Fernstudium

Junger Mann am Schreibtisch

Darum geht's

Ein Studium von Zuhause aus neben Beruf und Familie ist eine Herausforderung, mit der sich allein an der Fernuniversität Hagen mehr als 50.000 Studierende auseinandersetzen und hier sind etwa 32 Prozent aller Fernstudenten in Deutschland eingeschrieben. Der Trend zum Fernstudium ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Einer der Gründe für ein Fernstudium liegt vor allem in der Möglichkeit neben dem Beruf Zuhause für das Studium lernen zu können, weil damit für die Familie mehr Zeit bleibt als bei einem Präsenzstudium. Aber auch das Studium während der Familienphase erfreut sich wachsender Beliebtheit, weil damit der Wiedereinstieg in den Beruf erleichtert wird. Außerdem kann ein berufsbegleitendes Studium von Zuhause aus neue Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten eröffnen, wenn innerbetriebliche Möglichkeiten bereits ausgeschöpft worden sind.

Akademisches Fernstudium und weiterbildender Fernunterricht

In einem akademischen Fernstudium gelten die jeweiligen gesetzlichen Regelungen, die auch im Präsenzstudium gelten. Das Ministerium des jeweiligen Bundeslandes ist für die Anerkennung der Abschlüsse zuständig und wenn du nach dem Bachelor- und Masterstsystem studieren möchtest, musst du bei der Wahl deiner Schule darauf achten, dass die Akkreditierung durch ein anerkanntes Institut wie beispielsweise die FIBAA vorgenommen wurde. Beim weiterbildenden Fernunterricht erfolgt die Kontrolle durch einen Lehrer, wobei die einzelnen Lehrgänge von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht zugelassen werden können. Ein weiterbildender Fernunterricht wird von den Arbeitgebern in der Regel nur anerkannt, wenn der Fernlehrgang die staatliche Zulassung erhalten hat. Studiengänge und Seminare, die nur mit einem institutsinternen Zeugnis oder Zertifikat abgeschlossen werden können, haben in der Regel in der freien Wirtschaft keine Bedeutung und dienen rein deiner persönlichen Weiterbildung.

Formale Voraussetzungen für ein Fernstudium

Mit dem Abitur in der Tasche stehen dir natürlich die Wege an alle Universitäten und Hochschulen offen, doch auch mit einer abgeschlossenen Lehre und einigen Jahren Berufserfahrung  oder dem Meistertitel in der Tasche kannst du an einer Fachhoch-schule studieren und erhältst zum Teil sogar einen fachgebundenen Zugang zu einer Universität. Für das Studieren ohne Abitur gelten allerdings sehr unterschiedliche formale Bedingungen und jede Hochschule kann hier in einem gewissen Rahmen selbst entscheiden, was sie als Mindestvoraussetzung verlangen möchte. In der Regel steht vor einer Zulassung ohne Abitur an einer Hochschule oder Uni ein Beratungsgespräch, bei dem verschiedene Punkte besprochen werden.

Die Schule entscheidet anschließend, ob eine Berechtigung zum Studium gegeben ist. Dieses Gespräch ist keine Prüfung und an manchen Hochschulen kostenpflichtig. Es soll dir einen detaillierten Einblick in die Anforderungen eines Studiums geben, während die Schule sich ein Bild von dir machen kann. Anmeldungen für ein solches Beratungs-gespräch sind meist auch online möglich und zumindest innerhalb der einzelnen Bundesländer erkennen die Hochschulen Berechtigungsbescheinigungen zum Studium auch von anderen Hochschulen an, ohne dass ein zweites Gespräch geführt werden muss, weil du eine andere Hochschule bevorzugst.

Die persönlichen Voraussetzungen für ein Fernstudium

Anders als bei einem Präsenzstudium ist in einem Fernstudium noch deutlich mehr Eigeninitiative gefragt und auch viel Disziplin. Da du deine Studienunterlagen vorwiegend per Post oder als E-Mail erhältst, sind auch Durchhaltevermögen und ein besonderer Ehrgeiz besonders wichtig. Schließlich sollst du allein und möglichst selbstständig den Stoff lernen, der später bei den Prüfungen abgefragt wird. Sollen Familie, Beruf und Studium unter den berühmten gemeinsamen Hut passen, ist auch Organisationstalent gefragt, denn die Wochenenden und Abende gehören nicht mehr allein der Familie und den Freunden, sondern müssen aufgeteilt werden in Lern- und Freizeit.

