Erfahrungsbericht von Tim | BWL-Studium

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Darum geht's

Interviewfragebogen zum BWL-Studium

Zur Person

  • Name: Tim N.
  • Alter: 28 Jahre
  • Studienort: Magdeburg, Sachsen-Anhalt
  • Name der Hochschule: Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
  • Studiengang (mit Schwerpunkt): BWL (Schwerpunkt Marketing und E-Business sowie Unternehmensführung und Entrepreneurship
  • Angestrebter Abschluss: Bachelor of Science
  • Studienbeginn: Wintersemester 11/12     
  • Aktuelles Semester: Abgeschlossenes Bachelor-Studium

Warum hast du dich für den Studiengang entschieden?

Ich wollte eigentlich immer irgendwas mit Wirtschaft studieren. Nach dem Abi hatte ich allerdings genau dieselben Vorurteile wie ich Sie mir dann später gefühlt hunderte Male selbst anhören musste. „BWL macht doch jeder“ oder “Mit nem BWL-Studium wird’s aber auch nicht so leicht später nen Job zu finden“ oder es hieß schlichtweg „Laaaaaaaaaaangweilig“. Deswegen habe ich mich auch zuerst entschieden Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau zu studieren. Ein 50/50 Mischung aus BWL und Maschinenbau, mit hervorragenden Karrieremöglichkeiten. Schnell musste ich allerdings feststellen, dass während mir die Wirtschaftsfächer relativ leicht von der Hand gingen, Kurse wie Konstruktionselemente oder Technische Mechanik arge Probleme bereiteten. Und wie es dann nun mal so ist, Klausuren für die man eigentlich keine Lust hat zu lernen, gerade eben weil man genau weiß, dass man sich mit dem Thema sehr schwer tut, gehen dann in die Hose. Diese unschöne Entwicklung brachte mich zu guter Letzt zu der Entscheidung meinen Studiengang zu wechseln

Warum hast du dich für deine Hochschule entschieden?

Nach Magdeburg zu gehen war eine reine Vernunftsentscheidung. Es war nie so, dass ich immer davon geträumt hätte, im Osten zu studieren oder dass ich vorher überhaupt groß etwas über Magdeburg gewusst hätte. Im Rückblick kann ich Magdeburg zum studieren aber durchaus empfehlen. Der Uni Campus ist ziemlich cool und es wurde in den letzten Jahren viel in neue Gebäude investiert. Einen richtigen Campus mit verschiedenen Fakultätsgebäuden finde ich persönlich 100 Mal attraktiver, als in so einem riesigen Uni-Betonkomplex wie bspw. in Bielefeld zu studieren. Dazu kommen die nahezu unschlagbaren Lebenshaltungskosten. Die Wohnungssuche gestaltet sich recht problemlos, da es eher ein Überangebot an potenziellen Wohnungen und WGs gibt. Das spiegelt sich auch im Preis wieder. Für ein WG-Zimmer zahlt man je nach Größe und Ausstattung normalerweise eine Warmmiete zwischen 200-300 €. Auch in Kneipen und Clubs kommt man recht günstig durch die Nacht. Dafür muss ich leider sagen, dass das Nachtleben in Magdeburg im Vergleich mit anderen Unistädten sehr mager ist.

Wer oder was hat dir bei deiner Entscheidung geholfen? Wie hast du Informationen gesammelt?

In meinem Fall beruhte die Entscheidung auf Basis meines ersten Studiums. Ich hatte damals zwei Schulfreunde, die sich ebenfalls für ein Wirtschaftsingenieursstudium interessierten. Wir sind dann gemeinsam zu einem Informationstag an der Uni Magdeburg gefahren. Dort haben sich alle Fakultäten mit kleinen Ständen vorgestellt, es gab ein paar Vorträge und man konnte sich einmal mal ganz allgemein einen Überblick über Stadt und Campus verschaffen. Ich kann definitiv jedem ans Herz legen, mal nachzugucken ob seine Top 3 Unis so einen „Tag der offenen Tür“ anbieten. Ansonsten kann man sich auch gut am Universiätsranking der einzelnen Studiengänge orientieren. Bei Wirtschaftsingenieurwesen war Magdeburg damals unter den Top 5 Unis in Deutschland. Bei meinem Wechsel zu BWL hat dann den Ausschlag in Magdeburg zu bleiben gegeben, das ich nicht umziehen musste, ich mich bereits auskannte und einen Freundeskreis aufgebaut hatte und nicht zuletzt auch, dass ich mir die bereits geleisteten BWL-Fächer anrechnen lassen konnte.

Welche Voraussetzungen musstest du für die Zulassung zu deinem Studiengang erfüllen? Ist in deinem Studium ein Praktikum/Auslandsjahr oder –semester vorgesehen?

BWL hatte keine Zulassungsbeschränkungen und auch ein Pflichtpraktikum war nicht vorgesehen. Jetzt weiß ich, dass ich am Anfang gesagt habe, dass man mit BWL keine großen Probleme hat einen Job zu finden. Das stimmt natürlich auch nur eingeschränkt. Im WS 15/16 waren an deutschen Hochschulen 234.715 Studenten für das Fach BWL eingeschrieben. Dazu kommen ja noch mal Zichtausende die einen ähnlichen oder vergleichbaren Studiengang machen, wie zB. International Management, VWL oder Wirtschaftswissenschaften. Daraus ergibt sich natürlich jedes Jahr eine hohe Zahl an Absolventen, die auf den Arbeitsmarkt strömen. Ich kann daher nur schwerstens empfehlen sich von der breiten Masse abzusetzen. Dabei können vor allem Praktika helfen, auch wenn es schwer fällt dafür wertvolle Semesterferien zu opfern. Erlerne neben dem normalen Studium eine neue Sprache, mach am besten ein Auslandssemester und engagiere dich im Fachschaftsrat oder ähnlichem. 

Welche Fächer brauchst du in deinem Studiengang?

Um Mathematik kommt man nicht herum. Vor allem Ableitungen begleiten einen durchs komplette Studium. Ansonsten hat man gerade in den Anfangssemestern mit viel, teilweiser trockener Theorie zu tun. Sobald man dann seine Schwerpunkte wählen kann, wird das Studium aber sehr interessant.

Welche Berufsmöglichkeiten hast du?

Berufsmöglichkeiten sind nahezu unendlich. Egal um welche Branche es sich handelt, im Grunde braucht nahezu jedes Unternehmen einen BWLer. Dementsprechend vielfältig sind die Einsatzbereiche in denen man später seinen Job ausübt. In eine gewisse Richtung lenkt man seine Karriere mit der Wahl seiner Schwerpunktfächer im Bachelorstudium. Eine weitere Spezialisierung würde dann der Master mit sich bringen.

Resümee: Wie stehst du heute zu deiner Entscheidung? Wie schaust du in die Zukunft?

Obwohl ich nur einen Bachelor in BWL habe, kann ich mich über meine bisherigen Karriereaussichten nicht beschweren. Natürlich macht man nicht den riesen Reibach wie Leute die Wirtschaftsingenieurwesen oder Maschinenbau studiert haben, aber man kommt aus. BWL an sich ist keine schlechte Wahl, müsste ich mich noch mal entscheiden, würde ich aber einen etwas spezialisierteren Studiengang wählen wie International Management.

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