Lernen ohne Zeitdruck: Tipps für mehr Zeit!

Stopuhr in junger Hand

Darum geht's

Lernstress ist durch Zeitmanagement vermeidbar

Was tust du, wenn du unter Zeitdruck stehst, weil du den Überblick verloren hast oder weil du dich den Aufgaben nicht gewachsen fühlst? Was hilft dir, wenn du nicht mehr daran glaubst, an einem bestimmten Tag nach der Schule das Referat in Deutsch, die schriftlichen Hausaufgaben in Biologie und in Mathematik schaffen zu können? Was geht in dir vor, wenn du spürst, dass die Zeit einfach nicht ausreicht? Ich denke, dass du dich unter diesen Umständen schnell überfordert und unentschlossen fühlst und deshalb schlecht gelaunt bist. Wenn du dich öfter so schlecht fühlst, bist du im negativen Lernstress, der schnell zum Dauerstress werden kann.

Stressfaktor: Zeitknappheit

Heutzutage ist ein wichtiger Stressor im Schulalltag der Faktor Zeit. Zeitknappheit  bestimmt das Lernen der Schüler- also auch dein Lernen. In diesem länger anhaltenden Zustand versetzt Stress deinen Körper in ständige Alarmbereitschaft.  Du wirst schneller krank und verpasst den Unterricht. Den zusätzlichen Lernstoff musst du dann nachholen, was wiederum zu negativem Stress führt. Eine Falle, der du unbedingt entkommen musst. Vielleicht gehörst du zu allem Überfluss zu den Schülern, die in allem perfekt sein wollen und für die Perfektion viel Zeit aufwenden. In dem Fall hast du es mit einem zusätzlichen Stressor zu tun, den du dringend loswerden solltest.

Verstehe mich bitte nicht falsch, den positiven Stress benötigen wir alle, um vorwärtszukommen und unsere Ziele zu erreichen.  Dieser Stress ist wichtig, denn er könnte im Notfall unser Überleben sichern. Anders verhält es sich mit dem negativen Stress. Er beruht einerseits auf den hohen Anforderungen in der Schule und  andererseits auf Misserfolgsängste. Wenn du dich in diesem Dilemma wiedererkennst, ist es notwendig, dein bisheriges Verhältnis zum Zeitmanagement zu überdenken und sinnvoll zu verändern. Gut ist, wenn du die Veränderung gezielt auf die Problemlösung und Stressreduktion ausrichtest. Die nachfolgenden Tipps können dir dabei helfen.  

Tipps, wie du Lernstress vermeidest!

Finde die besten Lernzeiten für dich heraus!

Um Zeit zu sparen, ist es wichtig herauszufinden, wann du am effektivsten lernen kannst. Hierzu gibt es Empfehlungen, die nicht zwingend für dich zutreffen müssen. Da Lernzeiten auch dem individuellen Zeitrhythmus unterliegen, solltest du vielmehr ausprobieren, ob die empfohlenen Lernzeiten tatsächlich deine Bestzeiten sind. Neurowissenschaftler haben für den Durchschnitt Lernzeiten zwischen 9.00 und 12.00 Uhr und zwischen 16.00 und 18.00 Uhr errechnet.

Setze dir klare Prioritäten!

Das Setzen von Prioritäten verhindert jede Menge Stress, weil mit ihm der Zeitdruck wegfällt. Zudem wirst du dir deiner Ziele bewusst. Beantworte dir einmal die Frage, was du am Gymnasium in den einzelnen Fächern erreichen willst? Dann frage dich, mit welchem Ergebnis du dein Abitur absolvieren möchtest? Was genau musst du dafür lernen? Auf welches Fernziel steuerst du hin? Welche Wünsche und Hoffnungen sind mit dem Fernziel verbunden?

Denke daran, wenn du dein Fernziel nun zum Greifen nah vor dir siehst, fällt es dir bestimmt leichter die Nahziele herauszufiltern und zu konkretisieren. Schreibe auf, was du dafür tun möchtest und wie viel Zeit du für die Bewältigung der Aufgaben einplanst. Auf die Weise unterscheidest du zwischen wesentlichen und unwesentlichen Aufgaben. Du verzettelst dich nicht.

Das Ganze funktioniert so: Aufgaben von einer hohen Wichtigkeit schreibst du auf eine Liste. Dann kennzeichnest du sie unter Prioritätenklasse 1 (Mussaufgaben).  Ebenso gehst du mit Aufgaben von einer mittleren Wichtigkeit (Prioritätenklasse 2- Sollaufgaben)  und mit Routineaufgaben (Prioritätenklasse 3- Kannaufgaben) um. Selbstverständlich beginnst du mit den Aufgaben der Prioritätenklasse 1.

Verknüpfe den Lernstoff von Lernfächern

Die Bildanalyse eine Porträts im Kunstunterricht kannst du mit einer Charakterisierung im Deutschunterricht zusammenbringen und sparst auf die Weise viel Zeit. Auch die Fächer Chemie, Physik und Biologie bieten, was die Lernthemen betrifft,  gute Anknüpfungspunkte. Ihre Gemeinsamkeiten kannst du in schriftlicher Form festhalten und zusammenfassen. Nutze den interdisziplinären Ansatz für die Lernarbeit. Der hat zudem einen positiven Nebeneffekt. Der verbundene Lernstoff bleibt besser im Langzeitgedächtnis haften.

Filtere Überflüssiges heraus!

