Auslandsjahr nach dem Abitur

Frau steht vor türkisblauem Bergsee

Darum geht's

Nach dem bestandenen Abitur ist erst einmal Party angesagt, um dich zu belohnen – ganz klar. Kurz danach holt dich jedoch der Ernst des Lebens wieder ein, denn schließlich ist das Abitur nur ein Meilenstein in deiner beruflichen Karriere. Muss es nun jedoch direkt ein Studium oder eine Ausbildung sein? Nicht unbedingt: Auch der Weg ins Ausland ist jetzt ideal, da du wenig Verpflichtungen hast – und in deinem Lebenslauf macht sich der Trip in die fremde Welt ebenfalls gut.

Ein Jahr im Ausland – wie, wo, warum?

Die Vorstellung, ein Jahr im Ausland zu verbringen, klingt verlockend und angsteinflößend zugleich. Auf der einen Seite bringt es dir zahlreiche Vorteile – auf der anderen bedeutet es jedoch auch, dass du dich für einen langen Zeitraum von deinen Liebsten trennen, zahlreiche Dinge planen und organisieren musst. Die Entscheidung sollte also gut überlegt sein.

Wenn du dich jedoch dafür entscheidest, wirst du es sicher nicht bereuen. Wichtig ist, dass du dir genau überlegst, wie du die Zeit im Ausland verbringen möchtest. Dabei zählen vor allem Fragen, wie:

  • Kannst du es dir leisten, deinen Lebensunterhalt unterwegs, ohne zusätzliche Arbeit zu finanzieren? Hast du bereits ein wenig gespart oder brauchst du anderweitige finanzielle Unterstützung?
  • Ist dein Auslandsjahr „zum Spaß“ da oder möchtest du dich damit weiterbilden und vielleicht sogar einen ersten Schritt auf der Karriereleiter emporsteigen?
  • Welche Form von Auslandsaufenthalt passt am besten zu dir?

Vor allem Letzteres ist eine Frage, die manchmal nur schwer zu beantworten ist. Du hast sicher eine gewisse Vorstellung von dem, was du erleben möchtest. Aber selbst dann kommen mehrere Möglichkeiten infrage, die allesamt ihre ganz eigenen Vorteile mitbringen.

Einen ersten Schritt in die richtige Richtung gehst du, wenn du im Vorfeld unseren Auslandszeit-Test absolvierst. Anhand von 20 Fragen stellen wir gemeinsam mit dir die Weichen für dein Auslandsjahr. Am Ende des Tests erfährst du, welche Möglichkeit auf Basis deiner Antworten am besten zu dir passt. Damit du mit der Antwort auch etwas anfangen kannst, haben wir hier nachfolgend die am häufigsten genutzten Auslandsaufenthalt-Möglichkeiten für dich zusammengefasst.

Contract Job – die smarte Art des Auslandsjobs

Ein richtiger Job im Ausland? Klar, das geht! Und zwar mit einem so genannten Contract Job, also ein Job im Ausland der auf einem vor deinem Abflug ausgemachten Vertrag basiert. Simpel, aber entscheidend: Du kannst dich europa- oder weltweit auf einen Contract Job bewerben! In EU-Mitgliedsstaaten geht das sogar ohne Visum und große Bürokratie, vorausgesetzt auch du bist Bürger/in eines EU-Landes.

Job in Griechenland finden
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Augrund des Fachkräftmagels der auch in anderen Ländern auf der Welt herrscht, sind motivierte Arbeitskräfte aus Deutschland (auch explizit deutschsprachige) sehr gefragt. Besonders in den Bereichen Tourismus, Sachbearbeitung und Kundenberatung sowie im Handwerk wird dringend gesucht.

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Work & Travel – der Klassiker

Du hast es sicher schon einmal gehört: Unter Abiturienten ist das Programm „Work & Travel“ besonders beliebt. Als unabhängiger Reisender kannst du in deinem Zielland herumfahren, leichten (im Sinne von unkomplizierten) Arbeiten nachgehen und so einen Teil deines Lebensunterhaltes unterwegs verdienen.

Was in Deutschland relativ schwer ist, ist in anderen Ländern Teil des wirtschaftlichen Systems. Neuseeland, Australien oder die USA sind fast schon auf Backpacker wie dich, die bei der Ernte oder in der Gastronomie und Hotellerie aushelfen oder andere kleinere Jobs übernehmen, angewiesen. Es ist also relativ einfach und unkompliziert an eine Arbeit heranzukommen – und gleichzeitig hast du immer noch genügend Freizeit um Land und Leute kennenzulernen.