Prokrastination – das Problem mit der Erledigungsblockade

Dass es für das Verschieben wichtiger Lernstunden und das mehrmalige Vertagen von notwendigen Arbeiten einen eigenen Begriff gibt, zeigt bereits deutlich, dass es sich hier um ein allgemein bekanntes Problem handelt. Die Prokrastination ist im Fernstudium das zentrale Problem und auch der Grund für die hohe Abbruchrate. Im Alltag zwischen Arbeit, Familie und Freunden ist es schwierig einen Platz für ein regelmäßiges Lernen zu schaffen und wenn es gelingen soll, braucht es von Anfang an feste Regeln.

Die Präsenzzeiten im Fernstudium

Als Präsenzzeiten gelten im Fernstudium die Tage und Stunden, die du an der Uni oder Schulschule mit deinen Kommilitonen und den Dozenten verbringst. Diese Veranstaltungen dauern je nach Studiengang mehrere Tage und finden meist an den Wochenenden statt. Hier erhältst du die Gelegenheit mit anderen Studenten und den Lehrern intensiv zusammenzuarbeiten, um das Gelernte zu vertiefen. Wie viele Präsenzzeiten verlangt werden, hängt nicht nur vom jeweiligen Studiengang ab, sondern auch von der Hochschule, die den Studiengang anbietet. Es gibt auch Studiengänge die mit Ausnahme der Klausuren keine weiteren Präsenzzeiten verlangen.

Projekte und Prüfungen im Fernstudium

Ein berufsbegleitendes Studium bietet außergewöhnliche Möglichkeiten, was den Bezug zur Praxis angeht. Da die Studierenden einer geregelten Arbeit nachgehen, die sich im Idealfall detailliert mit den Themen des Studiums beschäftigt, sind praxis-bezogene Projektarbeiten oft ein wesentlicher Bestandteil des Fernstudiums. In der Regel lassen sich hier sehr interessante Themen mit einem engen Bezug zum Unternehmen finden, in dem du tätig bist und es sind Absprachen mit den Dozenten möglich, damit innerhalb eines Projekts auch für das Unternehmen selbst wertvolle Erkenntnisse erarbeitet werden können.

Die Prüfungen für die Fernstudenten finden unter den gleichen Bedingungen statt wie die Prüfungen im Präsenzstudium. Das bedeutet, dass du entweder am Sitz der Fernschule selbst zu den Prüfungsterminen erscheinen musst, oder ein nähergelegenes Studienzentrum dafür aufsuchst. An der einzigen, Staatlichen Fernuniversität in Deutschland, der FernUniversität Hagen, gibt es inzwischen auch Videoprüfungen. Allerdings hängt es vom jeweiligen Prüfer und dem nächstgelegenen Studierzentrum ab, ob Videoprüfungen möglich sind.

An einer privaten Fernhochschule sind Studenten auch Kunden

Private Fernhochschulen müssen natürlich wirtschaftlich arbeiten. Als Student bezahlst du dein Studium und damit auch die Dozenten der Schule. Vor allem bei Weiterbildungsmaßnahmen, die keine staatliche Anerkennung haben, ergibt sich immer wieder die Situation, dass der Student viel gelobt wird, ohne eine wirkliche Rückmeldung über seine Leistung zu erhalten. Hier gilt es abzuwägen, was mit der Weiterbildungs-maßnahme erreicht werden soll und wenn du dich nicht gut aufgehoben und nicht ausreichend gefordert und gefördert fühlst, solltest du dich nach einer Alternative umsehen. Studiengänge, die nach dem Bachelor- und Mastersystem ablaufen, sind hier weniger betroffen, denn dort gibt es einheitliche Vorgaben und ein Punktesystem, das die Leistungen der Studenten an allen Unis und Hochschulen vergleichbar macht.

