Ausbildung nach dem Abi

Freundliche Geschäftsfrau

Darum geht's

Nach bestandenem Abitur ist der Weg keinesfalls nur in Richtung Studium vorgezeichnet. Eine beliebte Variante ist Berufsleben einzusteigen, stellt auch die betriebliche Ausbildung dar. Vor allem für handwerklich oder kaufmännisch interessierte Schulabgänger ist die Ausbildung ein vielversprechender Berufseinstieg.

Ein möglicher Weg in das Berufsleben ist die Ausbildung in einem Betrieb. Auch hier kannst du in fast allen Branchen einsteigen und die zwei- oder dreijährige Ausbildung absolvieren, um einen Beruf zu erlernen. Die Ausbildung ist für viele Berufszweige Pflicht, in anderen Branchen ist es angebracht, zunächst eine Ausbildung zu machen, um dann anschließend noch ein Studium anzuschließen. Eine fundierte Ausbildung ist das Fundament für eine erfolgreiche Karriere in vielen ganz unterschiedlichen Branchen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Varianten von Ausbildungen: Die bekannteste ist die der dualen Ausbildung, auch betriebliche Ausbildung genannt. Gelehrt werden die Praxis im Betrieb und die Theorie in der Berufsschule.

Ausbildung – eine langfristige Entscheidung

Wenn du dich für eine Ausbildung entschieden hast, solltest du dir zunächst sicher sein, dass es wirklich um einen Beruf geht, den du dir längerfristig für dich vorstellen kannst. Wenn du „deinen“ Berufszweig gefunden hast, musst du „nur noch“ einen geeigneten Ausbildungsbetrieb finden. 

Wenn du dich für eine Ausbildung im Anschluss an dein Abitur entscheidest oder schon entschieden hast, solltest du bereits einiges über deinen Wunschberuf wissen. Idealerweise hast du auch im entsprechenden Bereich bereits ein oder mehrere Praktika absolviert, um den Berufszweig kennenzulernen.


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Ausbildung mit Abitur?

Es ist heutzutage längst nicht mehr ungewöhnlich, als Abiturient eine Ausbildung zu machen. Früher war das noch anders: da haben Haupt- und Realschüler klassischerweise eine Ausbildung gemacht und die Abiturienten haben direkt studiert oder gearbeitet. Dies hat sich im Zuge der globalisierten und stetig komplizierteren Wirtschafts- und Arbeitswelt geändert. In bestimmten Branchen beziehungsweise Berufen wird es zudem sehr gern gesehen, wenn man zwischen Abitur und Studium eine Ausbildung absolviert. Es gibt auch interessante Mischformen, die wir nachfolgend ebenso darstellen wie den „normalen“ Weg zu einer guten Ausbildung.

Die betriebliche Ausbildung

Üblich ist bei uns in Deutschland die sogenannte betriebliche Ausbildung, auch duale Ausbildung genannt. Es gibt bei uns über 350 offiziell anerkannte Ausbildungsberufe. Die betriebliche Ausbildung kann in vielen verschiedenen Branchen aus den Bereichen Handel,  Dienstleistungen, Handwerk, Landwirtschaft, im öffentlichen Dienst oder auch in „freien Berufen“ wie bei Ärzten, Apothekern, Anwälten oder Steuerberatern absolviert werden. In der betrieblichen oder dualen Ausbildung findet der praktische Teil in einem Betrieb statt und der theoretische Teil in der Berufsschule.

Voraussetzungen, Inhalte und Dauer einer Ausbildung

Um dich betrieblich ausbilden zu lassen, musst du über 18 Jahre alt sein. Für bestimmte Berufszweige gibt es bestimmte weitere Voraussetzungen, über die du dich rechtzeitig informieren solltest. Jeder Ausbildungsbetrieb legt für sich Einstellungsvoraussetzungen fest. Übrigens: Ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf hat immer eine Ausbildungsordnung, die eine geordnete und einheitliche betriebliche Berufsausbildung in Deutschland sicherstellt. Gesetzliche Grundlagen dafür sind das Berufsbildungsgesetz (BBiG) und die Handwerksordnung (HwO) für handwerkliche Ausbildungsberufe.

Normalerweise dauert eine betriebliche Ausbildung zwei bis dreieinhalb Jahre. Die häufigste Variante ist die mit drei Jahren Ausbildungszeit. Festgelegt ist die genaue Dauer in der jeweiligen Ausbildungsordnung. Grundsätzlich kann die Dauer aber verkürzt werden, zum Beispiel bei besonders gutem Schulabschluss oder entsprechenden Leistungen während der Ausbildung. Wenn du also eine Ausbildung anstrebst, solltest du gut vorbereitet sein und immer dein Bestes geben, dann kann die Zeitspanne möglicherweise verkürzt werden.

