Studium bei der Bundeswehr

Bundeswehrmaschine auf dem Vorfeld

Darum geht's

Wer nach dem Abi bei der Bundeswehr studieren will, muss außergewöhnlich diszipliniert und motiviert sein. Allein das Auswahlverfahren der zwei Bundeswehr-Hochschulen in Deutschland hat es in sich. Trotz ihres Studentenstatus sind die Studierenden an den Hochschule der Bundeswehr in erster Linie Soldaten. Wer es schafft, hat auch nach seiner Laufbahn bei der Bundeswehr sehr gute Chancen auf einen anspruchsvollen und gutbezahlten zivilen Job. Weitere Infos zum Bundeswehr-Studium bekommst du auf dieser Seite.

Nach dem Abitur: Student & Soldat

Ein Bundeswehrstudium bereitet die Studierenden einerseits auf ihre Führungsrolle in der Truppe, andererseits auf ein ziviles Arbeitsleben nach der Offizierskarriere vor. Es handelt sich dabei um ein vollwertiges akademisches Studium. Seit 40 Jahren ist es fester Bestandteil der Ausbildung von Offiziersanwärtern. Attraktiv auch deshalb, da es eine Perspektive schafft für die Zeit nach dem Dienst; Absolventen der Bundeswehr-Hochschulen sind beliebte Arbeitnehmer im zivilen Deutschland.

Zwei Bundeswehr eigene Unis gibt es bei uns: in Hamburg die Helmut-Schmidt-Universität mit zurzeit rund 2.500 Studierenden und die Universität der Bundeswehr München mit etwa 3.000 Studierenden.

Welche Studiengänge kann ich an den Bundeswehr-Hochschulen belegen?

Die beiden Hochschulen richten ihr Studienangebot natürlich zunächst am fachlichen Bedarf der Streitkräfte aus. Ziel ist es, die Absolventen auch studiennah einzusetzen und ihr Wissen zu nutzen. Im Hinblick auf eine spätere, zivile Karriere ist ein Fächerkanon entstanden, der neben technischen und wirtschaftsorientierten Wissenschaften auch Geisteswissenschaften umfasst.

  • Bundeswehr-Universität in Hamburg: Hier gibt es vier Fakultäten – Maschinenbau, Elektrotechnik, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. In insgesamt neun Studienfächern kannst du hier einen Bachelor oder Master erwerben. Weitere Fächer, zum Beispiel Medizin, Pharmazie und Nautik, können angehende Offiziere an öffentlichen Universitäten studieren.
  • Universität der Bundeswehr München: Bietet zurzeit insgesamt elf verschiedene Studienfächer an. Dazu gehören Informationstechnik, Umweltwissenschaften, Luft- und Raumfahrttechnik genauso wie Pädagogik, Wirtschafts– und Organisations- wissenschaften. Darüber hinaus kannst du in München diverse Fachhochschulstudiengänge belegen.

Rahmenbedingungen des Bundeswehrstudiums

Mit der Entscheidung für ein Bundeswehrstudium verpflichten die Studierenden sich für mindestens 12 Dienstjahre in der Bundeswehr. Am Anfang des Studiums steht ein Auswahlverfahren – und das ist nicht ohne: Als Bewerber musst du ein anspruchsvolles und straffes Programm absolvieren. Tests prüfen dich sozusagen „auf Herz und Nieren“. Die wichtigsten Voraussetzungen für Studienbewerber an den Bundeswehr-Unis sind zum einen die bestandene Offiziersprüfung und zum anderen das bestandene Abitur bzw. Fachhochschulreife. Im Folgenden einige Fakten zum Offiziers-Studium:

  • Das Studium beginnt – je nachdem ob man sich für das Heer, die Marine oder die  Luftwaffe entschieden hat – nach 15 Monaten (frühest möglicher Zeitpunkt), spätestens aber nach 39 Monaten.
  • Die militärische Ausbildung erfolgt damit also vor dem Studium.
  • Hohe Anforderungen: Regelstudienzeit bis zum Master in allen Studiengängen sind zehn Trimester oder dreieinhalb Jahre. Wer an einer öffentlichen Universität studiert, hat ein Jahr mehr Zeit das Studium durchzuziehen.
  • Das monatliche Einstiegsgehalt als Soldat beträgt rund 1.200 Euro, das Studium ist kostenlos.
  • Studierende bis 25 Jahre können auf dem Uni-Campus kostenfrei wohnen.

Soldat im Hörsaal

Bewerber sollten sich von Anfang an darüber im Klaren sein, dass sie auch an der Alma Mater in erster Linie Soldat sind. Dazu gehört selbstverständlich auch die Bereitschaft für Auslandseinsätze, die zudem sehr wahrscheinlich sind. Wer also an der Bundeswehr-Hochschule eingeschrieben ist, um in erster Linie die finanziellen Vorteile und Annehmlichkeiten zu nutzen, wird in der Regel schnell in die Realität zurückgeholt.