Die Qualität der Seminarunterlagen

Die Qualität der Seminarunterlagen schwankt in der Regel nur an den privaten Fernlerninstituten ohne staatliche Zulassung. Für alle Studiengänge, die staatlich zugelassen wurden, gibt es einheitliche Vorgaben, die erfüllt werden müssen und das gilt auch für Studienbriefe und andere Lernmittel. E-Learning spielt an den Fernhochschulen mittlerweile eine große Rolle und auch die Lerninhalte, die über verschiedene Medien vermittelt werden, folgen den Qualitätsansprüchen der staatlichen Vorschriften. Bei den privaten Fernlerninstituten, die ohne staatliche Zulassung auskommen, kann es hingegen deutliche Unterschiede bei der Qualität der Seminarunterlagen geben. Online gibt es verschiedene unabhängige Portale, die sich mit der Bewertung von Fernlerninstituten beschäftigen und dort  kannst du auch die Meinungen ehemaliger Studenten nachlesen.

Das Probestudium als Türöffner für beruflich Qualifizierte

An vielen Unis und Fernschulen ist das Einschreiben zu einem Probestudium möglich. Für dich als Student bedeutet das, dass du innerhalb der Probezeit eine bestimmte Anzahl an ECTS (Leistungspunkten) erzielen musst, um die Probezeit zu bestehen, damit eine Einschreibung ins reguläre Studium erfolgen kann. Das Probestudium ist vor allem für beruflich Qualifizierte interessant, die nicht fachgebunden studieren möchten, sondern sich für eine Neuorientierung entschieden haben. Hier erfährst du welche Voraussetzungen du für ein Probestudium an der Fernuni in Hangen mitbringen musst und wie es abläuft. An anderen Hochschulen muss es nicht zwingend ebenso ablaufen, daher lohnt es sich möglichst viele Informationen von verschiedenen Bildungsinstituten zum Vergleich zu sammeln.

Vor- und Nachteile eines Fernstudiums

Bei der Entscheidung für ein Fernstudium gibt es viele Argumente abzuwägen. Um dir die Entscheidung etwas zu erleichtern, haben wir einige Pros und Contras des Fernstudiums zusammengestellt:

Vorteile eines Fernstudiums:

  • Du hast die Freiheit, Ort, Zeit und Arbeits-Rhythmus des Studiums zu bestimmen. Innerhalb gewisser Grenzen, versteht sich!
  • Gedrucktes Studienmaterial ersetzt die an Präsenzuniversitäten üblichen Vorlesungen bzw. Vorlesungs-Mitschriften.
  • Die innovative Nutzung des Internets. Das ist schnell, effektiv und bedeutet für Ungeübte einen erheblichen Lerneffekt.
  • Absolventen von Fernuniversitäten, die ihren Abschluss neben dem Beruf erreicht haben, wird regelmäßig eine überdurchschnittliche Motivation, hohe Belastbarkeit sowie ein starkes Durchhaltevermögen unterstellt. Personalverantwortliche lieben das! In diesem Fall wird der Abschluss deutlich positiver gewertet, als der „einfache“ Abschluss an einer Präsenzuniversität.

Nachteile eines Fernstudiums:

  • Die relativ hohe Quote von Studienabbrechern. Ein Fernstudium ist aus vielen Gründen nicht einfach, z.B. wegen der Länge eines berufsbegleitenden Studiums.
  • Persönliche Kontakte und das Studentenleben können zu kurz kommen. Deswegen lässt sich nur schwer ein Netzwerk aufbauen, das den Berufseinstieg und die Karriere unterstützt.
  • Die hohe Studiendauer: Gerade berufstätige Studenten brauchen für den Studienabschluss oft doppelt so lang, wie ihre Vollzeit-Kommilitonen.

Berufsbegleitendes Fernstudium

Wer bereits eine Berufsausbildung begonnen oder abgeschlossen hat, möchte oftmals nicht mehr auf den Arbeitsalltag und natürlich auch das damit verbundene Gehalt verzichten. Trotzdem kann es sein, dass der Wunsch zur Weiterbildung auftritt und du anfängst über ein Studium nachzudenken. Ein Studienabschluss bringt viele Vorteile mit sich und wirkt sich in vielen Fällen auch auf die Höhe des Verdienstes aus. Ein berufsbegleitendes Fernstudium kann deshalb die ideale Lösung für dich sein, wenn du deine Fachkenntnisse erweitern aber gleichzeitig auch deinen aktuellen Beruf weiter ausüben möchtest. Alle Infos zum Thema berufsbegleitendes Fernstudium findest du hier:

>> Das berufsbegleitende Fernstudium

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