Informationen zu Ausbildungsberufen

Informationen zu Ausbildungsberufen findest du natürlich ebenfalls im Internet und bei den staatlichen Stellen, zum Beispiel der Agentur für Arbeit. Dort kannst du auch Listen von Ausbildungsberufen einsehen. Hilfreich ist zudem die Erfahrung von bereits erfolgreich absolvierten Praktika im angestrebten Ausbildungsberuf. Wenn du dich für eine Ausbildung entschieden hast, kannst du dich auf die Suche nach einem geeigneten Unternehmen machen. Auch hier findest du bei genannten Stellen und Institutionen gute und umfangreiche Hilfe.

Beamtenlaufbahn dank Ausbildung

Du kannst dich auch für eine Beamtenlaufbahn im öffentlichen Dienst entscheiden. Beamte arbeiten bei Behörden der Länder oder des Bundes, bei Gemeinden, Städten, Kreisen oder Bezirken. Es gibt Tätigkeiten des einfachen, mittleren, gehobenen und höheren Dienstes. Gesetzliche Grundlagen sind die Ausbildungsverordnungen des Bundes beziehungsweise der Länder. Die Ausbildung geschieht im sogenannten Vorbereitungsdienst. Die Theorie wird an Verwaltungsschulen gelehrt, an anderen Bildungseinrichtungen der öffentlichen Verwaltung oder an Fachhochschulen. Die Praxis lernst du in den jeweiligen Ausbildungsbehörden des Bundes, der Länder oder der Kommunalverwaltungen.

Um eine Ausbildung zum Beamten zu absolvieren, musst du – je nach Ausbildungsberuf – zwischen einem und drei Jahren Zeit mitbringen. Es gibt für eine Beamten-Ausbildung strengere Voraussetzungen als in der freien Wirtschaft. Mit dem Abitur in der Tasche kannst du aber fast alle Berufe erlernen, zumindest die im einfachen Dienst, im mittleren Dienst sowie im gehobenen nicht-technischen Dienst. Für den gehobenen technischen Dienst musst du hingegen bereits ein Fachhochschulstudium erfolgreich abgeschlossen haben. Wenn du eine Ausbildung im höheren Dienst anstrebst, musst du bereits ein Hochschulstudium hinter dir haben. Zudem gibt es weitere Voraussetzungen, um eine Beamtenlaufbahn anzustreben: Du musst Deutscher oder Bürger eines EU-Staates sein, darfst nicht zu alt sein und musst weitere spezielle Voraussetzungen erfüllen.

Auch im Bereich der Ausbildung zum Beamten gilt: Informiere dich rechtzeitig über Voraussetzungen, Berufsbilder und Chancen, ehe du die erste Bewerbung schreibst. Hilfreich sind immer entsprechende Recherchen im Internet sowie die Bundesagentur für Arbeit. Aber auch hier findest du erste Informationen über die Ausbildung im öffentlichen Dienst.

Ausbildung speziell für Abiturienten

Weitere Möglichkeiten einer Ausbildung sind speziell für Abiturienten konzipiert: So gibt es die sogenannte Sonderausbildung für Abiturienten, die die praktische Ausbildung im Betrieb mit einer theoretischen Ausbildung verzahnt und eine Zusatzqualifikation ermöglicht. Zudem kannst du mit dem Abi eine Ausbildung an einer Berufsakademie beziehungsweise Dualen Hochschule machen. Du kannst auch eine Ausbildung im Ausland machen oder einen Teil der Ausbildung im Ausland absolvieren. Größere Unternehmen nutzen diese Möglichkeit gern, ihre Auszubildenden bis zu einem Viertel der Zeit zum Beispiel zu Tochterfirmen ins Ausland zu schicken, um dort Erfahrungen zu sammeln und zu lernen.

An Berufsakademien und in der Dualen Hochschule geht es akademischer zu, aber auch sehr praxisorientiert, so dass dies eine gute Alternative zu einem Studium sein kann. Allerdings gibt es sie noch nicht in allen Bundesländern. Die Akademien/Dualen Hochschulen bilden in verschiedenen Bereichen aus und kooperieren eng mit Wirtschaftsunternehmen. Meist werden diese Ausbildungen mit einem Bachelor, vergleichbar dem in Fachhochschulen erworbenen, abgeschlossen. Teile der Ausbildung finden in den angeschlossenen Unternehmen statt, andere Teile an der Akademie/Hochschule. Die Dauer beträgt hierbei drei Jahre, also sechs Semester.