Doch auch in der Medienpolitik, in der Medienproduktion, in der Mediendistribution oder in der Medienpädagogik kannst du tätig werden. Genauso gut kannst du Berufe wie Kommunikationsberater, Eventmanager oder Kulturmanager ausüben. Auch in Unternehmen, die sich auf Medien fixiert haben, oder in Hochschulen kannst du anfangen. Neben all diesen Möglichkeiten gibt es jedoch noch viele weitere zwischen denen du nach einem abgeschlossenen Studium wählen kannst. Dabei kannst du selbst den Schwerpunkt legen, sodass du entscheidest, wo du später einmal arbeiten wirst.

Drei Beispiele

1.  Projektmanager bei einem TV-Sender
Hier könnten deine Aufgaben sein: Kooperationen mit Partnern betreuen, Kampagnen in den Bereichen Online und Fernsehen konzeptionieren, steuern und weiterentwickeln sowie Marktstudien planen und durchführen. Im Grunde musst du hier dafür sorgen, dass sich der TV-Sender weiterentwickelt.

2. Traffic-Manager
Dieser Beruf ist sehr vielfältig und hat verschiedene Themenbereiche. So musst du beispielsweise die Besucher einer bestimmten Webseite überwachen, steuern und auch optimieren. Allgemein gesehen musst du jedoch vor allem dafür sorgen, dass die potentielle Reichweite der Webseite verbessert wird.

3. Leiter in den Bereichen Kommunikation/Marketing z. B in einem Museum
Hier müsstest du Telefonkonferenzen durchführen, dich mit verschiedenen Partnern absprechen, Fernsehteams betreuen, usw. In jedem Fall gehören hier vor allem die leitenden Aufgaben zu deinem Berufsalltag.

Wie du vielleicht bemerkt hast, ist jeder der drei Berufe sehr vielfältig. Doch auch Kreativität ist häufig gefragt. Das liegt einfach daran, dass sich immer wieder neue Themengebiete in dem Bereich Medien- und Kommunikationswissenschaften bilden. Dadurch musst du natürlich auch immer wieder dein Know-how auffrischen, kannst aber gleichzeitig deinen Horizont erweitern.

Spezialisierung auf ein Fachgebiet?

Spezialisieren kannst du dich bereits während des Bachelor-Studiums. Um dein Wissen in deinem Fachgebiet schließlich noch zu erweitern, kannst du im Anschluss ein Master-Studium anstreben. Dieses dauert meist vier Semester und kann beispielsweise in Medienentwicklung oder Kommunikationsforschung absolviert werden. Vor allem für forschende und leitende Tätigkeiten ist dieses Studium sehr vorteilhaft. Du kannst jedoch auch Lehrgangsseminare mitmachen, um dein Wissen zu erweitern bzw. zu vertiefen.

>> Infos zu den Studienabschlüssen Bachelor & Master

Unterschied: Medien- & Kommunikationswissenschaft

Der Unterschied zwischen den Medien- und Kommunikationswissenschaften ist schwer festzustellen. Denn die beiden Studiengänge überlappen sich in vielen Hinsichten und haben nur geringe Unterschiede. Beide befassen sich zwar mit Medien, jedoch erforschen die Medienwissenschaftler mehr die Massenmedien und die öffentliche Kommunikation. Währenddessen spezialisieren sich die Kommunikations-wissenschaftler mehr auf das Forschungsgebiet menschliche Kommunikation, insbesondere Massenkommunikation. Dabei beschäftigen sie sich beispielsweise mit dem Einfluss der Massenmedien. Die Medienwissenschaftler beschäftigen sich hingegen mit Planungen, Programmierungen oder Betreuungen. Dennoch bieten manche Hochschulen die beiden Studiengänge als einen gemeinsamen an. Dies liegt daran, dass sich die Studiengänge sehr ähnlich sind und auch gemeinsam unterrichtet werden können.

Beachten solltest du daher, dass du genau hinschaust. Jede Hochschule setzt ihre eigenen Schwerpunkte und bietet andere Inhalte als eine andere Hochschule. Schließlich sind sowohl die Medien- als auch die Kommunikationswissenschaften sehr vielseitig. Wenn also auch der Name des Studiengangs gleich ist, gibt es gewisse Unterschiede. Deshalb solltest du dich über verschiedene Hochschulen und ihre Schwerpunkte im Studium Medien- bzw. Kommunikationswissenschaften informieren. Nur so kannst du deinen passenden Studiengang finden.

Fazit

Medienwissenschaften sowie Kommunikationswissenschaften sind sehr vielseitig aufgebaut. Deshalb musst du dich bei den verschiedenen Hochschule genau über ihre Schwerpunkte informieren. So kannst du deinen Schwerpunkt selbst setzen und dich mit dem befassen, was dich am meisten interessiert. Wenn dein Bachelor-Studium vorüber ist, hast du gute Chancen, einen Beruf zu ergattern, der dir auch gefällt. Dabei gibt es zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten.

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