Mietvertrag! 15 Tipps, die du beachten solltest

Darum geht's

Ein Mietvertrag ist oft kompliziert. Wer unterschreibt den Mietvertrag? Wie hoch ist die Miete? Wie kann ich ausziehen? Mit diesen und anderen Fragen musst du dich bei der Wohnungssuche beschäftigen. Diese 15 Tipps, solltest du beachten, bevor du einen Mietvertrag unterschreibst.

Wer unterschreibt?

Wenn du alleine in eine Mietwohnung ziehst, dann musst du den Mietvertrag unterschreiben. Wenn du dich allerdings entscheidest, in eine WG zu ziehen, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder alle Bewohner der WG unterschreiben den Vertrag und haben somit dieselben Rechte und Pflichten. Oder es unterschreibt nur eine Person, die dann die Interessen der Mitbewohner vertritt. Trotzdem sollten alle Regeln schriftlich festgelegt werden, damit der Hauptmieter abgesichert ist. So sollte geregelt werden, wer wie viel Miete zahlt, wie die Mietzahlung erfolgt und was passiert, wenn einer auszieht.

Wer zieht ein?

Im Mietvertrag sollte genau stehen, wer in die Mietwohnung einzieht. Nur wer den Mietvertrag unterschreibt, ist auch Mieter. Wenn du ohne das Wissen des Vermieters weitere Personen in der Wohnung wohnen lässt, kannst du mit einer Abmahnung, oder im schlimmsten Fall, mit einer Kündigung rechnen.

Passt die Beschreibung der Mietwohnung?

Schaue genau, ob die Angaben in der Wohnungsbeschreibung auch tatsächlich zur Wohnung passen. Stimmt die Wohnungsgröße? Sind alle Bestandteile der Beschreibung wie Einbauküche oder Abstellkammer vorhanden und mängelfrei? Wenn z.B. in einer Einbauküche ein technisches Gerät ausfällt, hast du einen Anspruch darauf, das Gerät vom Vermieter austauschen zu lassen.

Wie hoch ist der örtliche Mietspiegel?

Große Städte sind bei Studenten beliebt. Leider sind es die Großstädte, bei denen die Mieten in die Höhe gehen. Deswegen gibt es für jede große Stadt einen örtlichen Mietspiegel, der Auskunft über die Durchschnittsmieten in der Region gibt. Wenn du dir unsicher bist, ob die Miete den örtlichen Mietspiegel entspricht, dann kannst du bei der Stadtverwaltung gegen eine kleine Gebühr die Übersicht einfordern.

Wie realistisch sind die Nebenkosten?

Die Nebenkosten sollten nicht unterschätzt werden. Bevor du dir also eine Wohnung anschaust, solltest du genau wissen was z.B. Wasser und Heizung kosten. Riskant wird es, wenn die Nebenkosten in der Miete inklusive sind. Der Vermieter kann dann die Kaltmiete hoch ansetzen, um die Nebenkosten niedrig  zu halten. Wenn die Nebenkosten aber überschritten werden, musst du dafür zahlen. Auch sind in den Nebenkosten kein Telefon, Internet, Strom und Fernseher dabei. Deswegen solltest du eher die Variante mit den zuzüglichen Nebenkosten bevorzugen.

Wie hoch sind die Betriebskosten?

Im Mietvertrag sollten auch die anfallenden Betriebskosten stehen. Dazu gehören z.B. die Straßenreinigung, die Müllabfuhr oder die Gebäudereinigung. Wenn diese Kosten im Mietvertrag nicht stehen, müssen sie auch nicht vom Mieter getragen werden. Lass dir am besten die Betriebskostenabrechnungen der letzten Jahre zeigen, damit du einen groben Überblick hast, was dich erwartet.

Wie hoch ist die Kaution?

Die Kaution darf 3 Monatskaltmieten nicht überschreiten. Wenn die Wohnung nach Auszug in einem schlechtem Zustand verlassen wird, kann der Vermieter die Reinigung oder die Reparatur von der Kaution bezahlen. Wenn allerding alles in Ordnung ist, erhältst du die Kaution spätestens 6 Monate nach Auszug zurück.

Ist es ein Zeitmietvertrag?

