Naturnah arbeiten in den USA

Darum geht's

Das haben Naturparks im Südwesten der USA für Freiwillige in petto

Welcome to America: Das sagt nicht nur die amerikanische Flagge am Flughafen von Los Angeles, sondern auch die umliegende Natur. Besonders der Bundesstaat Kalifornien hat so einiges an unberührter, amerikanischer Natur zu bieten. Diese lässt sich in den kalifornischen und in den Nationalparks Arizonas erleben. Wer die amerikanische Umwelt auf eigene Faust erkunden und dabei zu deren Erhalt beitragen möchte, kann in den Parks Freiwilligenarbeit leisten. Doch was muss dafür getan werden und was haben einzelne Parks im Südwesten der USA zu bieten?

Eigene Vorbereitungen und Voraussetzungen

Jährlich wollen einige Abiturienten auf diese Frage ihre ganz eigene Antwort finden und machen sich auf den Weg über den Teich – und zwar um Freiwilligenarbeit im Ausland zu leisten. Aber, ist die USA wirklich eine ganz andere Welt als die Europäische!? Bei der Beantwortung können allein im Südwesten der USA große Metropolen, wie Los Angeles oder San Francisco, palmumzäunte Strände und einzigartige Naturerlebnisse, wie der heißeste Punkt der USA – Death Valley – oder eben die bekannten Nationalparks helfen. Besonders groß ist die Dichte der Nationalparks in südwestlicher Richtung in den Bundesstaaten Kalifornien und Arizona. Dort lassen sich nach dem Abitur beim Freiwilligendienst (Volunteering) Land und Leute entdecken und kennenlernen. Bevor es jedoch auf in den Dienst des Nationalparks gehen kann müssen einige grundsätzliche und persönliche Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Gute bis sehr gute Englischkenntnisse.
  • Flexibilität, Selbstständigkeit und Anpassungsfähigkeit.
  • Freiwillige müssen grundsätzlich 18 Jahre und manchmal sogar 21 Jahre sein, um die Arbeit antreten zu dürfen.
  • Physische und teilweise auch psychische Belastbarkeit.
  • Je nach Projekt und Organisation ist in Ausnahmefällen eine Bescheinigung der eigenen Fitness durch den Arzt notwendig.

Wer nicht unbedingt den Leistungskurs in Englisch belegt hat oder sich fit für eine Kommunikation ohne Hände und Füße mit den Zuständigen des Nationalparks oder mit den Freiwilligen – in den USA Volunteers – aus anderen Ländern fühlt, der kann sich vor Ort noch ein wenig Sicherheit verschaffen. Die Organisation, die die Freiwilligenarbeit betreut, bietet häufig vor Ort noch spezielle Sprachkurse an. Aber es kann auch vorab einfach noch nach einem passenden Kurs an der Volkshochschule in der Umgebung geschaut werden. Die Planung eines Englischkurses und weitere wichtige Vorbereitungen für den Aufenthalt in den USA sollten angehende Freiwillige am besten auf einer Checkliste vermerken, damit der Einreise, der eigenen Gesundheit vor Ort und dem erlebnisreichen Arbeiten im Nationalpark nichts im Wege steht.

Was andere Vorbereiten: Einige Leistungen der Organisationen

Während sich um persönliche Dinge, wie den Reisepass oder das ESTA-Formular sowie den Hin- und Rückflug, meist selbst zu kümmern ist, bietet so manch eine Organisation, die den Aufenthalt vermittelt, ein Paket mit Leistungen an, damit die Zeit vor Ort nicht noch mit zusätzlichen organisatorischen Dingen verbracht werden muss. So können im Preis für den Aufenthalt, der sich nach der Länge orientiert, unter anderem folgende Dinge enthalten sein:

  • Betreuung durch einen Organisationsmitarbeiter vor Ort (englischsprachig).
  • Transfer vom und zum Flughafen sowie der Transfer zu den Projekten.
  • Zertifikat über die Teilnahme.
  • Unterkunft auf dem Zeltplatz oder ab und an auch in einem Haus mit anderen Freiwilligen.
  • Verpflegung.
  • Zugang zu einer internen Community, in der sich mit anderen Freiwilligen ausgetauscht werden kann und möglicherweise eine Liste mit den Kontaktdaten anderer Freiwilliger.

Anpacken im Park: Mögliche Aufgaben der Freiwilligenarbeit

In den Nationalparks angekommen, kann es dann endlich ab an die Arbeit gehen. Dabei ist vor allem mehr oder weniger körperlicher Einsatz gefragt. Jeder Nationalpark hat verschiedene Aufgabenbereiche für seine Freiwilligen im Angebot. Zu den Aufgaben können unter anderem die Parksäuberung, die Instandsetzung der Pfade, die Pflanzung von neuen Gewächsen, die Entfernung nicht-heimischer Pflanzen oder die Mitarbeit an verschiedenen Parkprojekten, wie die Eindämmung von Erosionen, gehören. Zu den Projekten müssen häufig längere Strecke zurückgelegt und ab und zu Höhenunterschiede überwunden werden. Jedoch gibt es auch Parks, die ihre Freiwilligen im touristischen Bereich einsetzen. Freiwillige geben dann Informationen über die Sehenswürdigkeiten und führen durch den Park. Zudem sorgen sie dafür, dass sich die Urlauber an die Parkvorschriften halten und Natur- sowie Tierwelt nicht zerstört oder gestört werden. Meist wird an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen gearbeitet – zum Beispiel drei Tage ca. 10 Stunden – und dann folgen oft drei freie Tage, die zur freien Verfügung stehen und für einen Trip in eine der Metropolen genutzt werden können. Übernachtet wird beim Aufenthalt im Nationalpark meist in Zelten, die auf einem der Naturparkeigenen Campingplätzen aufgeschlagen werden.

