Ausbildungsberufe im Profil: Bürokaufmann/-Frau

Geschäftsgespräch vor dem Laptop

Darum geht's

Du willst eine Abwechslungsreiche Ausbildung mit vielen Perspektiven?! Dann ist eine Ausbildung als Bürokaufmann/-Frau genau das richtige für dich! Zu den wichtigsten Aufgaben als Bürokaufmann/-Frau gehört das Organisieren des Büroalltags sowie das erledigen des Schriftverkehrs. Sie bearbeiten z.B. die eingehende Post,  koordinieren Termine, erstellen Abrechnungen und Auswertungen und nehmen Aufträge entgegen. Außerdem sind sie dafür verantwortlich Rechnungen zu schreiben und je nach Tätigkeitsbereich sogar für das Personalwesen zuständig. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Daten- und Textverarbeitung mit Hilfe spezieller Computerprogramme.

Voraussetzungen

Gesetzliche Voraussetzungen für eine  Ausbildung als Bürokaufmann/-Frau gibt es nicht, allerdings erwarten die meisten Unternehmen einen Realschulabschluss oder ein (Fach-)Abitur. Nur etwa 10% der Ausbildungsplätze gehen an Azubis mit Hauptschulabschluss oder sogar ohne Schulabschluss.

Darüber hinaus solltest du Interesse an Wirtschaft und dem Umgang mit Daten und Zahlen mitbringen. Auch Organisationstalent, Flexibilität und Kontaktfreudigkeit sind wichtig. Ein sicherer Umgang mit Rechtschreibung und Grammatik, sowie  Grundkenntnisse in Englisch werden vorausgesetzt.

Ausbildungsinhalte

Im Betrieb lernst du während der Ausbildung vor allem, wie ihr Bürotätigkeiten organisiert, plant und durchführt. Dazu gehört z.B. das verfassen und gestalten von Texten mit Textverarbeitungsprogrammen, das Bearbeiten von Aufträgen und Rechnungen sowie das Erfassen von Belegen für die Buchführung. Außerdem lernt ihr die wichtigsten Grundlagen für die Personalverwaltung, die Lagerhaltung und das Auswerten und Erstellen von Statistiken.

In der Berufsschule lernst du ergänzend dazu noch die theoretischen Grundlagen, mehr dazu findet ihr im nächsten Abschnitt.

Ausbildungsverlauf

Die Ausbildung zum Bürokaufmann/-Frau dauert drei Jahre. Fallsdu vorher ein (Fach-)Abitur gemacht hast oder besonders gute Leistungen während der Ausbildung erbringst, kann dies aber auf 2,5 oder sogar 2 Jahre verkürzt werden. Dabei erfolgt die Ausbildung sowohl in einem Betrieb und begleitend dazu in einer Berufsschule. Während des 1. und 2. Ausbildungsjahres lehnst du im Betrieb Organisationswesen, betriebliche Rechnungslegung, Personalwesen, Informationsverarbeitung, Statistik, Lagerhaltung und Auftrags- sowie Rechnungsbearbeitung kennen. Darüber hinaus hast du in der Berufsschule die Fächer Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Organisationslehre, Bürowirtschaft und Textverarbeitung. Nach dem Ende des 2. Ausbildungsjahres gibt es eine große Zwischenprüfung über alle bis dahin gelernten Inhalte. Das 3. Jahr der Ausbildung verbringst du dann sowohl in der Berufsschule wie auch im Betrieb größtenteils damit, die gelernten Grundkenntnisse aus den beiden ersten Jahren zu vertiefen. Nach dem 3. Jahr erfolgt dann die Abschluss- bzw. Gesellenprüfung, nach der du dann offiziell ein Bürokaufmann bzw. eine Bürokauffrau bist.

Vergütung und Arbeitszeiten

Als Auszubildender zum Bürokaufmann/-Frau hat man sehr geregelte Arbeitszeiten. Die Wochenenden sind generell frei und werktags arbeiten die Auszubilden genauso lange wie Vollzeitangestellte des Unternehmen, also 8 Stunden. Mit Pausen sind dies zumeist die Zeiten von 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr oder von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Jugendlichen Auszubilden ist es gesetzlich sogar verboten über 40 Stunden die Woche bzw. 8 Stunden am Tag zu arbeiten.

Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist sehr von dem jeweiligen Betrieb und der Branche abhängig. Generell liegt diese aber im 1. Ausbildungsjahr zwischen 500 und 850 Euro brutto pro Monat, im 2. Jahr zwischen 600 und 900 Euro brutto und im 3. Jahr zwischen 700 und 1000 Euro brutto.

Das Bruttomonatseinkommen von Bürokaufleuten nach der Ausbildung ist aber deutlich höher, in der Regel zwischen 2000 und 2800 Euro. Dabei werden Bürokaufleute (auch schon während der Ausbildung) in Bank- und Automobilbranche besonders gut bezahlt, in der Tourismus- und Medienbranche sowie in der Langwirtschaft hingegen am schlechtesten.

Abschluss und Karriereaussichten

Mit einem Abschluss als ausgebildeter Bürokaufmann kannst du  in den Verwaltungsabteilungen von Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche arbeiten. Ob in einem kleinen Handwerksunternehmen oder einem Großkonzern, in dem meist eine Spezialisierung notwendig ist, stehen dir alle Türen offen.

Um auf der Karriereleiter nach oben zu kommen, empfiehlt sich eine Aufstiegsweiterbildung als Fachkaufmann/-Frau, Fachwirt/in oder Betriebswirt/in. Falls du eine Fachhochschulreife habt, kannst du außerdem darüber nachdenken, nach der Ausbildung ein Studium zu beginnen, etwa in Betriebswirtschaftliche, Wirtschaftswissenschaften oder Internationale Wirtschaft.

Vorteile und Nachteile

Ein großer Vorteil der Ausbildung als Bürokaufmann/-Frau sind sicherlich die geregelten Arbeitszeiten und die freien Wocheneden. Außerdem ist die Ausbildung sehr vielseitig, man bekommt Eindrücke in vielen Bereichen des Unternehmen, wie etwa das Personalwesen oder die Buchführung und kann sich gegebenenfalls später auf einen Bereich spezialisieren. Außerdem wird die Ausbildung sehr gut vergütet und es gibt zahlreiche Möglichkeiten der Weiterbildung.

Ein Nachteil der Ausbildung ist allerdings, dass du den Großteil des Tages im Büro verbringen wirst. Für Naturliebhaber oder Actionfreunde ist die Ausbildung also eher nicht geeignet. Außerdem bist du derjenige im Unternehmen, der sich nicht den unangenehmen Sachen, wie etwa das Schreiben von Mahnungen und Zahlungsaufforderungen, herumschlagen muss.

Fazit

Solltest du also einen Realschulabschluss sowie Interesse an Wirtschaft, Organisatorischen Tätigkeiten und den Abläufen in einem Unternehmen haben haben, ist eine Ausbildung als Bürokaufmann/-Frau genau das Richtige für dich. Sie bietet dir geregelte Arbeitszeiten, viel Abwechslung und gute Zukunftsperspektiven

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