Manche Mietverträge sind auf bestimmte Zeit befristet. Dies ist nur dann wirksam, wenn es einen Grund für die Befristung gibt wie z.B. den späteren Eigenbedarf des Vermieters. Leider sind Zeitmietverträge für den Mieter nachteilig. So kann es passieren, dass du früher ausziehen musst, als du wolltest. Günstiger wäre es daher, wenn es sich um einen unbefristeter Mietvertrag handelt.

Besteht eine Staffel- oder Indexmiete?

Bei einer Staffelmiete steigt die Kaltmiete in im Mietvertrag vereinbarten Staffeln regelmäßig an. Bei einer Indexmiete steigt die Kaltmiete gleichzeitig mit den Lebenserhaltungskosten an. Beide Varianten sind für einen Mieter eher ungünstig. Auch wenn es dann zu keiner plötzlichen Mieterhöhung kommen kann, kann die Miete nach ein paar Monaten höher sein als bei einer ähnlichen Wohnung. Dir muss im Klaren sein, dass du jedes Jahr mehr Miete zahlen musst. Deswegen solltest du abschätzen, ob du dir die Miete auch in ein paar Jahren leisten kannst.

Was steht in der Hausordnung?

Die Hausordnung gehört zum Mietvertrag und ist verbindlich. Darin sind Sachverhalte wie Ruhezeiten, Putzdienste oder Schneeschippen geregelt. So kannst du beispielweise nicht einfach so mitten in der Woche eine Party feiern, sondern musst es mit den anderen Mietern absprechen. Das Verstoßen gegen die Hausordnung kann zu einer Abmahnung oder sogar zu einer Kündigung führen. Es gibt auch Regeln, die rechtswidrig sind und an die du dich nicht halten musst. Dazu gehören Regeln wie „Warmes Wasser nur von 07.00 bis 22.00 Uhr“ oder „Zwischen 22.00 und 06.00 Uhr Baden und Duschen verboten“.

Gibt es Mängel in der Wohnung?

Bevor du den Mietvertrag unterschreibst, solltest du schauen, ob es irgendwelche Mängel in der Wohnung gibt. Schaue dir also genau an, ob Strom, Heizung, Toilettenspülung etc. funktionieren und alles in Ordnung ist. Führe am besten ein Übergangsprotokoll und mache Fotos, die du dir vom Vermieter bestätigen lassen kannst. So können dir Mängel, die schon da sind, nicht angehängt werden. Wenn im Verlauf der Zeit Mängel auftreten, solltest du diese dem Vermieter sofort melden. Auf keinen Fall solltest du von selbst einen Handwerker rufen, da es sein kann, dass du am Ende die Kosten tragen musst.

Wie kann man kündigen?

Genauso wichtig wie der Einzug ist auch der Auszug. In der Regel besteht eine dreimonatige Kündigungsfrist. Bei Staffel- oder Indexmieten oder bei Verträgen mit Kündigungsausschluss oder -verzicht können es auch bis zu 2 Jahre Kündigungsfrist sein. Diese Variante solltest du am besten vermeiden. Auch wenn du in eine WG ziehst, können andere Kündigungskonditionen vorliegen.

Wer kann für mich bürgen?

Viele junge Studenten haben kein Einkommen, weshalb eine andere Person für sie bürgen muss. Meistens sind es die Eltern oder Großeltern. Dies bietet dem Vermieter Sicherheit, dass auch die Miete bezahlt wird, aber auch du als Student brauchst keine Angst zu haben, wenn du einmal die Miete nicht bezahlen kannst. Schaue also, ob eine Bürgschaft in deinem Mietvertrag vorgesehen ist.

Wer bezahlt den Makler?

Viele Wohnungen werden über einen Makler vertrieben. Den Makler muss derjenige bezahlen, der ihn auch bestellt hat. Wenn also der Vermietet einen Makler engagiert hat, muss er und nicht du die Kosten tragen.

Habe ich alles sorgfältig gelesen und verstanden?

Vor allem solltest du dir Zeit nehmen, um in Ruhe den Vertrag und die Hausordnung zu lesen. Achte auf etwaige Fallstricke und lass dir mindestens einen Tag Zeit, bevor du unterschreibst. Das gibt dir die Möglichkeit, Fragen zu klären. Du kannst dir beim Mietverein, bei Anwälten oder Eltern Rat holen.

Wir hoffen, dass dir diese Tipps bei deiner Entscheidung helfen können. Je mehr du dich informierst, umso weniger Unannehmlichkeiten werden später auftreten. Wir wünschen dir viel Erfolg bei der Wohnungssuche.

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