Wichtig ist eine optimale Planung. Denn einfache Jobs bieten auch nur einfaches Geld. Komplett wirst du deinen Aufenthalt also nicht über die Arbeiten decken können – ein wenig Erspartes ist also unbedingt notwendig. Auch die Formalien wie Steuernummer, Konto oder Versicherungen gilt es zu klären. Überlege dir im Vorfeld, ob du all das alleine übernehmen möchtest oder nicht doch das Know-How einer Work & Travel Agentur nützlich sein könnte. Die hilft dir beispielsweise auch dabei, einen ersten Job zu finden.

Unser Tipp: Mit der Work & Travel Planungs-Checkliste den Überblick behalten!

Auslandspraktikum, Auslandssemester und Auslandsstudium

Während Work & Travel oder ein Jahr als Au-Pair mehr noch einer Auszeit gleichen, kannst du auch den Bildungsweg direkt weiter voranschreiten. Wie wäre es beispielsweise mit einem Auslandspraktikum, einem Auslandssemester oder einem kompletten Auslandsstudium:

  • Ein Auslandspraktikum ist perfekt, um nicht nur deinen zukünftigen Berufszweig kennenzulernen, sondern das Ganze gleichzeitig mit einem Auslandsaufenthalt zu verbinden. Das sieht nicht nur auf deinem Lebenslauf gut aus, sondern eröffnet vielleicht auch die eine oder andere Chance, für immer im Ausland zu leben und arbeiten – vorausgesetzt, du knüpfst die richtigen Kontakte.
  • Ein Auslandsstudium ist etwas für die Mutigen, denn schließlich bist du hier für lange Zeit von deinen Liebsten getrennt. Wird dein favorisierter Studiengang auch im Ausland angeboten, dann informiere dich frühzeitig über die Zulassungskriterien und versuche dein Glück. Denk daran, dass das Ganze ausreichend Planungszeit und vor allem auch viel Erspartes benötigt.
  • Willst du nur einen Teil des Studiums im Ausland verbringen, bietet sich das Auslandssemester an. Das sollte jedoch nicht unbedingt im ersten, sondern eher im dritten oder vierten Semester liegen. An manchen Hochschulen ist es sogar Pflicht – ob das auch an deiner Uni der Fall ist, erfährst du direkt in der Studienverordnung. Ist das Auslandssemester optional, frage bei deiner Studienberatung nach, welche Kriterien du erfüllen musst und welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt.
  • Möchtest du zunächst einmal nur für eine kurze (Studien-)Zeit ins Ausland, dann hast du die Möglichkeit in den USA und Kanada ein besonderes Angebot zu nutzen: die sogenannten Summer Sessions.

Sprachreise oder Sprachenjahr nach dem Abitur

Fremde Sprachen zu lernen, ist nicht immer ganz einfach. Vor allem dann nicht, wenn man sich in heimischen Gefilden zum Vokabeln pauken zwingen muss. Fakt ist: Sprachen lernen braucht Zeit, Disziplin und vor allem Praxis. Deshalb sind Sprachreisen besonders empfehlenswert, da sie Theorie und Praxis in einer natürlichen Sprachumgebung kombinieren.

Eine Fremdsprache erlernt man am besten dort, wo sie gesprochen wird. Welche Möglichkeit eignet sich da besser als eine Sprachreise ins Ausland? Die Langzeitsprachkurse eines sog. „Sprachenjahrs“ sind besonders gut dafür geeignet und gewährleisten eine intensive Auseinandersetzung mit der Sprache und der Kultur des Gastgeberlandes.

Besonders beliebt: Ein Auslandsjahr in den USA

Du denkst darüber nach, ein Auslandsjahr in den USA zu verbringen? Du bist dir aber nicht sicher, welche Möglichkeiten du in den Vereinigsten Staaten hast? Wir zeigen dir hier einige Möglichkeiten, wie du dein Auslandsjahr in den USA gestalten kannst:

Weitere Informationen & Programme

Die Auslandszeit nach dem Abitur ist perfekt um dich weiterzubilden, Land, Leute und fremde Kulturen kennenzulernen und so auch mehr über dich selbst zu erfahren – du entwickelst dich weiter, musst dafür aber auch die eine oder andere (formelle) Hürde nehmen. Wenn du jedoch ausreichend Zeit für die Organisation deines Vorhabens einplanst, wird das kein Problem sein. Die Folge: Eine Zeit im Ausland, die dir immer in guter Erinnerung bleibt. Unabhängig davon, wie du sie verbringst.

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