Wo mithelfen und unterstützen? Nationalparks im Südwesten Amerikas

Kalifornien und Arizona – zwei der südwestlichen Bundesstaaten in den USA – haben einige Nationalparks zu bieten, die jährlich immer wieder Freiwillige aufnehmen und ihnen die Natur sowie die Parkarbeit näherbringen. Im Folgenden werden zwei Parks mit ihren Besonderheiten bzw. Sehenswürdigkeiten vorgestellt. Beide bieten die Möglichkeit, dort als Freiwilliger zu arbeiten.

Grand Canyon National Park: Die beeindruckende Schlucht Kaliforniens

Der Grand Canyon Nationalpark gehört wohl zu den bekanntesten Nationalparks im Südwesten der USA und liegt im Bundesstaat Arizona. Der Park besteht bereits seit 1919, wurde im Jahr 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe benannt und wird jährlich von etwa 4,5 Millionen Menschen besucht. Die Natur des Parks besticht vor allem durch beeindruckende Felswände. Der Grand Canyon ist eine etwa 400 Kilometer lange Schlucht, dessen Felswände circa 1.800 Meter hinunter bis zum Colorado River reichen. Der Nationalpark wird in drei Bereiche eingeteilt, den South Rim, den North Rim und den Grand Canyon West Rim. Der South Rim gehört zu den meist besuchten Orten der Erde. Wer diesen Punkt des Parks besucht, hat einen guten Blick auf die Schlucht (Canyon) und zudem befindet sich dort das „Grand Canyon Village“ (in der Nähe des Südeingangs), welches unter anderem das Besucherzentrum sowie den Market Plaza, welcher Shoppingmöglichkeiten, Restaurants sowie eine Bank und eine Post bietet, beherbergt. Die Landschaft des Parks lässt sich dann auf den verschiedenen Aussichtspunkten entlang der 16 kilometerlangen Hermit´s Rest Road westlich, oder östlich von Grand Canyon Village vom Desert View Drive – ab da starten auch einige Wanderwege und dort befindet sich die archäologische Stätte Tusayan Museum and Ruins– erkunden. 10 weitere Tipps für den Aufenthalt am South Rim, geben Ideen für die Erkundung auf eigene Faust.

Natur pur findet sich auch am North Rim, der etwa 300 Meter höher liegt als der South Rim und eine ganz andere Landschaft, die ein wenig an die Alpen erinnert, erblicken lässt. Der West Rim ist als dritter Parkteil deutlich weniger bewaldet als die anderen beiden Parkgebiete und liegt nahe der belebten Stadt der Casinos – Las Vegas. Eine Sehenswürdigkeit ist der Skywalk, eine schwebende Glasplattform, die sich etwa 1.200 Meter über dem Grund des Canyons befindet. Zudem bietet das West Rim Bootsfahrten auf dem Colorado River, Cowby- und Indianershows, ein Indianerdorf oder Fahrten mit dem Hummer.

Insgesamt erstreckt sich der Grand Canyon Nationalpark mit seinen drei Gebieten über eine Fläche von etwa 5.000 Quadratkilometern. Neben einer einzigartigen Natur beherbergt der Park etwa 2.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Die Felswände ragen an manch einer Stelle circa 1.700 Meter in die Tiefe hin zum Colorado River.

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Yosemite National Park

Auch der Yosemite National Park bietet eine schönen Blick auf die südwestliche Landschaft Amerikas, aber im Bundesstaat Kalifornien. Das Yosemite Valley bietet zwei sehenswerte Gipfel der Granitfelsen El Capitán und Half Dome. Zudem verfügt der Park über riesige Wasserfälle: Yosemite, Sentinal Falls und Bridalveil. Die Yosemite Falls fließen etwa 750 Meter in die Tiefe. Die berühmten Wasserfälle befinden sich im Yosemite Valley, jedoch haben diese im Spätsommer und Herbst nur wenig Wasser, deshalb ist die beste Besuchszeit im Frühjahr. Am Aussichtspunkt Tunnel View können dagegen die Bridalveil Wasserfälle und der Granitfelsen El Capitán angesehen werden. Einen guten Blick hoch zum Granitfelsen und auf die Cathedral Rocks bietet der El Capitán Meadow Aussichtspunkt. Beide Punkte befinden sich am One-Way Northside Drive hin zum Yosemite Valley. Am Valley View gibt es einen guten Rundumblick über das Yosemite Valley. Darüber hinaus gibt es noch weitere sehenswerte Aussichtpunkte über die Natur des Parks, wie Glacier Point, Sentinal Bridge oder El Portal View, welche auch über die verschiedenen Wanderwege im Park zu erreichen sind. Die Wanderwege verteilen sich im Park über mehr als 1.300 Kilometern und 95 Prozent des Parks ist Wildnisfläche. Die Natur sowie die Sehenswürdigkeiten werden in einem Erfahrungsbericht mit Bild-Impressionen wiedergegeben.

Durch seine großen Höhenunterschiede weist der Park fünf verschiedene Ökosysteme auf. Etwa 20 Prozent der 7.000 Pflanzenarten Kaliforniens befinden sich im Yosemite Park. Von November bis Mai sind einige Bereiche jedoch aufgrund von Schnee nicht zugänglich. In der Hauptsaison sind die einzelnen Sehenswürdigkeiten aber immer mit Shuttlebussen zu erreichen.

>> Aktuelle Naturschutzprojekte für Volunteers in Kalifornien

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