Mit nicht mehr als zehn Minuten Planung kannst du bis zu einer Stunde Zeit am Tag für deine persönlichen Bedürfnisse herausholen. Was musst du dafür tun? Sortiere unnötigen Lernballast mit schnellem, konzentriertem Lesen der neuen Lernstoffe aus. Die überflüssigen Details, Beispiele und Übungen in deinen Heftern umrahmst du oder kennzeichnest du nach deinen Vorstellungen. Zusätzlich kannst du durch Umstrukturierungen und dem Prinzip der Zusammengehörigkeit deinen Lernstoff verkleinern. Frage dich, welche Lernstoffe sich gut kombinieren und gruppieren lassen. Arbeite mit Auflistungen.

Lerne in kleinen Portionen!

Wenn du die Fülle des Lernstoffs siehst, bist du häufig schnell entmutigt und vertrödelst Zeit. Außerdem verlierst du jede Lust am Lernen. Darum ist es eine erste lernerhaltende Maßnahme, den Lernstoff in kleine  Portionen aufzuteilen. Auf die Weise kommst du schnell Schritt für Schritt voran. Selbstverständlich sind Zwischenschritte auch leichter kontrollierbar.

Fasse gleichartige Lernaufgaben zusammen!

Sammle gleichartige Lernaufgaben. Diese sind zumeist Routinearbeiten und lassen sich gut nach einer To-do-Liste abarbeiten. Sortiere in Ablagen Aufgaben, die sich ständig wiederholen und die du gut in einem Block erledigen kannst. Auf die Weise hast du einen sofortigen Zugriff und sparst dir nervige Vorbereitungszeiten.  

Vereinfache Aufgaben und Ansprüche an dich selbst!

Neben der Schritt-für- Schritt- Methode helfen dir Textmarkierungen durch den Themenwust in deinen Heftern. Für die Unterscheidung von Themenblöcken kannst du beispielsweise Farbpapier benutzen. Mit unterschiedlichen Markern kannst du farblich Begriffe/ Merksätze von wichtigen Übungen, von wesentlichen Fallbeispielen sowie von Überschriften und neuen Themen unterscheiden.
Denkst du manchmal zu kompliziert? Hast du dir Sachen vorgenommen, die dich deinen wirklichen Zielen kein Stück näherbringen? Dann überdenke nochmals dein Denk- und Handlungsmuster. Gewohnheiten können hilfreich sein. Sie können dich aber auch hemmen, wenn du zum Beispiel übertrieben perfektionistisch bist.

Vergiss nicht, dass niemand von dir eine 100- prozentige Aufgabenerfüllung verlangt- nicht einmal deine Lehrer. Immerhin befindest du dich in einem Lernprozess und da sind Fehler nicht nur erlaubt sondern geradezu angebracht.
Halte dich darum an das Pareto- Prinzip, indem du dir die Frage stellst, welche 20 Prozent der Aufgabenerfüllung erbringen 80 Prozent des Erfolges?

Lass dir helfen und frage um Rat

Wenn du dir nicht stundenlang über eine Aufgabe den Kopf zerbrechen möchtest, rufe einen kompetenten Mitschüler an und frage ihn nach Lösungsansätzen. Manchmal genügt nur ein einziger, neuer Denkanstoß und der Lösungsweg offenbart sich für dich.

Arbeite mit Wochenplänen und Ordnungssystemen!

In Ordnungssysteme lassen sich sämtliche Schulmaterialien, die ähnliche Oberflächen, Farben und Funktionen haben, zusammenbringen. Das bedeutet zum Beispiel: Umschläge aller Hefter, Hefte, Lehrbücher und Nachschlagewerke eines Unterrichtsfachs erhalten eine einheitliche Farbe. Die Farbe dient dabei der Wiedererkennung und schließt fortan die lange Suche in der Schultasche aus.
Ordne deinen Schreibtisch nach der Prioritätenliste. Nachfolgend verhinderst du mit der Übersichtlichkeit der Arbeitsmaterialien jedwede Störung. Überdies gelingt dir mit der Ordnung auf dem Arbeitsplatz eine Ordnung im Kopf. Unruhe und Verwirrung, typische Stressoren, gehören somit der Vergangenheit an.
Führe außerdem einen Wochenplan und trage alle verbindlichen Termine ein. Auf die Weise kannst du dir deine Zeit besser einteilen, weißt, was zu erledigen ist und vermeidest Stress. Der Wochenplan sorgt zudem dafür, dass du den Überblick behältst. Leerläufe zwischen zwei Tätigkeiten, die keine Pausen sind, werden verhindert. Solche Zeitfallen können zukünftig deine Lernmotivation nicht mehr einschränken.

Optimiere deine Arbeitstechniken

Sich eigenes Feedback zu geben, ist nicht immer leicht, aber sehr wirksam, um weitere Zeitfresser in der Zeitplanung zu entdecken und auszumerzen. Wenn du ineffiziente Arbeitsstile in deinem Lernverhalten ausmachst, hast du auch die Chance, bessere Arbeitstechniken zu entwickeln. Nimm dir Zeit für das eigene Feedback. Halte schriftlich fest, was gut gelaufen ist und was du beim nächsten Mal noch besser machen kannst. Vergiss nicht, dich für dein bisheriges Engagement zu belohnen und die wiedergewonnene Freizeit in vollen Zügen zu genießen.

Schon gewusst: Zeitfresser sind Stressoren!

Aus dem Grund sollte ein gutes Zeitmanagement Grundlage deiner Selbstorganisation sein. Ich verspreche dir, dass die Aufschieberitis und der Zeitdruck, sofern du die Tipps befolgst, der Vergangenheit angehören. Dein gutes Zeitmanagement verhindert überdies Dauerstress und Angstzustände. Du wirst erleben, wie positiv der Freiraum in deinem Kopf, später auf deinem Arbeitstisch und noch später in all deinen Lebensbereichen wirkt. Du wirst mehr Freizeit und Entspannung haben und von Tag zu Tag erholter an die Lernarbeit gehen. Viel Spaß dabei!    

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren