Die mündliche Abiturprüfung

Schülerin vor der Tafel

Darum geht's

Das Abitur ist in Deutschland die höchste zu erreichende Abschlussprüfung. Hiermit wird die Hochschulreife erlangt und berechtigt somit den direkten Zugang zum Studium an Hochschulen / Universitäten. Grundsätzlich wird die Abiturprüfung von den Kultusministerien der einzelnen Bundesländern geregelt. Jedoch haben sich diese im Wesentlichen angepasst, wodurch es bundesweit kaum noch zu Unterscheidungen kommt. Eine Gemeinsamkeit ist, dass überall das Zentralabitur durchgeführt wird. Dies heißt, dass die Prüfungsaufgaben von einer zentralen Behörde – normalerweise dem Kultusministerium – zusammengestellt werden.

Die mündliche Abiturprüfung findet mehrere Wochen nach der schriftlichen Prüfung – nachdem diese ausgewertet worden sind – statt.Mündlich geprüft, wird in jedem Fall in einem Prüfungsfach. Dazu kommen noch – je nach Bundesland unterschiedlich – zwei Varianten: In der ersten Variante, schreibt das Prüfungskomitee vor, in welchen Fächern mündlich noch geprüft wird. Meist wird dies so gehandhabt, wenn die schriftlichen Ergebnisse nicht ausreichen, um das Abitur zu bestehen. Die zweite Variante sieht vor, dass die Abiturienten die Chance bekommen, auf freiwilliger Basis, ihre Ergebnisse in bestimmten Fächern zu verbessern.

Wie ist der Ablauf?

Die mündliche Prüfung wird in der Regel vor einem Prüfungskomitee, bestehend aus 3 Prüfern, abgehalten. Dies kann Anhand einer Einzel-, Paar- oder Gruppenprüfung erfolgen. Es wird ein selbst erarbeitetes Referat vorgetragen, wonach das Prüfungskomitee noch allgemeine Fragen zum prüfenden Fach stellen kann oder Unklarheiten in Bezug auf das Referat klären möchte.

Richtige Vorbereitung auf die mündliche Abiturprüfung

Lerne den Lehrstoff wie für die schriftliche Prüfung. Arbeite deinen Vortrag sorgfältig aus. Hast du dabei auch nichts vergessen? Einige Fragen der Prüfer gehen auf dein vorgetragenes Referat ein. Spreche dich im Zweifelsfall dahingehend mit deinem Prüfer oder dem Fachlehrer ab, denn der kennt den dir zur Verfügung stehenden Spielraum. Übe diesen daraufhin, jederzeit und überall. Lass Freunde und Familie als Probeprüfer vor dir sitzen, um die Angst, vor anderen frei zu sprechen, zu mindern. Bereite dabei deine Ausdrucksweise auf und verbessere deine Rhetorik. Vieles „ähm“ oder „also“ lassen den Eindruck entstehen, dass du das Wissen nicht parat hast. Zu solchen verbalen Lückenbüßern neigen die meisten Menschen und sie sind einem oft nicht so bewusst. Es kann dir daher sehr gut helfen, wenn du dich selbst filmst und die Aufnahme dann analysierst. Frage auch Klassenkameraden was ihnen aufgefallen ist, wie du reagiert wenn du aufgeregt bist und was sie als störend empfunden haben. Doch mehr als auf die kleinen Macken solltest du dich auf deinen Stoff konzentrieren. Schließlich ist den Prüfern klar, dass du aufgeregt bist und sie werden dir das ein oder andere „äh“ oder Räuspern nicht nachtragen, solange der Rest Hand und Fuß hat.

Wie viel Zeit habe ich für die mündliche Abiturprüfung?

In der Regel wir die mündliche Abiturprüfung mit etwa 20 Minuten veranschlagt. Meistens 10 Minuten für das Vortragen deines selbst erarbeiteten Referates. Dazu kommen nochmals etwa 10 Minuten für allgemeine Fragen der Prüfer zum Referat oder Fach. Es wird dir nichts nutzen, dein Referat sehr lang zu halten. Die Prüfer schauen dann nicht etwa auf die Zeit und fragen nichts mehr, eher wird dir zur Last gelegt, dass du kein Zeitmanagement hast. Sollten die Prüfer schon gleich am Anfang zu der Ansicht kommen, dass der Prüfling nicht bestehen wird, wird gleich abgebrochen.

Unsere Tipps für die mündliche Prüfung

  • Ziehe ordentliche, saubere Kleidung an, in denen du dich dennoch wohlfühlst. Extra neue Klamotten zu kaufen, ist nicht erforderlich. Im Gegenteil, wenn das Etikett kratzt oder die Hose doch nicht so richtig sitzt, verunsichert dich das nur und zieht dir Energie und Konzentration ab, die du für die Prüfung dringend brauchst.
  • Sei pünktlich. Du bekommst von der Schule den Termin genannt. Bedenke dass noch Vorbereitungszeit davor hinzukommt. Außerdem kann es unterwegs zu Verzögerungen kommen, so dass du lieber etwas früher da sein solltest. Notfalls kannst du noch einen Spaziergang in der Nähe der Schule machen, um runter zu kommen.
  • Meide Füllwörter! Viele „Ähm“ und „also“ lassen dich unsicher wirken, und vermitteln den Eindruck, dass Wissen nicht parat zu haben.
  • Sprich es aus, dass du aufgeregt bist. Meist führt es dazu, dass die Aufregung sich legt. Und außerdem ist es total normal in einer so wichtigen Prüfung aufgeregt zu sein.
  • Lass den Gesprächspartner ausreden, selbst wenn du ahnst worauf dieser hinaus möchte.
  • Halte Blickkontakt. Dies signalisiert Selbstsicherheit und ist eine Form von Höflichkeit.
  • Achte auf deine Lautstärke. Zu leises Sprechen kann signalisieren, dass du etwas zu verbergen hast oder unsicher bist. Lautes Anschreien ist unhöflich.
  • Frage bei Unklarheiten nach. Es gibt nichts schlimmeres, als eine falsche Antwort, weil die Frage nicht klar war. Außerdem signalisierst du damit Interesse.
  • Sei strukturiert. So verlierst du nicht den Überblick und kannst nicht durch Zwischenfragen aus der Ruhe gebracht werden.
  • Sollte dir einmal nicht gleich die exakte Antwort einfallen: kein Problem. Denke laut nach. So können die Prüfer gegebenenfalls eingreifen und dich in die richtige Richtung lenken. Vielleicht werten sie deine Herangehensweise an die Lösung ebenfalls positiv, so dass es gar nicht so schlimm ist, wenn die Antwort nicht direkt kommt.
  • Aufgeben lohnt sich nicht. Auch dann nicht, wenn es dir wie eine Sackgasse erscheint. Oftmals lässt sich eine verfahrene Situation durch eine kleine Äußerung bzw. durch eine andere Fragestellung retten.

Fazit

Du schaffst das. Während deiner Schulzeit hast du bereits öfters Vorträge vor deinen Lehrern und Mitschülern gehalten. Dies diente letztendlich nur dazu, dich auf die mündliche Prüfung vorzubereiten. Behalte den Kopf frei und lasse dich nicht verrückt machen.

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